Unilogo

14
Feb
2015

Valentinstag

Wer sensibel ist, dem vermittelt das Wort „Liebe“ keinen rationalen, sondern emotionalen Inhalt. Das Wort „Liebe“ weckt ein Gefühl, das wir ehrlicherweise nicht genau zu beschreiben vermögen.

„Liebe“ ist ein wahres Wort, weil es die Unzulänglichkeit der Sprache offenbart. Wir vermögen nicht auszudrücken, was Liebe in Wahrheit ist. Das Wort „Liebe“ sagt uns, dass sich unsere Sprache hinter Andeutungen zurückzieht, sobald Gefühle angesprochen werden sollen. Nicht einmal, was „Gefühl“ ist, weiss sie zu sagen.

So erschöpft sich der Valentinstag als Tag der Liebenden in hilflosen Andeutungen, die in verlegenen Geschenken dargeboten werden. Aber Blumen retten aus der Verlegenheit des Sprachversagens. Durch die Blumen spricht hilflose Sprachlosigkeit...

Wer also vermag zu sagen, was genau das wirklich bedeutet:


"Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst." Es ist kein anderes Gebot größer denn dieses." (Markus, Kapitel 12)

13
Feb
2015

Was der Rat der inneren Stimme taugt

Platon beobachtet bei seinem Lehrer Sokrates, dass das Reaktivieren dieses Sinns ein Vertiefen des Wahrnehmens derart ermöglicht, dass metaphysische Ereignisse hervorscheinen. So erfährt Sokrates das Idein so, als ob ihn ein Schutzgeist begleitet. Aber dieser Schutzgeist begleitet ihn nicht nur, sondern berät ihn auch in heiklen Situationen.

In der Tat wird in der Geschichte der Philosophie das Phänomen der inneren Stimme zum ersten Mal von Sokrates beschrieben. Sokrates nennt sie ‘daimonion’. Das bedeutet Wesen und Wirkung des Göttlichen.
Nach Sokrates Auffassung wird jedem Menschen von Geburt an ein göttlicher Schutzgeist mit auf den Weg gegeben, der ihn vor Unheil bewahrt. Das erinnert an Schutzengel, deren Fest jedes Jahr am 2. Oktober gefeiert wird. Dieses christliche Fest erinnert an das Wirken der Schutzengel, welche die Menschen wie die „Dämonen“ des Sokrates in ihrem Leben begleiten und vor Schaden bewahren.

Erst wenn der Mensch diesen Schutzgeist vernachlässigt und damit den Unwillen der Götter erregt, wird das Dämonische in ihm zur Verblendung und Besessenheit.
Das sokratische Daimonion hat eine Stimme und stellt sich schützend vor die ihm Anvertrauten. Für Sokrates ist das ein klar erkennbares Faktum. Es ist so selbst-verständlich anwesend, dass dies nicht erst diskutiert zu werden braucht. Das Daimonion berät zwar, aber es trägt nicht zum Erkennen bei. Das Daimonion ist streng getrennt vom Verstand, es sagt das, was der Verstand nicht erkennen kann. Es ist nicht das sittliche Gewissen. Was Sokrates zu tun hat und was nicht, sagt ihm sein Verstand. Das Daimonion bedeutet die Stimme, die ihn warnt, sobald er gegen seine Intuition handelt.
Innere Wahrnehmungen, die sich übersinnlich gestalten und wirkliches Anwesen von hilfreichen Wesen spüren und empfinden lassen, gelten nicht als Fantasmata (eine Art Wahnvorstellungen), sondern als wirklich existierend.

Der griechische Schriftsteller Plutarch (45-120) hat das sokratische Daimonion ausführlich erörtert. Hinweise auf die Existenz eines Daimonion finden sich auch in den Schriften der römischen Autoren Seneca (4-55 n. Chr.) und Marc Aurel (121-180 n. Chr.).

Augustinus deutet das Daimonion als Gewissen und legt die innere Stimme als Stimme Gottes aus. Thomas von Aquin deutet es sogar als Erkenntnisorgan der praktischen Vernunft.

