Quanten
„Wer über die Quantentheorie nicht entsetzt ist, der hat sie nicht verstanden!“ (Niels Bohr) Quant ist als Duplizität von Entstehen und Vergehen ein Interim Moment, ein Zugleich von wirklich und unwirklich (noch nicht wirklich). Zeitlich repräsentiert es reine Gegenwart, räumlich eine Sprungfunktion (Totzeit) zwischen Energie und Information bzw. Materie als informierte Energie.
Die Bedingung der Möglichkeit der Existenz eines Quants ist die Duplizität des Entstehens von Welten durch bzw. während des Urknalls. Das Universum teilt sich in zwei Hälften, die unterschiedliche Wege einschlagen. Gemäß der Viele-Welten-Interpretation bleiben beide als gleichberechtigte Realitäten erhalten und entwickeln sich von nun an unabhängig voneinander weiter, jedoch ohne Verlust ihrer Wechselwirkung(en).
Die Empfindlichkeit für diese Wechselwirkung ist jeglichem naturhaft Seienden zueigen. Philosophisch betrachtet existiert diese Wechselwirkung zwischen Wirklichkeit des Werdens und Möglichkeit des Seins.
Psychologisch vollzieht sie sich als Wechselwirkung zwischen Seele und Geist bzw. Vernunft.
Physiologisch gelangt sie als Wechselwirkung zwischen limbischen System und den übrigen Funktionseinheiten des Gehirns.
Das limbische System ist jene Funktionseinheit des Gehirns, welch der Verarbeitung von Emotionen bzw. von Bedürfnissen und der Entstehung von Triebverhalten dient. Dem limbischen System werden gleichsam auch intellektuelle Leistungen zugesprochen.
Natur erscheint quasi als Gesamt aller Wechselwirkungen zwischen (mindesten) zwei Welten. Das Gespür für diese Wechselwirkung zeigt sich je nach Art und Weise subjektiver Sensibilität als Kunst, Religion oder Philosophie.
Die Viele-Welten-Interpretation spricht allen möglichen Zuständen (wie bei Schrödinger: „Katze tot“ und „Katze lebendig“) gleichermaßen physikalische Realität zu. Es gibt dann tatsächlich ein Universum, in dem das Atom zerfallen ist, und eines, in dem das Atom noch nicht zerfallen ist. Im ersten Universum öffnen wir den Kasten und finden die Katze tot, im zweiten Universum ist die Katze lebendig. Unsere Erinnerungen und das, was wir als Realität wahrnehmen, entsprechen dann nur einer von unzähligen möglichen (und gleichermaßen realisierten) Geschichten des Universums.
Der Philosoph Platon (* 428/427 v. Chr.) deutet bereits den Bezug der Vernunft zur „anderen“ Welt als Wiedererinnerung und gründet auf diesem Gedanken sowohl seine Ideenlehre als auch seine Lehre über die Unsterblichkeit der Seele.
In Totzeit (W.F.Schmid 1968) wird die Duplizität von Werden und Sein als während des Sterbens wirksame Totzeit definiert, also als Sprungfunktion bestimmt. Danach wird der Tod als ‚Kontakt‘ des Werdens zum Sein bestimmt.
wfschmid - 14. Mai, 03:28
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bonanzaMARGOT - 14. Mai, 19:20
mir schwirrt der kopf. die begriffe sind zu sehr von ihren dimensionen behaftet, als dass sie in bezug auf die quanten-welt verständlich sein könnten. das ist, meiner meinung nach, das problem. ähnlich ist es in der lyrik. wir füllen ein geistiges gefäß mit einer uns gefälligen ahnung. nicht mehr und nicht weniger.
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