Geschenk der Fantasie
Das größte Geschenk, das die Fantasie zu vergeben hat, ist die Gabe des Schöpferischen, Begabung also. Aber mit dieser Gabe hält sie sich oft so weit zurück, dass sie die Beschenkten selbst nicht einmal wahrnehmen. Sie brauchen Erzieher, die sie auf ihr Talent aufmerksam machen, indem sie es herausfordern, um es dadurch zu fördern.
Allerdings hat die Fantasie mächtige Gegner wie Trägheit, Mutlosigkeit oder Minderwertigkeitsgefühl u.a.
Das Geschenk der Fantasie an mich ist eine Frage, die mein ganzes Leben bestimmen sollte. Ich kann nicht sagen, wann sich mir diese Frage stellte. Sie ist wohl natürlicherweise aufgrund der Situation in meiner Kindheit entstanden.
Ich bin im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges geboren. Als Säugling erfahre ich die Unzuverlässigkeit von Dauer. Vor einem Bombenangriff werde ich mitten aus dem Schlaf gerissen und durch die Schreie ebenfalls in den Luftschutzkeller flüchtender Nachbarn erschreckt. Es fehlt jegliche Orientierung an Vertrautem.
Woher weiß ich um diese Situationen im Luftschutzkeller?
Es sind jedenfalls keine Erinnerungen, sondern meine Fantasie erzählt mir, dass es so gewesen sein muss. Sie erzählt mir auch, dass sich bereits in dieser Zeit das Vermögen entwickelt hat,kurzfristige Strategien zu schaffen, um Notsituationen zu meistern.
Heutzutage weiß ich, dass dadurch gleichsam neuronale Knoten gebildet werden, die kurzfristig vielfältig variierbare Entscheidungsmöglichkeiten schaffen, um möglichst unmittelbar reagieren zu können.
Die Bereitstellung mehrdimensionaler strategischer Entwürfe soll Angst auf Grund vollkommener Orientierungslosigkeit mindern.
Aus meiner frühen Kindheit stammt auch die mein ganzes Leben bestimmende Leitfrage. Ich habe fast nur kriegsbeschädigte Männer erlebt. Mindestens eines der Gliedmaßen fehlte immer. Auf einer Weihnachtsfeier habe ich einen auf seinem Rollstuhl festgebunden, blinden Mann ohne Arme und Beine erlebt. Seine Frau reichte ihm Kaffee und Zigarette, damit er trinken und rauchen konnte. Was mir bis heute nachgeht, ist die Heiterkeit dieses Mannes. Ich habe ihn heimlich beobachtet, wie er fröhlich lachte und seinen Kriegskameraden heitere Geschichten erzählten. Ich berichtete meinem kriegsblinden Vater von meinem traumatischen Erlebnis.
Warum tun sich Menschen so etwas an, und warum sind es die einzigen Lebewesen, die ihren eigenen Lebensraum zerstören? Das ist die existentielle Leitfrage, die mir meine Fantasie stellt.
Allerdings hat die Fantasie mächtige Gegner wie Trägheit, Mutlosigkeit oder Minderwertigkeitsgefühl u.a.
Das Geschenk der Fantasie an mich ist eine Frage, die mein ganzes Leben bestimmen sollte. Ich kann nicht sagen, wann sich mir diese Frage stellte. Sie ist wohl natürlicherweise aufgrund der Situation in meiner Kindheit entstanden.
Ich bin im letzten Jahr des Zweiten Weltkrieges geboren. Als Säugling erfahre ich die Unzuverlässigkeit von Dauer. Vor einem Bombenangriff werde ich mitten aus dem Schlaf gerissen und durch die Schreie ebenfalls in den Luftschutzkeller flüchtender Nachbarn erschreckt. Es fehlt jegliche Orientierung an Vertrautem.
Woher weiß ich um diese Situationen im Luftschutzkeller?
Es sind jedenfalls keine Erinnerungen, sondern meine Fantasie erzählt mir, dass es so gewesen sein muss. Sie erzählt mir auch, dass sich bereits in dieser Zeit das Vermögen entwickelt hat,kurzfristige Strategien zu schaffen, um Notsituationen zu meistern.
Heutzutage weiß ich, dass dadurch gleichsam neuronale Knoten gebildet werden, die kurzfristig vielfältig variierbare Entscheidungsmöglichkeiten schaffen, um möglichst unmittelbar reagieren zu können.
Die Bereitstellung mehrdimensionaler strategischer Entwürfe soll Angst auf Grund vollkommener Orientierungslosigkeit mindern.
Aus meiner frühen Kindheit stammt auch die mein ganzes Leben bestimmende Leitfrage. Ich habe fast nur kriegsbeschädigte Männer erlebt. Mindestens eines der Gliedmaßen fehlte immer. Auf einer Weihnachtsfeier habe ich einen auf seinem Rollstuhl festgebunden, blinden Mann ohne Arme und Beine erlebt. Seine Frau reichte ihm Kaffee und Zigarette, damit er trinken und rauchen konnte. Was mir bis heute nachgeht, ist die Heiterkeit dieses Mannes. Ich habe ihn heimlich beobachtet, wie er fröhlich lachte und seinen Kriegskameraden heitere Geschichten erzählten. Ich berichtete meinem kriegsblinden Vater von meinem traumatischen Erlebnis.
Warum tun sich Menschen so etwas an, und warum sind es die einzigen Lebewesen, die ihren eigenen Lebensraum zerstören? Das ist die existentielle Leitfrage, die mir meine Fantasie stellt.
wfschmid - 27. Februar, 01:36
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