Besuch in einer Fantasiewelt
Wie die reine Bergquelle ist die innere Quelle der Fantasie ein Geschenk der Natur. Sie sprudelt aus dem Bewusstsein als Bewusstwerden hervor. Äußere Einflüsse können den klaren geistigen Strom verschmutzen und das Bilderleben trüben. Die Fantasie wird dadurch geschwächt und vermag ihre Bilder nicht mehr klar genug bewusst werden zu lassen. Die Seele beugt dieser Entfremdung vor, indem sie die Fantasie kräftigt und sich mit ihrer Hilfe widersetzt.
Kinder mit derartigem Selbstschutz wirken nach außen hin verträumt. Weil sie sich häufig in ihrer Fantasiewelt aufhalten, wirken sie oft zu ruhig. Da sie in der Schule durch ihre originellen Ideen auffallen und selten stören, werden sie von ihren Lehrern auch weitgehend in Ruhe gelassen.
Ich war wohl auch so ein ruhiges, verträumtes Kind. Allerdings kann ich mich im Augenblick nicht daran erinnern, dass ich mich während des Unterrichts in einer Fantasiewelt aufhielt. Sehr gut erinnere mich aber an meine dienst- und freitäglichen abendlichen Wunschkonzerte im SWF.
Während ich mich auf dem Weg zum Büro meines Vaters befinde, wird pünktlich um 17:45 Uhr in meiner Fantasie das von mir moderierte Wunschkonzert vom SWF gesendet. Den tristen Weg der öden Steinmauer entlang, die das Fabrikgelände der Maggi begrenzt, erklingen volkstümliche Wesen. Es ist eine Art von mir zusammengestellte Hitparade. Manchmal wird sie von kleinen Interviews, die ich mir ausdenke, unterbrochen. Kurz bevor ich im Büro ankomme oder auch schon früher verflüchtigen sich solche Fantasiesendungen wieder. Deren Funktion ist leicht einzusehen. Sie unterhalten mich auf einem immer gleich langweiligen Weg.
Auch langweilige, sonntägliche Spaziergänge werden durch meine Fantasie belebt. Ich spiele Rangierlok, weil wir immer wieder stehen bleiben. Abends vor dem Einschlafen verkaufe ich Bratwürstchen an meinem Imbissstand im Niederhof oder baue von mir entworfene Wege oder Häuser.
Meine Erinnerung sagt mir, dass es sich um Fantasiewelten handelt, bevor ich Lesen und Schreiben lerne. Es handelt sich insgesamt um Imitationen der Wirklichkeit oder um Nachbildungen vom Hörensagen. Wenn ich mich recht entsinne hält die innere Stimme erst mit dem Schriftspracherwerb Einzug in die Fantasiewelt.
Durch den Umgang bzw. die Erfahrungen mit Fantasiewelten habe ich gelernt, Fantasie zu nutzen, um einen Gang durch meine Innenwelt zu machen. Ich tue das, indem ich mich durch meine Fantasie dazu einladen lasse.
Die Fantasie offenbart das jener Vorgang, welchen sie gestaltet, Denken heißt. Es handelt sich um das Gestalten des Bewusstwerdens als Bilderleben im zweifachen Sinn.. Bilder-Leben wird un- und vorbewusst erzeugt, und Bild-Erleben ist das, was von diesem Bilder-Leben bewusst wird.
Da mir diese Erklärung zu abstrakt ist, bitte ich die Fantasie um ein Beispiel. Sie greift auf meine selbstinszenierte Radiosendung zurück. Jene Musikstücke, die Dir einfallen, entstammen dem un- und vorbewussten Bilderleben. Das Stück, welches Du für die aktuelle Sendung aussuchst, ist das Bild-Erleben. Bild-Erleben ist gleichsam die Erfahrung einer Eingebung.
