Schreiben, um zu begreifen
Der Tod macht alle Gedanken über ihn zunichte. Ich erfahre ihn völlig anders als angenommen. So überrascht mich völlig, dass er mir so heimlich das Leben nehmen kann, dass das ich es gar nicht merke.
So sitze ich mit einer Krankenschwester und einem Pfleger an Ulrikes Sterbebett und niemand von uns weiß etwa lange fünf Minuten lang, ob Ulrike noch lebt oder bereits gestorben ist, ein hoch traumatisches Ereignis !
Hinterher erahne ich den Todeszeitpunkt intuitiv als jenen Augenblick, in welchem sich die Fingernägel von Ulrikes rechter Hand kurz (wohl wegen des Sauerstoffmangels) blau verfärbten.
Es berührt mich seltsam, dass ich das hier so aufschreibe. Meine innere Stimme meint, das gehe niemanden etwas an. Aber widersprüchliche Gefühl drängen mich dazu, damit ich endlich glaube und annehmen kann, was geschehen ist.
Seit Jahrzehnten begreife ich schreibend. Also muss ich auch in diesem dunklen Augenblicken schreiben, um zu begreifen!
Das hilft vielleicht nur mir allein weiter. Aber ich schreibe das ja auch nur für mich. Das ist das, was mir der Tod zeigt, nämlich, dass ich alles von mir Geschriebene für andere nichts wert ist, weil alle für sich selbst ihre Erfahrungen machen müssen.
So sitze ich mit einer Krankenschwester und einem Pfleger an Ulrikes Sterbebett und niemand von uns weiß etwa lange fünf Minuten lang, ob Ulrike noch lebt oder bereits gestorben ist, ein hoch traumatisches Ereignis !
Hinterher erahne ich den Todeszeitpunkt intuitiv als jenen Augenblick, in welchem sich die Fingernägel von Ulrikes rechter Hand kurz (wohl wegen des Sauerstoffmangels) blau verfärbten.
Es berührt mich seltsam, dass ich das hier so aufschreibe. Meine innere Stimme meint, das gehe niemanden etwas an. Aber widersprüchliche Gefühl drängen mich dazu, damit ich endlich glaube und annehmen kann, was geschehen ist.
Seit Jahrzehnten begreife ich schreibend. Also muss ich auch in diesem dunklen Augenblicken schreiben, um zu begreifen!
Das hilft vielleicht nur mir allein weiter. Aber ich schreibe das ja auch nur für mich. Das ist das, was mir der Tod zeigt, nämlich, dass ich alles von mir Geschriebene für andere nichts wert ist, weil alle für sich selbst ihre Erfahrungen machen müssen.
wfschmid - 2. Mai, 06:47
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