“Die innere Stimme gilt je nach Ansicht den einen als Stimme der Seele, anderen als Sprache der Vernunft und wieder anderen als Ausdruck des Gewissens oder als Zuspruch des Geistes oder auch Stimme des Herzens. Mahatma Gandhi nennt die leise innere Stimme den einzigen Tyrann, den er in dieser Welt anerkennt.“ (Ausgewählte Texte, Richard Attenborough (Hrsg.))
„Du hast deine Kindheit vergessen, aus den Tiefen deiner Seele wirbt sie um dich. Sie wird dich so lange leiden machen, bis du sie erhörst.“
(Ausgewählte Texte, Richard Attenborough (Hrsg.)
Und Friedrich Nietzsche sagt zur inneren Stimme:
“Es geht geisterhaft zu, jeder Augenblick des Lebens will uns etwas sagen, aber wir wollen diese Geisterstimme nicht hören. Wir fürchten uns, wenn wir allein und stille sind, daß uns etwas in das Ohr geraunt werde, und so hassen wir die Stille und betäuben uns durch Geselligkeit.”
Friedrich Nietzsche, Werke I - Unzeitgemäße Betrachtungen)
“In dem Augenblick aber, wo uns alles verloren scheint, erreicht uns zuweilen die Stimme, die uns retten kann; man hat an alle Pforten geklopft, die auf gar nichts führen, vor der einzigen aber, durch die man eintreten kann, und die man vergeblich hundert Jahre lang hätte suchen können, steht man, ohne es zu wissen, und sie tut sich auf."
(Marcel Proust, Auf der Suche nach der verlorenen Zeit. Bde. 1-3 )
Woher die recht unterschiedlichen Namen für die innere Stimme?
“Das liegt daran, dass sich dieses Phänomen dem Wissen entzieht und allein dem Glauben offenbart. Der Glaube verfügt aber über keine eindeutigen Namen bzw. Begriffe, sondern allein über vielfältige und vieldeutige Hinweise, Zeichen oder Bezeichnungen.
Offenbarungen des Glaubens lassen ganz persönliche Deutungen zu wie beispielsweise auch das Wort Gott. Deshalb glaubt Sokrates seiner inneren Stimme, als einer göttlichen Eingebung und nennt sie deshalb auch seinen “daimonion”, also seinen persönlichen Schutzgeist, der Teil des Ichs ist.
Diese innere Stimme warnt ihn in entscheidenden Augenblicken und hielt ihn von der Ausführung einer gefährlichen Absicht ab. Sokrates versteht das Daimonion, wie bereits gesagt, als eine Gegeninstanz zum Logos, die das erkennt, was der Vernunft verborgen bleibt, und vom Falschen abrät, jedoch zu nichts rät.
Seinen Daimonion schätzt Sokrates so hoch ein, dass er ihm auch gegen seine rationale Einsicht gehorcht. Da er es auch über die Götter stellt, wurde ihm sogar vorgeworfen, es als einen neuen Gott einführen zu wollen.”

Die innere Stimme offenbart der Fantasie, der Vernunft und dem Verstand, dass sie selbst letztlich nichts Anderes ist als ein sprechendes inneres Bild ihrer ureigenen daimonia.

Aus der inneren Stimme spricht nicht nur das Selbst des Ichs, sondern zugleich auch der Logos der Natur. Und was die innere Stimme nicht auszudrücken vermag, zeigt sie dem Dritten Auge in den inneren Bildern der Vorstellungskraft.

12
Feb
2015

Wie das innere Auge (zu)schaut

Der introspektive Blick wird vor allem durch emotionale Fragen geregelt. Introspektion kommt nicht zustande, wenn das persönliche Engagement für eine Problem- oder Themenstellung fehlt. Emotionale Beteiligung lohnt sich insofern, als sie dem Dritten Auge Einblick ins Unbewusste gewährt.

Künstlerische Menschen nutzen solche Einblicke bzw. Intuitionen, um zu gestalten. Solches Gestalten vollzieht sich natürlich durch unmittelbare Eingebung. Die Schaffenden erfahren dabei nicht direkt, inwiefern das, was sie ins Werk setzen, sie selbst betrifft. Sie erfahren das indirekt, indem sie ihr Werk bewerten. Je günstiger diese Bewertung ausfällt, um so eher betrifft das, was sie inszenierten sie selbst.

