Unilogo

10
Apr
2014

Hoffnung

Hoffen setzt Glauben voraus. Hoffnung ist die Aussicht auf einen Ausweg. Als Zuversicht erwächst Hoffnung aus Glauben und Vertrauen in die eigenen Möglichkeiten.

9
Apr
2014

Glauben

Glaube bedeutet Kraft utopischer Antizipation. Utopische Antizipationen werden als klare Vorstellungen zukünftiger Gestaltung vergegenwärtigt.

Glauben kann so stark sein, dass er sogar das, was aussichtslos erscheint, erfolgreich wendet.

8
Apr
2014

glauben, hoffen, lieben

Körper, Seele, Geist bestimmen unsere irdische Existenz. Körperliche Instinkte bilden die Basis für das, was wir uns selbst und anderen zutrauen, glauben.

Seelische Empfindungen entstehen aufgrund unserer Gefühle, das sind emotionale Rückkopplungen von Wahrnehmungen und/oder Erinnerungen. Gefühle stärken oder schwächen unser Zutrauen, Hoffen.

Einfälle ergeben sich einerseits aus dem, was wir glauben und hoffen, andererseits aus dem, was wir lieben, also aus Antrieben, Bedürfnissen und Einstellungen.

7
Apr
2014

Farben

Sich Farben vorzustellen, zu visualisieren, ist eine sehr wirksame Weise, sich die Information und Schwingung einer Farbe zu vergegenwärtigen und deren besondere Kraft zu spüren.

6
Apr
2014

Innerer Zwiespalt

"Instinkt (Naturtrieb)“ meint „Antriebe“ wahrnehmbaren Verhaltens eines Lebewesens, das ohne reflektierte Kontrolle (des Bewusstseins) abläuft. „Intuition" entwickelt sich, weil der Instinkt versagt. Im täglichen Überlebenskampf stellen sich Fehler ein, weil verfügbare Automatismen oder Mechanismen nicht mehr greifen. Die natürliche Steuerung wird gestört und die Art und Weise des Verhaltens wird mit dem ursprünglich ungestörten Verhalten auf Abweichungen hin verglichen.

Fallbeispiel: Die Früchte hängen höher und zweibeinige Lebewesen können sie auch nicht erreichen, wenn sie sich aufrichten und in die Höhe springen. Also vergleichen sie den Abstand von ihren Händen zu den Früchten und suchen nach einer Möglichkeit, diesen zu beseitigen. Sie finden genügend lange Stöcke und schlagen damit Früchte vom Baum.

Der Einsatz von Werkzeug führt zur Erweiterung der instinktiven Steuerung. Bevor zukünftig eine Aktion gestartet wird, erfolgt der Vergleich zwischen gegebenem Ist und erwünschtem Soll, und es wird eingeschätzt, ob Werkzeug gebraucht wird oder nicht.

Das Lebewesen sammelt Erfahrungen mit verschiedenen Mitteln für unterschiedliche Zwecke. Die Überführung von Aktionen in Reaktionen wird durch das Vergleichen mit gemachten Erfahrungen um das Bewusstsein erweitert.


Sinneseindrücke werden nicht mehr unmittelbar erfahren, sondern mittelbar gefiltert. Erinnerungen bzw. Erfahrungen überlagern sinnliche Wahrnehmungen und passen sie subjektiven Verhältnissen an. Die konditionierte Folge Reiz-Reaktion wird durch subjektives Empfinden verzögert und individuell verfremdet.

Es wird nicht mehr sinnlich erfasst, was ist, sondern, was sein soll. Wahrnehmen wird zu Wahr-Nehmen, weil durch Empfinden und Erfahrungen gefiltert. Das Aufbrechen konditionierter Reiz-Reaktion schafft für das Bewusstwerden notwendige Verzögerungen.

Als Moment solcher Verzögerung ermöglicht Bewusstsein plötzlich Wahrnehmen zu erkennen. Der Aktion-Reaktion-Mechanismus wird durch Empfindungen blockiert und durch Erfahrungen interpretiert.


