Unilogo

14
Mai
2017

Neuronale Verkehrsprobleme

Das Gehirn hasst Texte, die in ihm nichts bewirken. Es hasst Sätze, die keine Bilder malen. Das Gehirn lehnt also gewöhnlich abstrakte Texte ab. Da es von Natur aus ökonomisch arbeitet, also minimalen Aufwand mit größtmöglicher Wirkung betreibt, vermeidet es, Energie zu vergeuden.



Also Vorsicht vor Abstraktionen, die keinen inneren Bilder erzeugen.

Unanschauliche Abstraktionen schrecken das Gehirn deshalb ab, weil es ihm zu viel Kraft kostet, das Besondere, das sich in ihnen verbirgt, zu entdecken.



Das verlangt oft anstrengende Übersetzungsarbeit. Und das von Natur aus träge Gehirn versucht natürlich, unnötige Arbeiten zu vermeiden.

So bevorzugt es Texte, bei denen es nicht angestrengt nachdenken muss. Es liebt Texte, die ihm nicht nur erzählen, was es bereits aus Erfahrung kennt, sondern es auch in seinen Erfahrungen bestätigen.



Hirnfreundliche Texte erzeugen Bilder, die das widerspiegeln, was ihm vertraut ist. Gute Texte erzählen einem, was man selbst erlebt hat. Das narzisstisch veranlagte Gehirn ist auf Selbstbestätigung aus. Es liebt das Lob und ist ständig auf der Suche nach Komplimenten.



Wenn man also einen für das Gehirn interessanten Text verfassen will, sollte man auf jeden Fall vermeiden, es belehren zu wollen. Man sollte ihm nur das mitteilen, was es unmittelbar selbst bestätigen kann.

Es gibt aber gottlob auch Ausnahmen. Dazu gehören Texte, die das Gehirn neugierig werden lassen. Dann spielt auch Anstrengung keine Rolle mehr.


Ebenso sind Texte beliebt, die seine Arbeit voller Bewunderung betrachten.



Wenn wir auch noch vorhaben, darüber zu schreiben, dann lädt es uns hoch erfreut ein, ihm bei seinem Wirken zuzuschauen.

Also fordert es die Fantasie auf, uns die Türen nach innen zu öffnen, denn tatsächlich führt der Gang in das Innere des Gehirns durch viele Räume von Bedürfnissen, Träumen und Wünschen.

13
Mai
2017

Vorteil der Abstraktion

Abstraktion ist für einen Gedanken wie der Atem gesunder Höhenluft.

Der Erste Gedanke erfährt Abstrahieren als ein sich Entfernen vom sinnlich Vernehmbaren. Er beklagt sich aber darüber, dass Abstrahieren fälschlicherweise dem Denken zugeschrieben wird.



Wird aber bedacht, dass Denken erst geschieht, wenn Gedanken miteinander kommunizieren, dann wird doch sofort klar, dass es die Gedanken sind, die abstrahieren, und zwar, indem sie auf eine ganz bestimmte Art und Weise miteinander kommunizieren.



Der Erste Gedanke behauptet, dass Abstrahieren das Schauen von E twas ermöglicht, das für die Sinne zwangsläufig unsichtbar bleibt. Folgende Begegnung des Ersten Gedanken soll dies zeigen:



"Wer bist Du?"



"Ich bin Nichts mit etwas drum herum!"



"Kannst Du Dich nicht einfacher ausdrücken?"



"Die Zeit nennt mich 'Pause' und der Raum 'Loch'!"



"Und was treibst Du hier ?"



"Ich suche jemand zum Spielen!"



"Und was willst Du spielen?"



"Am liebsten Verstecken!"



"Einverstanden!"



Die Lücke hat sich ein raffiniertes Versteck ausgedacht: das Sein. Aber sobald dies geschieht, zerfällt das Sein in zahlloses Seiendes. Das Versteck der Lücke ist folglich für den Ersten Gedanken sehr leicht zu finden.



Das alles ist nicht mehr unmittelbar konkret, sondern nur noch mittelbar als abstrekte Fantasie in einer virtuellen Wirklichkeit.