Grundsätzlich betrifft alles, was mein Gehirn produziert, mich selbst. Das Gehirn wird schöpferisch nicht aktiv, wenn es nicht motiviert wird.

11
Feb
2015

Intensivierung des Bewusstwerdens

Bewusstwerden intensiviert sich sukzessiv durch a) Erinnern, b) betrachten, c) beobachten, d) begreifen, e) (zu)schauen und f) Selbst erfahren.

Fallbeispiel: a) Ich erinnere mich an an die Strasse meiner Kindheit. b) Ich betrachte das Haus, in dem ich aufgewachsen bin. c) Ich beobachte, wie Pferdefuhrwerke vorbeifahren, um ihre Gemüseladungen in der Maggi abzuliefern. d) Ich begreife, dass Gemüse für die Herstellung bestimmter Suppen gebraucht wird. e) Ich schaue meine Schilderung (introspektiv) und frage mich, warum ich unerwähnt lasse, dass ich die Exkremente der Pferde für den Garten sammeln musste. f) Ich erfahre, dass ich diese Geschichte verschwieg, weil ich mich dafür schäme. Warum ist mir unklar.

10
Feb
2015

Katathymer Filmdreh als Introspektion

Um einen Film für das eigene Kopfkino produzieren zu können, braucht man die gesamten Ressourcen des Bewusstwerdens. Dank der Fantasie sind hierfür nicht einmal besondere Anstrengungen erforderlich. Das Aktivieren der entsprechenden Komponenten erreicht ein mit fortgeschrittener Meditation vergleichbares Niveau.
Die erste Komponente der Vergegenwärtigung ist das Erinnern, bei dem es darauf ankommt, die im Langzeitgedächtnis abgespeicherten Wahrnehmungen möglichst unverfälscht abzurufen. Die Qualität von Erinnerungsbildern hängt selbstverständlich von der Qualität der ursprünglichen Wahrnehmungen ab.
Je aufmerksamer jemand wahrnimmt, desto genauer vermag er sich auch zu erinnern. Und je konzentrierter sich jemand erinnert, desto deutlicher entwickeln sich Erinnerungsbilder.
Erinnerungsbilder lassen sich bewusst in Szene setzen, beispielsweise durch Wahl der Perspektive und des Zooms. Wichtig ist zusätzlich die Entscheidung für den Aspekt der Betrachtung.

Sich des inneren Auges vergewissern

Eine kleine Übung soll dazu verhelfen, sich des Inneren oder Dritten Auges zu vergewissern. Zu diesem Zweck soll jener Park vorgestellt werden, durch welchen man am liebsten geht. Was lässt sich wie deutlich erinnern? Wetter, Geräusche, Tier- und Menschenstimmen, welche Gerüche und Empfindungen lassen sich erfassen. Um sich alles noch genauer betrachten zu können, hilft es, einmal alle Bäume am Rand des Weges durch den Park zu zählen.
Während des Spaziergangs durch den Park findet eine überraschende Begegnung statt. Während dieser Begegnung findet ein Gespräch statt. Worüber wird gesprochen und weshalb?

Während versucht wird, Sinn und Zweck des Gesprächsthema herauszufinden, soll zugleich der Frage nachgegangen werden, warum sich das Unbewusste ausgerechnet für diese Begegnung entschied.

Der Versuch, diese Frage zu beantworten, verlangt, dass das innere Auges aktiv wird. Der philosophische Ausdruck für die Aktivität des inneren Auges ist übrigens „Introspektion“.

8
Feb
2015

Nicht mit der Tür ins Haus fallen

„Das innere Auge“ ist ein Thema, das auf sehr unterschiedlichste Resonanz stößt. Die einen halten die Rede vom inneren Auge für esoterischen Humbug, die anderen glauben an diese besondere Art der Wahrnehmung und harren ungeduldig darauf, auch so wahrnehmen zu können.

Jenen ungeduldigen aber sei gesagt, dass das Erlernen des Wahrnehmens mit dem inneren Auge Zeit braucht. Das innere Auge öffnet sich kaum spontan, sondern eher nach und nach. Also man braucht wirklich Geduld, wenn man sich darauf einlassen will.