Das Erwachen der Vernunft geschieht als Bewusstwerden, das sich als Bilderleben spontan gestaltet. Vernunft scheint zunächst als Fantasie hervor.

Aus dem Paradies als instinktiv erfahrbare Wirklichkeit wird fantastisch gestalteter Traum. Der Gott des Paradieses überlebt Jahrtausende als Traumgeburt erwachter Vernunft.

5
Apr
2014

Wissen der Seele

Das Wissen der Seele beruht nicht wie das Wissen der Vernunft auf Beweisen, sondern auf Intuitionen. Wenn dieses Wissen als existentielle Alternative zum logischen Wissen ernstgenommen werden soll, dann muss die tradierte Bestimmung des Erkennens als Wahrnehmen, Betrachten, Beobachten und Begreifen verändert werden zu Wahrnehmen, Betrachten, Empfinden und Glauben. Im Gegensatz zum logischen Denken in Begriffen ist das schöpferische Denken emotionales Denken in Intuitionen.

Geniale Denker wie Albert Einstein vereinen in sich sowohl begriffliches als intuitives Denken. Einstein bemerkt:


"Ohne den Glauben daran, dass es grundsätzlich möglich ist, die Wirklichkeit durch unsere logischen Konstruktionen begreiflich zu machen, ohne den Glauben an die innere Harmonie unserer Welt, könnte es keine Naturwissenschaft geben. Dieser Glaube ist und bleibt das Grundmotiv jedes schöpferischen Gedankens in der Naturwissenschaft." (10, S. 195) (1938)

Jeder erkennt an, dass jede Wirkung eine Ursache voraussetzt. Und wir verlassen uns darauf, dass wir von der Wirkung auf die Ursache zurück schliessen können. Weil das Universum sich ausdehnt, nehmen wir einen Urknall an. Und wir betrachten Urknall als Wirkung des Nichts als Ursache. Wir sagen, dass wir das wissen, obgleich das Nichts eine Angelegenheit des Glaubens ist.

"Die Entwicklung der abendländischen Naturwissenschaft beruht auf zwei großen Leistungen: Der Erfindung des formal logischen Systems (in der euklidischen Geometrie) durch die griechischen Philosophen, und auf der Entdeckung der Möglichkeit, durch systematisches Experimentieren kausale Beziehungen herzustellen.“ (ebd.)

Warum sind wissenschaftliche Modelle glaubhafter als Intuitionen? Wissenschaftliche Modelle beeindrucken durch ihre Genauigkeit. Diese Modelle sind berechenbar. Die meisten Menschen nehmen an, dass eine Rechnung wahrer ist als eine Intuition. Aber eine mathematische Aussage kann nicht wahr, sondern nur richtig sein. Was ist der Unterschied? Wahrheit ist die fühlbare Einsicht der Seele und Richtigkeit ist die berechenbare Einsicht der Vernunft.

Was dem Wissen den gewöhnlichen Vorsprung vor dem Wissen der Seele verschafft, das ist dessen sinnlich vernehmbare, objektive Überprüfbarkeit.

Die Vormachtstellung der Sinne während des Bewusstwerdens beruht auf dem Instinkt, aus dem heraus sich begriffliches und intuitives Denken allmählich entwickeln.

Der Instinkt wird ausschließlich durch Sinneseindrücke gesteuert. Da er nicht durch Erfahrungen aufgehalten wird, vollzieht sich Denken, weil auf bloßes Reagieren reduziert,
wesentlich schneller.

Analog zum Instinkt ist auch begriffliches Denken nicht mehr als logisches Reagieren. Da intuitives Denken in der Regel am meisten Zeit braucht, um Intuition in Verhalten umzusetzen, wirkt es sich im alltäglichen Konkurrenzkampf nachteilig aus.

Da vor allem Geschwindigkeit und Berechenbarkeit zählen, wird intuitives Denken bzw. Glauben missachtet.