12
Mai
2017

Reflexive Lichterscheinung

Tunneleffekt, das ist ein bewusst gewordenes Moment oder reflexiver Blitz. Diese Lichterscheinung wird als besondere Einsicht erlebt. Das Denken erfährt diesen Augenblick, sobald das Bewusstwerden höchste Vigilanz (Wachsamkeit) erfährt. Die Entwicklung solcher Konzentration lässt sich vor allem durch zwei Prozesse erreichen - durch Loslassen in Verbindung mit Askese und durch schöpferisch abstraktes Denken in Verbindung mit Fantasie.

Der Erste Gedanke schildert diesen Vorgang wie folgt:

1. Das Denken beginnt, indem eine Wahrnehmung als Vorstellung erscheint. Dieses Innenbild erhält unmittelbar einen geeigneten Namen. Es ist gewöhnlich eine gelernte Bezeichnung. Das Bezeichnen einer bewusst gewordenen Wahrnehmung wird Identifikation genannt.
"Ich nehme einen blühende Kastanie im Mai wahr und erinnere mich an die vielen Kastanienbäume zu Hause!"

2. Die vergegenwärtigte Wahrnehmung erinnert an damit verbundene Erfahrungen. Das Vergleichen vergegenwärtigter Wahrnehmungen mit Erinnerungen wird Interpretation genannt. "Diese Erinnerung vergegenwärtigt den oft gehörten Satz "Wenn die Kastanien blühen, ist der Sommer vorbei!"

3. Erinnerungen können zu weitergehenden Fragen anregen. Solche Fragen lösen spielerisches Suchen im neuronalen Netz nach Möglichkeiten neuer neuronaler Verbindungen aus. Werden sie gefunden, so werden sie als Einfälle erlebt. Bei dieser Gelegenheit können Kommentare entstehen, die durch die innere Stimme vermittelt werden. Dieser innere Dialog bzw. das Wechselspiel zwischen Fragen und Antworten wird Interrogation genannt.
"Dieser Satz soll wohl an die Flüchtigkeit des Lebens erinnern!"

4. Während der Interrogation findet ein Überschreiten der Grenze zwischen sinnlich vernehmbaren (physischen) und allein geistig vernehmbaren (metaphysischen) Bereich statt. Als Bilderleben wandelt sich Denken zum Schauen von Ideen, das sind schöpferische Gestaltungsmöglichkeiten der Welt. Dieses Schauen wird von innerem Licht begleitet. Der Name für diese Erscheinung ist Introspektion.
"Mir fällt das Kirchenlied ein:

Ach wie flüchtig, ach wie nichtig
ist der Menschen Leben!
Wie ein Nebel bald entstehet
und auch wieder bald vergehet,
so ist unser Leben, sehet!"

11
Mai
2017

Das gezähmte Wort

„Mein Name ist ‚Lust‘. Aber als Wort drücke ich dieses Empfinden längst nicht mehr aus. Aus der harmlosen Mitteilung „Ich habe Lust, Dich zu treffen!“ ist das dem entsprechenden Urlaut eigene Begehren längst entschwunden. Allenfalls bleibt es noch der sexuellen Begierde zwischen Mann und Frau vorbehalten."

Einer Mitteilung wie „Ich habe Lust, Dich zu treffen!“ merkt man nicht mehr an, ob wirklich Interesse an einer Begegnung besteht.

Die kultivierte Sprache hat mit der ursprünglichen Wildheit längst auch den Charakter des unmittelbaren körperlichen Ausdrucks verloren. „Ich freue mich, Sie zu treffen!“ kann unter Umständen sogar das Gegenteil bedeuten.

Die Körpersprache hat sich aus der kultivierten Sprache zurückgezogen. Aber als unbewusste Begleiterin aller sprachlichen Äußerungen schenkt sie uns immerhin noch die Möglichkeit zu prüfen, was eigentlich wirklich gemeint ist.

10
Mai
2017

Namen beim Wort genommen

Ein Wort versammelt um sich jene Erfahrungen, an welche es durch seine Vergegenwärtigungen erinnert. Das Wort „Dreieck“ erfasst alle gewesenen, gegenwärtigen und zukünftigen dreieckigen geometrischen Figuren.