Folglich erscheint es sinnvoll und zweckmäßig, sich dem Phänomen der Öffnung des inneren Auges behutsam, also Schritt für Schritt zu nähern.

7
Feb
2015

Mit dem inneren Auge sehen lernen

Die Sehkraft des inneren Auges hängt von der jeweiligen Reflexionskraft ab, also von der Qualität innerer Wahrnehmung. Fantasie entwickelt innere Wahrnehmungen als Vorstellungen, das sind ins Bewusstsein projizierte Bilder. Jene Geisteswissenschaften, welche dem inneren Auge das Schauen ermöglichen, sind Philosophie und Mathematik.

Es erscheint hilfreich das Schauen des inneren Auges systematisch zu üben, also zu trainieren.

Was aber kann man von einem solchen Training erwarten?

Wer mit dem inneren Auge schaut, vermag wahrzunehmen, was anderen verborgen bleibt. Zunächst wird es möglich, sich im metaphysischen Raum frei zu bewegen und die Geheimnisse schöpferischen Denkens kennen zu lernen. Zunehmendes Fortschreiten erfährt die Helligkeit und Klarheit inneren Lichts schöpferischer Einsichten. Je nach persönlichem Beweggrund lassen sich erfolgreiche Strategien zu Grenzüberschreitungen entwickeln.

Sprecherin des Geschauten ist die innere Stimme, die für das enge Bewusstsein Eingebungen vereinfacht und übersetzt. Vermutlich handelt es sich nahezu durchgängig um Eingebungen des der Natur innewohnenden, schöpferischen Geistes. Dieser Geist entzieht sich sowohl jeglicher Namensgebung als auch Versuchen, ihn zu beschreiben.

6
Feb
2015

Wie weit blickt das innere Auge?

Die Leistungsfähigkeit des inneren Auges hängt unmittelbar von der Reflexionskraft ab. Als Widerspiegelung des Bewusstwerdens erlaubt Reflexion das Wahrnehmen, Betrachten, Beobachten und Begreifen innerer Vorgänge. Bewusstwerden scheint gleichsam wie in einem Spiegel hervor.

Das Ich schaut sich selten im Spiegel an. Es scheut den Anblick des Selbst im inneren Spiegel.

5
Feb
2015

Demenz beginnt in der Grundschule

Grundschulunterricht irritiert das Gehirn durch unsaubere, unanschauliche oder gar falsche Information.

In der Grundschule werden ametropische Infektionen demonstriert. Voraussetzung für diese Infektion ist das Vertrauen der Kinder in ihre Lehrerin.


Eines Tages erhalten sie in einer Unterrichtsstunde die Aufgabe, die von der Lehrerin eigens mitgebrachten Holzwürfel abzuzeichnen.


Als die Lehrerin aber kontrollierend durch die Reihen geht, muss sie feststellen, dass die Zeichnungen ihrer Kinder ganz und gar nicht ihren Vorstellungen entsprechen. Die zeichnerischen Ergebnisse gleichen eher Kartoffeln als Würfeln.


Die Lehrerin geht kopfschüttelnd an die Tafel und zeichnet exakt die geometrische Figur eines Würfels. Sie kommentiert streng: „So sieht ein richtiger Würfel aus!“ „Ihr aber habt Kartoffeln gezeichnet!“


Die Lehrerin weiß nicht, das Neunjährige einen Würfel natürlicherweise perspektivisch richtig zeichnen. Ihre Würfel sehen deshalb wie Kartoffeln aus.


Im Unterricht aber erfahren sie, dass sie sich nicht auf ihre Sinne verlassen können. Es gilt nicht das als richtig, was sie sehen, sondern allein das, was im Unterricht gesagt wird. So beginnen sie, nicht mehr genau hinzuschauen, sondern zu projizieren.

4
Feb
2015

"Zwischen den Stühlen"

Das Ich erfährt sein Selbst als Einheit des Gegensätzlichen. Es gestaltet sein Dasein bisweilen im Streit zwischen Vernunft und Verstand. Dabei treten existentielle Situationen auf, die den Eindruck erwecken, gleichsam zwischen zwei Stühlen zu sitzen. Manchmal wird es eben schwierig, Entscheidungen entweder nach Gefühl oder aufgrund von Wissen zu treffen.