4
Apr
2014

Der Körper ist das Haus der Seele. - Sollten wir unser Haus nicht pflegen, damit es nicht verfällt? (Philon von Alexandria,20 v. Chr. - 50 n. Chr.)

Nach Auffassung vieler Mythen und Religionen ist der Tod jener Zeitpunkt, zu welchem die Seele ihr Haus verlässt, um nach Hause zurück zu kehren.

Leben wird als vorübergehender Aufenthalt der Seele betrachtet.

Diese Betrachtungsweise seines Lehrers stellt Platon in der Apologie dar. Sokrates erläutert seine Auffassung in seiner Verteidigungsrede nach seiner Verurteilung zum Tod durch den Schierlingsbecher:



"Lasst uns aber auch so erwägen, wieviel Ursache wir haben zu hoffen, es sei etwas Gutes. Denn eins von beiden ist das Totsein: entweder so viel als nichts sein noch irgend eine Empfindung von irgend etwas haben, wenn man tot ist; oder, wie auch gesagt wird, es ist eine Versetzung und Umzug der Seele von hinnen an einen andern Ort. Und es ist nun gar keine Empfindung, sondern wie ein Schlaf, in welchem der Schlafende auch nicht einmal einen Traum hat, so wäre der Tod ein wunderbarer Gewinn. Denn ich glaube, wenn jemand einer solchen Nacht, in welcher er so fest geschlafen, dass er nicht einmal einen Traum gehabt, alle übrigen Tage und Nächte seines Lebens gegenüberstellen und nach reiflicher Überlegung sagen sollte, wie viel er wohl angenehmere und bessere Tage und Nächte als jene Nacht in seinem Leben gelebt hat, so glaube ich, würde nicht nur ein gewöhnlicher Mensch, sondern der Großkönig selbst finden, dass diese sehr leicht zu zählen sind gegen die übrigen Tage und Nächte.

Wenn also der Tod etwas solches ist, so nenne ich ihn einen Gewinn, denn die ganze Zeit scheint ja auch nicht länger auf diese Art als eine Nacht. Ist aber der Tod wiederum wie eine Auswanderung von hinnen an einen andern Ort, und ist das wahr, was gesagt wird, dass dort alle Verstorbenen sind, was für ein größeres Gut könnte es wohl geben als dieses, ihr Richter? Denn wenn einer, in der Unterwelt angelangt, nun dieser sich so nennenden Richter entledigt, dort die wahren Richter antrifft, von denen auch gesagt wird, dass sie dort Recht sprechen, den Minos und Rhadamanthys und Aiakos und Triptolemos, und welche Halbgötter sonst gerecht gewesen sind in ihrem Leben, wäre das wohl eine schlechte Umwanderung? Oder auch mit dem Orpheus umzugehen und mit Musaios und Hesiodos und Homeros, wie teuer möchtet ihr das wohl erkaufen?

Ich wenigstens will gern oftmals sterben, wenn dies wahr ist. Ja, mir zumal wäre es ein herrliches Leben, wenn ich dort den Palamedes und Aias, des Telamon Sohn, anträfe, und wer sonst noch unter den Alten eines ungerechten Gerichtes wegen gestorben ist: mit dessen Geschick das meinige zu vergleichen, das müsste, glaube ich, gar nicht unerfreulich sein. Ja, was das Größte ist, die dort eben so ausfragend und ausforschend zu leben, wer unter ihnen weise ist, und wer es zwar glaubt, es aber nicht ist. Für wie viel, ihr Richter, möchte das einer wohl annehmen, den, welcher das große Heer nach Troia führte, auszufragen, oder den Odysseus oder Sisyphos, und viele andere könnte einer nennen, Männer und Frauen: mit welchen dort zu sprechen und umzugehen und sie auszuforschen auf alle Weise eine unbeschreibliche Glückseligkeit wäre! Gewiss werden sie einen dort um deswillen doch wohl nicht hinrichten. Denn nicht nur sonst ist man dort glückseliger als hier, sondern auch die übrige Zeit unsterblich, wenn das wahr ist, was gesagt wird.“