Das Wort „Dreieck“ ist ein besonderes Wort, weil es eine ganze Gruppe oder Menge gleicher Elemente erfasst. Ein solches allumfassendes Wort trägt den Beinamen „Begriff“. Weil ein Begriff allein gemeinsame Eigenschaften von unterschiedlichem sinnlich Vernehmbaren bestimmt lässt sich das, was er benennt, selbst nicht sinnlich erfassen, sondern allein denken.

Mit dem Denken des Allgemeinen vollzieht sich eine weitere Innenwendung. Mit dieser Innenwendung erreicht das Bewusstwerden die höchstmögliche Stufe der Wachsamkeit (Vigilanz). Dieser Wachsamkeitsgrad bzw. diese größtmögliche Erweiterung des Bewusstseins ermöglicht das Vergegenwärtigen des metaphysischen Raumes bzw. des sinnlich nicht mehr vernehmbaren Bereiches. Seit Sokrates und besonders seit Platon, seinem Schüler macht es sich Philosophie zur Aufgabe, dem Denken den Weg in das sinnlich nicht mehr Vernehmbare bzw. allein Denkbare zu bereiten. Das Vorbereiten dieses Weges wird von Platon als Bildung verstanden. In seinem Höhlengleichnis beschreibt er diesen Weg.

Wie lässt sich nun für mich dieser Weg am einfachsten bzw. möglichst anschaulich beschreiben? Folgendes Gedicht von Goethe soll mir dabei helfen.



Ich ging im Walde so vor mich hin

Ich ging im Walde
So vor mich hin,
Und nichts zu suchen,
Das war mein Sinn.

Im Schatten sah ich
Ein Blümlein stehn,
Wie Sterne blinkend,
Wie Äuglein schön.

Ich wollt es brechen,
Da sagt' es fein:
Soll ich zum Welken
Gebrochen sein?

Mit allen Wurzeln
Hob ich es aus,
Und trugs zum Garten
Am hübschen Haus.

Ich pflanzt es wieder
Am kühlen Ort;
Nun zweigt und blüht es
Mir immer fort.

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)


Das innere Betrachten der kleinen Blume vollzieht sich von Anfang an philosophisch, weil die Blume als Begriff abstrakt ist. Sie kann für alle möglichen Blumen stehen. Allein die Fantasie vermag der kleinen Blume zu einem konkreten Aussehen verhelfen.


Der Dichter führt den Leser ins Denken, um ihn erkennen zu lassen, was im sinnlich vernehmbaren Bereich höchst selten gelingt, nämlich die Bewegung der eigenen Seele. Die Seele lässt sich bereitwillig grundtriebhaft dazu verführen, sich die kleine Blume bedenkenlos anzueignen.

Aber sie wehrt sich, indem sie die innere Stimme sprechen lässt. Dennoch verliert sie ihr Zuhause und wird verpflanzt. Aber sie gibt in der Fremde nicht auf. Der Selbserhaltungs- oder Lebenstrieb rettet sie. Vielleicht war dieses Gedicht in meiner Jugend mein Lieblingsgedicht, weil es mir vergleichbar erging.

9
Mai
2017

Das Fenster

Bewusstwerden oder Bewusstsein als Moment des Bewusstwerdens besteht aus mehreren uns zugänglichen Prozessen, von denen wir im Alltag gewöhnlich nur zwei nutzen, falls wir nicht gerade künstlerisch oder wissenschaftlich tätig sind.

Diese beiden Vorgänge sind Identifizieren und Interpretieren. Ein Bekannter wird interpretiert, weil ich finde, dass er krank aussieht. Ich lege also seinen Gesichtsausdruck aus. Das ist mein Eindruck von ihm. Dieser mein Eindruck muss nicht stimmen.

Weder Identifizieren noch Interpretieren erlauben einen Blick durchs Fenster nach innen. Ein solcher Einblick verlangt das Aktivieren der Intuition. Ich merke gefühlsmäßig, dass ich den Bekannten fragen sollte, ob mein Eindruck stimmt.