3
Feb
2015

Vernunft <=> Verstand

Vernunft wertet und entscheidet auf Grund des Gewissens.
Vernunft orientiert sich an Gefühlen.

Verstand regelt auf Grund von Erfahrungen.
Verstand orientiert sich an Begriffen.

Vernunft glaubt - Verstand weiß.

Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust, Die eine will sich von der andern trennen; Die eine hält, in derber Liebeslust, Sich an die Welt mit klammernden Organen; Die andere hebt gewaltsam sich vom Dust (= Staub) Zu den Gefilden hoher Ahnen.
(Faust I, Vers 1112 1117)

Merke:

Vernunft <= Gewissen

Verstand <= Wissen

Vernunft und Verstand sind unechte Gegensätze, aber echte Komplemente.

Wissen ohne Gewissen ist inhuman.

2
Feb
2015

Ich vs. Selbst

Das Ich erfährt sein Selbst als Einheit des Gegensätzlichen. Es gestaltet sein Dasein bisweilen im Streit zwischen Vernunft und Verstand. Dabei treten existentielle Situationen auf, die den Eindruck erwecken, gleichsam zwischen zwei Stühlen zu sitzen. Manchmal wird es eben schwierig, Entscheidungen entweder nach Gefühl oder aufgrund von Wissen zu treffen.

1
Feb
2015

Flüchtige Ideen

"Du kannst niemals in den selben Strom steigen!" Dieser Satz des griechischen Philosophen Heraklit gilt auch für den Bewusstseinsstrom schöpferischer Energie. Halte den einmaligen (!) Augenblick einer Eingebung fest, bevor die Idee unwiederholbar ins Vergessen versinkt.


Unbewusstes schafft, lässt schöpferische Ideen sprachlich hervorscheinen und emotional bewerten, bevor sich der Verstand ihrer annehmen darf.

31
Jan
2015

Sobald der Mensch wahrnimmt, betrachtet, beobachtet oder begreift, reduziert er

Durch Sprache offenbart sich die Vernunft eines Menschen. Durch Körpersprache zeigt sich seine Seele. Das scheint zu bedeuten, dass sich der Mensch nur dann weitestgehend zu öffnen vermag, wenn er spricht. Diese Vermutung aber trifft für die künstlerische Sprache der Lyrik und Poesie nicht zu und schon gar nicht für die Sprache der Musik. Im Gegensatz zum gewöhnlichen Sprachgebrauch vermittelt Kunst die Sprache der Seele vor allem in Bildern.

Wird auf den künstlerischen oder körpersprachlichen Ausdruck verzichtet, dann reduziert sich der Mensch, d.h., er nimmt nur eingeschränkt wahr, beobachtet oberflächlich und begreift verkürzt. Die nicht künstlerische Schriftsprache erfährt also erhebliche Nachteile.

Die Sprache der Wissenschaft dagegen verzichtet von vornherein bewusst auf seelische Anteile. Die gewollt seelenlose Sprache der Wissenschaft beruht vor allem auf Abstraktion. Emotionen brauchen konkrete Bilder. In Verallgemeinerungen aber verflüchtigen sich Gefühle.

Die Sprache der Mathematik ist höchst emotionslos. Der Verstand reißt sich hier von der Vernunft los und formalisiert sich absolut. Der Mathematik gelingt es, Natur und Welt gleichsam hinter Gittern zu betrachten und Verhältnisse zwischen Koordinaten in Zahlen zu erfassen und zu berechnen. Aber durch Rastern erstickt man Leben und durch Mustern lässt sich Dasein nicht erreichen.

Dennoch könnte heutzutage niemand mehr ohne Hilfe der Mathematik existieren. Medizinische Diagnosen beispielsweise beruhen auf nur noch von Computer beherrschbaren Zahlenwerken bzw. auf mathematisch ermittelten Grafiken.

Wie aber wird es möglich, mit Hilfe einer zutiefst lebensfremden Sprache Leben zu retten?