3
Apr
2014

Glaube an das Leben nach dem Tod

Die Apologie des Sokrates zeigt den Tod als Alternative „Ewiges Leben oder Nichts“. Da eine Auflösung dieser Alternative nicht durch Wissen gelingt, kann sie nur vom Glauben entschieden werden.
Als emotionales Erkennen wird Glauben seit jeher von der Sehnsucht nach Unvergänglichkeit und Unsterblichkeit angetrieben. Seit jeher ist der Mensch auf der Suche, Wege zu finden, die ihn diesem Ziel näher bringen könnten.
Einer dieser Wege ist die Religion. Schon in den frühesten Religionen wird an ein Weiterleben nach dem Tod geglaubt. Es existieren unterschiedliche Vorstellungen darüber, was nach dem irdischen Leben folgt.
Die östlichen Religionen gehen von unveränderlichen Gesetzen des Seins einer ewigen Welt aus.
Der Hinduismus glaubt an das "ewige Weltgesetz", das „Karma“, verbunden mit der Vorstellung der Seelenwanderung. Jede in diesem Leben ausgeführte gute Handlung bestimmt das Schicksal des Lebewesens in der nächsten Wiederverkörperung. Hat jemand in seinem Leben Gutes getan, wird es ihm im folgenden Leben gut gehen. Nach dem Weltgesetz haben alle Lebewesen schon seit Ewigkeit bestehende Seelen, die nur die materiellen Hüllen wechseln. So geht nach dem Karma die Seele ihren Taten entsprechend in entsprechende Körper ein.
Im Buddhismus wird ebenfalls an einen Zwang zur Wiedergeburt durch das Gesetz des Karma geglaubt. Im Gegensatz zum Hinduismus kann man aber im Buddhismus aus dem Kreislauf der Wiedergeburten ausbrechen und in das "Nirwana“ eingehen, ein von der Seelenwanderung befreiter Zustand vollendeter Seelenruhe.

In China und Japan wird vor allem Ahnenkult gepflegt. Der verstorbene Ahne nimmt weiter am Schicksal seiner Familie teil und kann es als Schutzgeist beeinflussen.
Die westlichen Religionen lehren den Glauben an einen allmächtigen, allgegenwärtigen persönlichen Schöpfer-Gott. Die Seele lebt ewig, der Verstorbene wird auferweckt nach seinen Taten gerichtet und gelangt entweder an einen Ort der Freude, der Läuterung oder der Verdammnis.

Auch im Volksglauben ist mit dem Tod das Leben nicht zu Ende. Es wird von lebenden Toten und Häusern oder Gegenden erzählt, in denen Geister Verstorbener spuken. Um Mitternacht erscheinen Gestalten der Verstorbenen auf dem Friedhof. Einige Geister streifen ruhelos an den Orten umher, an denen sie lebten und gestorben sind. Ihre Existenz wird von einigen Menschen ernstgenommen. So erkennen die römisch-katholische und die anglikanische Kirche dieses Phänomen durch das Ritual des Exorzismus an, mit dem den "gequälten Seelen“ geholfen wird, ihre Ruhe zu finden.
Aber Menschen suchen auch die Bestätigung für ihren Glauben. Die Parapsychologie versucht, dieses Bedürfnis zu befriedigen. Die "British Society for Psychical Research" schätzt, dass etwa zehn Prozent der Bevölkerung sinnliche Wahrnehmungen erleben, die Erscheinungen sein könnten.
Ursache von Erscheinungen soll z. B. ein äußerst dringendes Bemühen eines Verstorbenen sein, einem Lebenden etwas mitzuteilen. Die Mitteilung kann sich z. B. auf Tod, Angst, Krankheit oder Unglücksfälle des "Senders" beziehen oder den "Empfänger" vor einem dieser Schicksalsschläge warnen.