Die Intuition setzt einen weiteren Prozess des Bewusstwerdens in Gang, nämlich das Fragen. So stelle ich mir die Frage, wie ich meinen Eindruck am besten so formulieren kann, dass ich ihn nicht verletze. Das Fragen setzt gleichsam einen inneren Dialog mit der Intuition in Gang. Es kann sein, dass die Intuition aus Vorsicht eine Ersatzfrage anmahnt wie z.B. „Haben Sie auch wegen des Vollmondes schlecht geschlafen?“. Indem man sich selbst das gleiche Übel unterstellt, macht man es einem empfindlichen Menschen leichter zu antworten.

Intuition meldet sich üblicherweise dann, wenn Interpretationen nicht als zutreffend empfunden oder spontan keine Interpretationsmöglichkeiten gefunden werden können.

Wir wollen mehr über Sprache in Erfahrung bringen? Betrachten wir Sprache im Detail, indem wir uns ein einzelnes Wort genauer anschauen.

Ein Wort ruft Erfahrungen ins Bewusstsein. Es sind Erinnerungen, die aufgrund eines gelesenen oder geschriebenen Wortes vergegenwärtigt werden. So erinnert das Wort „Tanne“ besonders in der Advents- und Weihnachtszeit an die Weihnachtstanne zu Hause und erzeugt spontan vielleicht eine Vorstellung vom Weihnachtsfest in der eigenen Kindheit.

Durch diese Betrachtung der Wirkung eines Wortes, wird das Wort gleichsam lebendig und weckt dadurch Emotionen und durch sie zugleich Intuitionen. Es beginnt plötzlich zu interessieren, was gleichsam hinter der Kulisse geschieht, bevor ein Wort Erinnerungen weckt.

Die Intuition bemüht die Logik des Verstandes, um mit Hilfe der Fantasie weiterzukommen.

Das ergibt folgende Überlegung: Ein Wort nennt gespeicherte Erfahrungen beim Namen. Erfahrungen sind neuronal im Gehirn gespeichert. Ein Wort ist also gleichsam die Adresse für eine Menge entsprechender Nervenzellen. Durch das Betrachten der neuronalen Tätigkeit öffnet sich das Fenster nach innen. Der Name für diese Innenwendung ist Introspektion:
Innenwendung = Identifikation —> Interpretation —> Intuition —> Interrogation —> Introspektion

8
Mai
2017

Gleich und gleich gesellt sich gern

"Gleich und gleich gesellt sich gern!" Worte, die gleichgesinnte suchen, um sich verbinden zu können, geben eine Art Suchanzeige auf. Diese Anzeigen werden durch bestimmte Boten (Botenstoffe) übermittelt. Boten, die Suchanzeigen bei sich tragen, werden ihrer Aufgabe gemäß Träger genannt.


Um diese Träger von anderen, beispielsweise von Nachrichtenträgern, unterscheiden zu können, erhalten sie einen besonderen Namen. Tragen heißt lateinisch "vehi". Deshalb erhält ein Träger mit einem Suchauftrag den Namen Vektor. Jedes Wort ist ein möglicher Vektor, weil es seine Aufgabe durchzuführen vermag, indem es sich mit anderen Worten zu einem Satz zu verbinden und gemeinsam mit anderen Worten einen Inhalt zu gestalten vermag.


Um dieser Aufgabe entsprechen zu können, ist jedes Wort mit einem Bild, durch das es sich auszudrücken vermag, ausgestattet. Ansprechbare Wörter zeigen in ihren Bildern etwas Gemeinsames
So können das Wort „Fußweg“ und „Löwenzahn“ aufgrund individueller Erfahrungen Gemeinsamkeiten aufweisen und mit dem Satz „Am Rand des Fußweges wächst ein Löwenzahn“ eine Partnerschaft eingehen. Beide Wörter können Stichworte für diesen Satz sein, denn sie sind durch die im Gedächtnis gespeicherte Erfahrung mit dem Löwenzahn auf dem Fußweg bereits unbewusst miteinander verbunden, bevor sie sich als Satz im Bewusstsein vergegenwärtigen.