Naturwissenschaft begreift Sein ganz entschieden anders als Geisteswissenschaft. Was für den Philosophen Wesen bedeutet, das stellt sich für den Naturwissenschaftler als Formel dar. Naturwissenschaftler erfassen Wesentliches als Formel. „Wesen“ und „Formel“ sind Extremwerte eines vorweg reduzierten Daseins.
logo

Seit 19 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

Archiv

Januar 2024
Dezember 2023
Oktober 2023
August 2023
Juli 2023
Juni 2023
Mai 2023
April 2023
Januar 2023
Dezember 2022
Oktober 2022
September 2022
Juni 2022
Mai 2022
März 2022
Februar 2022
Januar 2022
Dezember 2021
November 2021
Oktober 2021
September 2021
August 2021
Juli 2021
Mai 2021
April 2021
März 2021
Februar 2021
Januar 2021
Dezember 2020
November 2020
Oktober 2020
September 2020
Juni 2020
Mai 2020
April 2020
März 2020
Februar 2020
Januar 2020
Dezember 2019
November 2019
Oktober 2019
Juni 2019
Mai 2019
April 2019
März 2019
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Dezember 2015
November 2015
Oktober 2015
September 2015
August 2015
Juli 2015
Juni 2015
Mai 2015
April 2015
März 2015
Februar 2015
Januar 2015
Dezember 2014
November 2014
Oktober 2014
September 2014
August 2014
Juli 2014
Juni 2014
Mai 2014
April 2014
März 2014
Februar 2014
Januar 2014
Dezember 2013
November 2013
Oktober 2013
September 2013
August 2013
Juli 2013
Juni 2013
Mai 2013
April 2013
März 2013
Februar 2013
Januar 2013
Dezember 2012
November 2012
Oktober 2012
September 2012
August 2012
Juli 2012
Juni 2012
Mai 2012
April 2012
März 2012
Februar 2012
Januar 2012
Dezember 2011
November 2011
Oktober 2011
September 2011
August 2011
Juli 2011
Juni 2011
Mai 2011
April 2011
März 2011
Februar 2011
Januar 2011
Dezember 2010
November 2010
Oktober 2010
September 2010
August 2010
Juli 2010
Juni 2010
Mai 2010
April 2010
März 2010
Februar 2010
Januar 2010
Dezember 2009
November 2009
Oktober 2009
Juni 2009
Mai 2009
April 2009
März 2009
Februar 2009
Januar 2009
Dezember 2008
Oktober 2008
Februar 2007
Januar 2007
Dezember 2006
November 2006
Oktober 2006
September 2006
Dezember 2005
November 2005
Oktober 2005
September 2005
August 2005
Juli 2005
Juni 2005
Mai 2005
April 2005
März 2005
Februar 2005
Januar 2005
Dezember 2004

Aktuelle Beiträge

Dreamed out
If a priori represents a metaphysical congruence with...
wfschmid - 9. Januar, 05:24
Crossing boundaries
Seeing changes into looking Intuition and inner voice...
wfschmid - 8. Januar, 03:48
I myself
I myself The ego encounters itself daily in the self....
wfschmid - 3. Januar, 04:35
Metaphysics
Thinking metaphysically means looking beyond what can...
wfschmid - 30. Dezember, 04:57
Fortsetzung der Metaphysik-Folge
Auf meiner Webseite wird o.a. Reihe fortgesetzt! www.wolfgan g-schmid.de
wfschmid - 26. Oktober, 11:58
Metaphysik
Metaphysik bedeutet, hinter das sinnlich Vernehmbare...
wfschmid - 19. Oktober, 10:20
Buchtitel: Paradox -...
Neues Buch Nach dem Link zu Apple Books auf"My...
wfschmid - 17. Oktober, 11:10
Buchtitel: Paradox -...
Neues Buch Nach dem Link zu Apple Books auf"My...
wfschmid - 14. Oktober, 12:35

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Status

Online seit 7145 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 9. Januar, 05:24

Suche (AND, OR erlaubt) - Nächste (leere) Zeile anklicken!

 

Credits

 

 

Es gelten die Rechtsvorschriften für Webseiten der Universität Flensburg © Texte: Wolfgang F. Schmid (sofern nicht anders ausgewiesen) wfschmid(at)me.com Bilder: Ulrike Schmid (sofern nicht anders ausgewiesen) mail(at)ulrike-schmid.de

 wfs