Die Kirche erkennt Erscheinungen als Wunder für wahr an. Solche Riten sorgen einerseits für eine Stärkung des Glaubens, andererseits nähren sie Zweifel.

Wahr ist, dass auch zweieinhalb Jahrtausende nach Sokrates der Zweifel über das Leben der Seele nach dem Tod nicht ausgeräumt ist.

2
Apr
2014

Was Gedanken aus mir machen

Ich bin, was ich denke

Ich bin zwar, was Gedanken aus mir machen, aber das, was ich denke, ist nicht wirklich. Das Ich ist gleichsam ein virtuelles Selbst inmitten einer Welt, die das Andere oder Nicht-Ich darstellt.

Als vernunftbegabtes Wesen fühlt sich der Mensch seit jeher im Schein seines virtuellen Seins eingesperrt. Der Philosoph Platon (*428/427 - 347 v. Chr.) beschreibt das gewöhnliche Dasein als Schattenwelt und stellt in seinem Höhlengleichnis dar, wie sich der Mensch in seinem Leben aus dieser Scheinwelt zu befreien vermag.

In den meisten Religionen braucht es den Tod, um aus dieser Scheinwelt herauskommen zu können. Seit den Zeiten von Platons Lehrer Sokrates (469 - 399 v. Chr.) gilt Philosophieren als Übung im Sterben.

So verwundert es auch nicht, dass Philosophen immer wieder den Tod thematisieren.

1
Apr
2014

Wege hinter den Horizont des Scheins

Der körperliche Weg der Askese, insbesondere der buddhistische baut durch Verzicht und Überwindung auf die Selbstreinigung des Wahrnehmens.

Der seelische Weg der Kunst sieht im emotionalen Ausdruck erfahrener Wirklichkeit die Möglichkeit einer Widerspiegelung des Selbst, die das Ich verstehen kann.

Der philosophische Weg, aus dem körperlichen und seelischen Weg hervorgegangen, glaubt aus wesentlichen Eigenschaften der Abildung von Wirklichkeit das Original rekonstruieren zu können. Aus verschiedenen Vorgehensweisen des Rekonstruierens sind die einzelnen Wissenschaften hervorgegangen.

Als Fantasie des Verstandes regelt die Mathematik - allen Theorien voran - mittels naturwissenschaftlichen, berechenbaren Modellen die Wirklichkeit und Religion.

31
Mrz
2014

Bisweilen drehen wir uns im Kreis

Bleibt das Suchen nach dem eigenen Beweggrund erfolglos, dann ist hoch wahrscheinlich die Fragestellung unzureichend.

Viele stellen sich überhaupt keiner Frage, sondern delegieren die Antwort an ihr Tagebuch. Aber bloßes externes Ablegen (Speichern) von Ereignissen verhilft weder Bewusstsein noch Unterbewusstsein zu hilfreichen analytischen Widerspiegelungen.

Bewusstwerden vollzieht sich allein als Bilderleben. Der Verstand, der nach dem Beweggrund fragt, braucht infolgedessen geeignete Suchbilder. Aber das vorstellungsmäßige, erinnernde Zurückversetzen zeigt sich nicht erfolgreicher als ein Tagebuch. Dem, was sich vor dem Bewusstwerden verbirgt, fehlt bislang der Anreiz, sich zu zeigen.

Das Wesen eines maßgeblich bestimmenden Motivs gelangt durch Interesse an Unentdecktem zum Vorschein. In aller Regel bezieht sich nämlich ein solches Motiv auf eine Suche nach Wahrheit.

Erleichtert wird die Suche nach dem Urgrund des eigenen Motivs, wenn sie durch schöpferisches Tun zum Vorschein gelangt.

Handelt es sich um künstlerisches Tun, dann bezieht sich die Suche hoch wahrscheinlich auf einen seelischen Grund. Handelt es sich dagegen um wissenschaftliches Tun, dann liegt der Grund höchstwahrscheinlich im geistigen, theoretischen Bereich.