Um sich über die vielfältigen Aufgaben klar werden zu können, bedarf es der Grammatik, gleichsam die Strassenverkehrsordnung des neuronalen Netzes. Zunächst muss entschieden werden, ob nur einzelne Sätze gesetzt oder zu einem Kontext bzw. Text zusammengestellt werden sollen.


Soll ein Text entstehen, dann müssen dessen Sätze durch einen übergeordneten Nomen maßgeblich geregelt bzw. gebunden werden. Ein ordentlicher Text sollte leicht gestrickt sein. Die einzelnen Sätze sind durch gemeinsame Bestandteile vernetzt. Beispiel zweier vernetzter Texte: Die G e b ä u d e der kleinen Stadt stammen noch aus dem Mittelalter. Das älteste G e b ä u d e ist das Rathaus. „Gebäude“ ist das übergeordnete neuronale Wort, ein Substantiv, das eine Menge vergleichbarer Objekte bezeichnet.


Warum fällt nun gerade ein Satz wie „Am Rand des Fußweges wächst ein Löwenzahn“ ein? Einfällt, was auffällt oder sich aufdrängt. Die Umstandsbestimmung des Ortes deutet auf eine Erfahrung einer auffälligen Umgebung von etwas. Tatsächlich ist es ein frischgrüner Löwenzahn inmitten des Winters, der als ein natürliches Symbol für die ungewöhnliche Kraft sich durchzusetzen, während der Kehrwoche auffällt und diese sogar übersteht. Das Ungewöhnliche sorgt für die Auffälligkeit der Erfahrung, die sich im Gedächtnis bis zur passenden Gelegenheit, sich zu reaktivieren, bereithält.

7
Mai
2017

Ein Substantiv stellt sich vor

Ein Substantiv stellt sich vor: “Ich bin eine Wortart, die wohl am häufigsten vorkommt. Alle Wortarten spielen in unserem neuronalen Netzwerk eine wichtige Rolle. Ich selbst bin wie viele andere Substantive sowohl als Subjekt als auch als Objekt tätig.


Daraus ergibt sich, dass wir gewöhnlich in Sätzen unterwegs sind. Ein Satz vermittelt zwischen Neuronen. Die Anzahl der verbundenen Neuronen hängt von der Wichtigkeit der Sätze ab. Es existieren sogar Sätze, die sich in regelmäßigen Abständen wiederholen. Da sie deshalb sehr vertraut sind, werden sie von ihren Autoren entsprechend geliebt. Viele große Denker haben sogar einen Lieblingssatz den sie unermüdlich in verschiedenen Variationen wiederholen.



Wir Wortarten benutzen möglichst einfache Sätze, weil diese höhere Geschwindigkeiten erlauben.


Die Geschwindigkeit im neuronalen Netz hängt davon ab, wie schnell wir verstanden werden. Je größer ein Satz ist, desto langsamer können wir uns fortbewegen. Ganz schwierig wird es, wenn wir mit Anhängern bzw. Nebensätzen oder als Schachtelsätze unterwegs sind.



Man soll keine langen Sätze bilden, insbesondere keine Schachtelsätze, bei denen die einzelnen Satzteile ineinander verkeilt sind. Das führt leicht zu Unfällen.



Als Substantiv werde ich auch Nomen oder Hauptwort genannt. Diese Beifügung soll meine Bedeutung betonen. Manchmal werde ich nach meinem Alter und meinem Geburtsort gefragt. Ich bin wohl so alt wie die Erde, denn es ist überliefert „Am Anfang war das Wort“. Demnach müsste ich in jener Gegend geboren worden sein, welche zugleich als Ursprung der Schöpfung gilt.



Im einzelnen Menschen werde ich zugleich mit der Vernunft aus den Spielen mit imitativen Lauten und Verlautbarungen geboren. Als “Mama“ oder „Papa“ war ich vielleicht das erste Wort im werdenden neuronalen Netz meines Hirnlebens.



