Herz vs Kopf
Entscheidungen werden vorwiegend entweder emotional oder rational gefällt. Limbisch geregelte Entscheidungen beeinflussen vor allem körperliche Funktionen. Im negativen Fall können sie sogar krank machen.
Rational geregelte Entscheidungen beeinflussen vor allem seelische Funktionen. Fehlentscheidungen können hier ebenfalls krank machen. Das bekannteste Beispiel rationaler Fehlentscheidungen ist beispielsweise Burnout.
Das Gesagte könnte zum Anlass folgender Spekulation werden:
Trieb- und bedürfnisbedingte Entscheidungen erzeugen, mit der Fantasie spielend, Träume und Tagträume. Einer der gravierendsten Phänomene zwischen Nacht- und Tagtraum (er)schafft die Fantasie als Himmel.
Das aus der Fantasie geborene, überaus beeindruckend geträumte Reich Gottes wird schriftlich fixiert und erfährt nach und nach als Bibel unzählige Anhänger dieser Idee.
Analog zum Zeitalter des Mythos wird die Idee eines über die Menschen herrschenden Gottes als Mittel zum Zweck eines einträglichen Geschäfts missbraucht. Schließlich organisiert sich dieser religiöse Wille zur Macht als Kirche.
Ungläubige überzeugende und bekehrende, durchaus überzeugende Repräsentanten lassen den geträumten Ursprung des Reiches Gottes als solchen ‚schnell‘ in Vergessenheit geraten. Ein biblisch begründeter Glauben wird für seine Anhänger zum zureichenden Grund einer negativen Utopie des Lebens.
Es ist bislang dem Denken nicht gelungen, dieser Art und Weise zu glauben Herr zu werden. Bis heute wird über und um die Existenz Gottes gestritten. Dabei wird nicht bedacht, dass sich der theologisch zugrunde gerichtete Gott als längst nicht mehr ‚lebensfähig‘ erweist und jeglichen Streit über ihn erübrigt. Nietzsches Wort vom Tod Gottes bleibt gültig.
Nichts desto trotz herrscht das gläubige, religiöse Herz über den besser wissenden Kopf.
wfschmid - 23. Mai, 04:13
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