Kunst der Verstellung
Als Ich-Selbstdarstellung erscheint Selbst als schöngefärbtes Ich. Mit Schminken aller Art verstellt wird wahre Intimsphäre verborgen. Jedes Ich behält Selbst als ureigenes Geheimnis.
Diese scheinbar angeborene Gewohnheit ist in Wahrheit anerzogene Routine. Ältere lehren Jüngere vorbildlich Askese des Verschweigen. "Nicht immer alles allen sagen“, das gehört zum guten, weil vertrauten Umgangston. „Danke, gut!“ ist wie ein Reflex auf die Antwort geworden „Wie geht es Ihnen?“.
Das Selbst als Schneckenhaus des Ich taugt nicht als Selbstschutz.
wfschmid - 30. Mai, 05:37
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