Bisweilen werde ich auch gefragt, wie ich meine Sätze finde, mit denen ich mich durch ein neuronales Netz bewege. Dazu habe ich mir die Geschichte vom vektoriellen Treiben ausgedacht. Diese Geschichte mit dem Titel "Gleich und gleich gesellt sich gern" erzählt (nächster Abschnitt), wie ich mir das vorstelle."

6
Mai
2017

Neuronales Leben eines Gedankens

Das neuronale Leben von Gedanken verläuft recht unterschiedlich. Die Lebensdauer hängt in der Regel davon ab, wie erfolgreich sie sind.

Der Erfolg eines Gedankens beruht auf seiner Macht im neuronalen Netz.



Die Natur vermittelt dem Gehirn alles, was es für ein erfolgreiches oder besser geglücktes Gedankenleben braucht. Sie macht dabei keinerlei Unterschiede. Es ist ihr vollkommen gleichgültig, um welches Lebewesen es sich handelt. Alles soll spielen, ordnen und gestalten dürfen, ob Steine, Pflanzen, Tiere, Menschen oder Elementarteilchen.



Es ist aber nicht so, dass die Natur Geschaffenes sich selbst überlässt. Sie ist in allem Geschaffenen gegenwärtig und ermöglicht ihm, jederzeit zu ihr Kontakt zu halten. Tiere erfahren diese Allgegenwart instinktiv, Menschen besitzen hierfür Vernunft, weshalb die Griechen dieses Lebewesen auch als vernunftbegabtes Lebewesen bestimmten.





Die Lehre, die der Vernunft das Besorgen von Wissen der Natur ermöglicht, dürfte die älteste sein, über welche die Menschheit verfügt. Es ist die Lehre vom Vergleichen. Diese Lehre ermöglicht, Gleiches zu erkennen und von Ungleichem zu unterscheiden.



Diese Lehre hat einen Namen, der auf viele abschreckend wirkt, weil sie ihn in diesem Zusammenhang noch nie gehört haben.



Der Name für die Lehre vom Gleichsetzen und Unterscheiden ist Algebra. Algebra ist die Lehre von den Gleichungen.

Alle Menschen wenden Gleichungen an, wenn sie beispielsweise einem Menschen zum ersten Mal begegnen und diesen auf Grund ihrer Erfahrungen mit gleichen oder zumindest ähnlichen Typen vergleichen oder wenn sie gar das, was vor aller Erscheinung existiert, mit Gott gleichsetzen. Auch "Natur = Einheit von Information und Energie" ist eine solche Gleichsetzung ebenso wie z.B. “Wort = Bild”. Das zeigt, dass die Algebra der Natur nicht mit der Algebra der Mathematik gleichgesetzt werden darf.



Ohne Algebra kommt kein Lebewesen aus. Gedankenenleben vom Vergleichen, sie können sich nur mit Hilfe von Gleichsetzungen weiter entwickeln. Insofern sind sie aufeinander angewiesen. Sie brauchen einander. Jetzt ahnen wir, warum sich Gedanken so gern ordnen und aich gleiche Gedanken gern zu gleichen gesellen.

5
Mai
2017

Routenplaner

Wer das Eltern- und Geburtshaus des Ersten Gedankens besuchen möchte, muss sie zunächst seines gegenwärtigen Standpunktes vergewissern. Aber Standpunkt und Standort dürfen nicht miteinander verwechselt werden.



Standpunkt ist persönliche Ansichtssache. Standort meint dagegen gegenwärtige Wegmarke.



Der Standort eines Jugendlichen wird beispielsweise durch Alter, Eziehung und Bildung bestimmt. Diese Bestimmung verantwortet wiederum den Standpunkt des Jugendlichen, beispielsweise in seiner extremen Fassung, dass alle Erwachsenen doof sind.



Standort und Standpunkt bedingen sich meistens wechselseitig. Diese Wechselwirkung spiegelt sich in der augenblicklichen Vergegenwärtigung wider.



"Du kannst nach innen hören und deiner inneren Stimme lauschen, denn sie verrät dir sehr wahrscheinlich die Richtung deines Weges!"