Solche Erfahrungen kommen entweder trieb- oder bedürfnisbedingt zustande, entstehen also emotional durch Impulse des Unbewussten. Ich erkundige mich, ob das, was ich momentan aufschreibe, auch durch sie, die Fantasie, ins Werk gesetzt wird.
Die Fantasie tadelt mich, weil ich das doch bemerken müsste.
Kinder mit derartigem Selbstschutz wirken nach außen hin verträumt. Weil sie sich häufig in ihrer Fantasiewelt aufhalten, wirken sie oft zu ruhig. Da sie in der Schule durch ihre originellen Ideen auffallen und selten stören, werden sie von ihren Lehrern auch weitgehend in Ruhe gelassen.
Ich war wohl auch so ein ruhiges, verträumtes Kind. Allerdings kann ich mich im Augenblick nicht daran erinnern, dass ich mich während des Unterrichts in einer Fantasiewelt aufhielt. Sehr gut erinnere mich aber an meine dienst- und freitäglichen abendlichen Wunschkonzerte im SWF.
Während ich mich auf dem Weg zum Büro meines Vaters befinde, wird pünktlich um 17:45 Uhr in meiner Fantasie das von mir moderierte Wunschkonzert vom SWF gesendet. Den tristen Weg der öden Steinmauer entlang, die das Fabrikgelände der Maggi begrenzt, erklingen volkstümliche Wesen. Es ist eine Art von mir zusammengestellte Hitparade. Manchmal wird sie von kleinen Interviews, die ich mir ausdenke, unterbrochen. Kurz bevor ich im Büro ankomme oder auch schon früher verflüchtigen sich solche Fantasiesendungen wieder. Deren Funktion ist leicht einzusehen. Sie unterhalten mich auf einem immer gleich langweiligen Weg.
Auch langweilige, sonntägliche Spaziergänge werden durch meine Fantasie belebt. Ich spiele Rangierlok, weil wir immer wieder stehen bleiben. Abends vor dem Einschlafen verkaufe ich Bratwürstchen an meinem Imbissstand im Niederhof oder baue von mir entworfene Wege oder Häuser.
Meine Erinnerung sagt mir, dass es sich um Fantasiewelten handelt, bevor ich Lesen und Schreiben lerne. Es handelt sich insgesamt um Imitationen der Wirklichkeit oder um Nachbildungen vom Hörensagen. Wenn ich mich recht entsinne hält die innere Stimme erst mit dem Schriftspracherwerb Einzug in die Fantasiewelt.
Durch den Umgang bzw. die Erfahrungen mit Fantasiewelten habe ich gelernt, Fantasie zu nutzen, um einen Gang durch meine Innenwelt zu machen. Ich tue das, indem ich mich durch meine Fantasie dazu einladen lasse.
Die Fantasie offenbart das jener Vorgang, welchen sie gestaltet, Denken heißt. Es handelt sich um das Gestalten des Bewusstwerdens als Bilderleben im zweifachen Sinn.. Bilder-Leben wird un- und vorbewusst erzeugt, und Bild-Erleben ist das, was von diesem Bilder-Leben bewusst wird.
Da mir diese Erklärung zu abstrakt ist, bitte ich die Fantasie um ein Beispiel. Sie greift auf meine selbstinszenierte Radiosendung zurück. Jene Musikstücke, die Dir einfallen, entstammen dem un- und vorbewussten Bilderleben. Das Stück, welches Du für die aktuelle Sendung aussuchst, ist das Bild-Erleben. Bild-Erleben ist gleichsam die Erfahrung einer Eingebung.
Solche Erfahrungen kommen entweder trieb- oder bedürfnisbedingt zustande, entstehen also emotional durch Impulse des Unbewussten. Ich erkundige mich, ob das, was ich momentan aufschreibe, auch durch sie, die Fantasie, ins Werk gesetzt wird.
Die Fantasie tadelt mich, weil ich das doch bemerken müsste.
wfschmid - 24. Februar, 01:23
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