Schöpferische Aktivitäten können sich äußern durch:

körperliche Bedürfnisse <> Sport,
seelische Bedürfnisse <> Kunst, Religion,
geistige Bedürfnisse <> Wissenschaft,
Mischformen <> Abenteuer...




Hilfe kommt von der Neugier nach dem eigenen Beweggrund des Handelns. Im Wort „Neugier“ verbirgt sich die Lust auf Neues. Demnach bedarf die Suche nach dem eigenen Beweggrund einer schöpferischen Gestaltung.

Auf diese Weise entwickeln sich in der Poesie Ich-entsprechende Gestalten. So erzählen die Figuren in einem Roman ihrem Schöpfer immer auch etwas über ihn selbst.

Aber da geschieht etwas Seltsames. Mit dem Fortschreiten erfolgreichen Schreibens verliert sich das Interesse am eigenen Motiv. Die Lust am Schreiben verdrängt das Fragen nach dem Beweggrund des Schaffens. Schließlich wird es sogar vergessen.

30
Mrz
2014

Neugier

Die Gewohnheit des Denkens wird durch einen besonderen Antrieb gestört. Störungen gewöhnlichen Denkens treten auf, sobald uns etwas unbekannt oder neu erscheint. Spontan versuchen wir das Unbekannte oder Neue zu untersuchen, um herauszufinden, um was genau es sich handelt. Die Kraft, die uns dazu antreibt, wird Neugier genannt.

Neugier lässt uns nach etwas suchen, das uns befriedigt. Solange wir suchen, erleben wir uns unzufrieden.

Kurzum: Neugierige Leute sind unzufriedene Menschen. Sie tun gut daran, den Anlaß herauszufinden.

29
Mrz
2014

Wir denken uns nichts dabei

Wir können nicht nicht denken. Unaufhörlich gehen uns Gedanken durch den Kopf. Das fällt uns erst dann auf, wenn wir versuchen, sie loszuwerden. Wir bemühen uns, das, was uns gedanklich beschäftigt loszuwerden, aber es gelingt uns nicht.

In solchen Situationen bemerken wir erstaunt, dass nicht wir unsere Gedanken, sondern unsere Gedanken uns steuern.

Gedanken sind gefühlte Bilder, die uns zeigen, was zu tun ist. Gedanken bilden sich aus körperlichen, seelischen und geistigen Gründen. Aber höchst selten versuchen wir, dies zu ergründen.

Das liegt vor allem daran, dass wir uns kaum dazu veranlasst sehen. Solange alles so geschieht, wie wir es uns vorstellen, befassen wir uns nicht mit unserem Denken. Wir denken uns nichts dabei.


Kleine Fluchten des Alltags entfremden dem Menschen wesentliche Vorhaben. Ein Ja zu sich selbst wird verneint. Wesentliche Einstellungen verstellen sich und das Innere verliert sich in Äußerlichkeiten. Ironischerweise wird das „Outfit“ (out fit) genannt.

Modische Inszenierungen eines künstlichen Selbst kaschieren den Ich-Betrug. „Selbst“ wird zu einer Maske des Ichs.

28
Mrz
2014

Entfremdung

Zuerst entfremdet Religion den Menschen, dann die Philosophie und schließlich die Technik.

Religion verführt in eine übersinnliche Welt, die Metaphysik in eine unsinnliche und die Technik in eine virtuelle Welt.

Diese Verführungen stellen Möglichkeiten der Ausflucht dar. Statt sich eigenen Problemen zu stellen, werden Lösungsmöglichkeiten an andere Zuständigkeiten ausgelagert. Solche Fluchten sind gewöhnlich Winkelzüge einer trägen Seele.

Die Geschichte des Menschen zeigt sich als Geschehen der Selbstentfremdung. Indem der Mensch religiöses Denken für sich entdeckt, löst er seine ursprünglich authentische Beziehung zum Leben auf. Der Mythos beschreibt den Beginn dieser Selbstauflösung als Vertreibung aus dem Paradies.
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Seit 19 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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