Wer zum Geburtsort seines Ersten Gedankens will, sollte den Routenplaner zu Hilfe nehmen, um nachzusehen, welche wirkliche Möglichkeiten, die augenblickliche Verwirkkichung ausmachen.



Dazu muss man sich natürlich mit seinem inneren Routenplaner auskennen. Um das zu testen sollte die eigene Biografie duch folgende Phasen gekennzeichnet werden: mögliche Möglichkeiten (Herkunft / Veranlagung "Alle können Alles werden!") => wirkliche Möglichkeiten (Erziehung / Ausbildung) => mögliche Wiklichkeiten (Abschlüsse / Angebote) => Verwirklichung (Beruf / Familie) <>

4
Mai
2017

Mein Zuhause

"Jener Ort, an welchem ich zuhause bin, ist höchst bewegt. Um ihn besuchen zu können, musst du jenen Weg gehen, welcher "Werden" genannt wird.



Dieser Weg veräuft von der Vergangenheit über die Gegenwart in Richtung Zukunft.



Wer wissen will, an welcher Stelle des Weges er sich gerade aufhält, muss es aushalten, das niemals erfahren zu können.



Dieser Weg wird nämlich durch jene Augenblicke markiert, welche insgesamt individuelles Leben ausmachen.



Ser Weg selbst besteht aus Entscheidungen, die in jedem Augenblick getroffen werden können.



Der Verlauf eines individuellen Lebens kann sich folglich augenblicklich verändern.



Durch eine spontan getroffene Entscheidung wechselt die Richtung und verändert die Zukunft."

3
Mai
2017

Wirklich Erster Gedanke

"Ich bin geboren, als es Raum und Zeit noch nicht gab. Sein und Nichts sind meine Eltern.
Vom Nichts gezeugt, bin ich aus Sein geboren.
Ich bin das Erste Ist.

Durch mich ist Wirlichkeit erst wirklich geworden.

Vor mir gab es nur Licht und Klang. Farben bildeten sich erst, als das Licht Zeit anannahm. Töne erklangen zum ersten Mal, als der Klang Räume fand."

2
Mai
2017

Selbst

Der Mensch ist nicht nur vernunftbegabt sondern zugleich auch von Grund auf eitel. So setzt er seine Vernunft vor allem dazu ein, seine Eitelkeit zu befriedigen.

Als übertriebene Sorge um die Schönheit eigener körperlicher Form, um das Glück der Seele und um den Erfolg geistigen Gestaltens wirkt Eitelkeit als existentielles Leitmotiv.

Das sich der Mensch aber nicht selbst ins Gesicht sehen kann, ist er auf andere angewiesen die seinem Ich Selbst-Bewusstsein gewährleisten.

Manche brauchen sehr viel Freunde, weil sie viele Selbst-Bestätigungen benötigen, um sich akzeptieren zu können.
Aber Eitelkeit ist wie ein gefrässiges Tier mit unstillbaren Hunger.

Das Ich befindet sich unter der Obhut eines wie auch immer gearteten Selbst. Selbst das ist letztlich die Summe alles dessen, das unsere Seele wesentlich ausmacht. Als Schutz, Pflege und Aufsicht, die gewährt wird, verleiht Obhut Selbst-Sicherheit. Begabung und Intelligenz werden als Talent gewissenhaft geregelt.

Als Menge anerzogener Werte und Normen, gebildeter Regeln und Gesetze, sozial bedingter Gebote und Verbote reguliert Gewissen Verhalten.

1
Mai
2017

Erzieherin des Ichs

Als Entfaltung des Ichs entwickelt sich die individuelle Existenz vor allem durch die Kraft der Fantasie, also durch die schöpferischen Kräfte des Menschen. Griechisch φαντασία phantasía steht für „Erscheinung“, „Vorstellung“, „Traumgesicht“, „Gespenst“ oder einfach „Bild“. Fantasieren bedeutet Bewusstwerden als Bilderleben.

Bilder-Leben schöpferischer Fantasie und Bild-Erleben emotionale Auswahl des Gefühls.
Existenz ist die Menge jener Bilder, in welchen unser Ich die Welt betrachtet.
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Seit 19 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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