Wissen der Seele
Das Wissen der Seele beruht nicht wie das Wissen der Vernunft auf Beweisen, sondern auf Intuitionen. Wenn dieses Wissen als existentielle Alternative zum logischen Wissen ernstgenommen werden soll, dann muss die tradierte Bestimmung des Erkennens als Wahrnehmen, Betrachten, Beobachten und Begreifen verändert werden zu Wahrnehmen, Betrachten, Empfinden und Glauben. Im Gegensatz zum logischen Denken in Begriffen ist das schöpferische Denken emotionales Denken in Intuitionen.
Geniale Denker wie Albert Einstein vereinen in sich sowohl begriffliches als intuitives Denken. Einstein bemerkt:
"Ohne den Glauben daran, dass es grundsätzlich möglich ist, die Wirklichkeit durch unsere logischen Konstruktionen begreiflich zu machen, ohne den Glauben an die innere Harmonie unserer Welt, könnte es keine Naturwissenschaft geben. Dieser Glaube ist und bleibt das Grundmotiv jedes schöpferischen Gedankens in der Naturwissenschaft." (10, S. 195) (1938)
Jeder erkennt an, dass jede Wirkung eine Ursache voraussetzt. Und wir verlassen uns darauf, dass wir von der Wirkung auf die Ursache zurück schliessen können. Weil das Universum sich ausdehnt, nehmen wir einen Urknall an. Und wir betrachten Urknall als Wirkung des Nichts als Ursache. Wir sagen, dass wir das wissen, obgleich das Nichts eine Angelegenheit des Glaubens ist.
"Die Entwicklung der abendländischen Naturwissenschaft beruht auf zwei großen Leistungen: Der Erfindung des formal logischen Systems (in der euklidischen Geometrie) durch die griechischen Philosophen, und auf der Entdeckung der Möglichkeit, durch systematisches Experimentieren kausale Beziehungen herzustellen.“ (ebd.)
Warum sind wissenschaftliche Modelle glaubhafter als Intuitionen? Wissenschaftliche Modelle beeindrucken durch ihre Genauigkeit. Diese Modelle sind berechenbar. Die meisten Menschen nehmen an, dass eine Rechnung wahrer ist als eine Intuition. Aber eine mathematische Aussage kann nicht wahr, sondern nur richtig sein. Was ist der Unterschied? Wahrheit ist die fühlbare Einsicht der Seele und Richtigkeit ist die berechenbare Einsicht der Vernunft.
Was dem Wissen den gewöhnlichen Vorsprung vor dem Wissen der Seele verschafft, das ist dessen sinnlich vernehmbare, objektive Überprüfbarkeit.
Die Vormachtstellung der Sinne während des Bewusstwerdens beruht auf dem Instinkt, aus dem heraus sich begriffliches und intuitives Denken allmählich entwickeln.
Der Instinkt wird ausschließlich durch Sinneseindrücke gesteuert. Da er nicht durch Erfahrungen aufgehalten wird, vollzieht sich Denken, weil auf bloßes Reagieren reduziert,
wesentlich schneller.
Analog zum Instinkt ist auch begriffliches Denken nicht mehr als logisches Reagieren. Da intuitives Denken in der Regel am meisten Zeit braucht, um Intuition in Verhalten umzusetzen, wirkt es sich im alltäglichen Konkurrenzkampf nachteilig aus.
Da vor allem Geschwindigkeit und Berechenbarkeit zählen, wird intuitives Denken bzw. Glauben missachtet.
Geniale Denker wie Albert Einstein vereinen in sich sowohl begriffliches als intuitives Denken. Einstein bemerkt:
"Ohne den Glauben daran, dass es grundsätzlich möglich ist, die Wirklichkeit durch unsere logischen Konstruktionen begreiflich zu machen, ohne den Glauben an die innere Harmonie unserer Welt, könnte es keine Naturwissenschaft geben. Dieser Glaube ist und bleibt das Grundmotiv jedes schöpferischen Gedankens in der Naturwissenschaft." (10, S. 195) (1938)
Jeder erkennt an, dass jede Wirkung eine Ursache voraussetzt. Und wir verlassen uns darauf, dass wir von der Wirkung auf die Ursache zurück schliessen können. Weil das Universum sich ausdehnt, nehmen wir einen Urknall an. Und wir betrachten Urknall als Wirkung des Nichts als Ursache. Wir sagen, dass wir das wissen, obgleich das Nichts eine Angelegenheit des Glaubens ist.
"Die Entwicklung der abendländischen Naturwissenschaft beruht auf zwei großen Leistungen: Der Erfindung des formal logischen Systems (in der euklidischen Geometrie) durch die griechischen Philosophen, und auf der Entdeckung der Möglichkeit, durch systematisches Experimentieren kausale Beziehungen herzustellen.“ (ebd.)
Warum sind wissenschaftliche Modelle glaubhafter als Intuitionen? Wissenschaftliche Modelle beeindrucken durch ihre Genauigkeit. Diese Modelle sind berechenbar. Die meisten Menschen nehmen an, dass eine Rechnung wahrer ist als eine Intuition. Aber eine mathematische Aussage kann nicht wahr, sondern nur richtig sein. Was ist der Unterschied? Wahrheit ist die fühlbare Einsicht der Seele und Richtigkeit ist die berechenbare Einsicht der Vernunft.
Was dem Wissen den gewöhnlichen Vorsprung vor dem Wissen der Seele verschafft, das ist dessen sinnlich vernehmbare, objektive Überprüfbarkeit.
Die Vormachtstellung der Sinne während des Bewusstwerdens beruht auf dem Instinkt, aus dem heraus sich begriffliches und intuitives Denken allmählich entwickeln.
Der Instinkt wird ausschließlich durch Sinneseindrücke gesteuert. Da er nicht durch Erfahrungen aufgehalten wird, vollzieht sich Denken, weil auf bloßes Reagieren reduziert,
wesentlich schneller.
Analog zum Instinkt ist auch begriffliches Denken nicht mehr als logisches Reagieren. Da intuitives Denken in der Regel am meisten Zeit braucht, um Intuition in Verhalten umzusetzen, wirkt es sich im alltäglichen Konkurrenzkampf nachteilig aus.
Da vor allem Geschwindigkeit und Berechenbarkeit zählen, wird intuitives Denken bzw. Glauben missachtet.
wfschmid - 5. April, 05:35
2 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks
steppenhund - 20. September, 22:11
Ich würde die Intuition nicht unterbewerten. Allerdings stört mich in diesem Posting der implizierte Begriff von Wahrheit.
Das selbst eine mathematische Formulierung keine Wahrheit in Sinne von wahr und falsch bedingt, hat Gödel 1931 mit seinem Satz über die Incompleteness of Systems gezeigt.
Natürlich kann auch Gödels Beweis "falsch" sein, doch würde das der ganzen Mathematik den Boden unter den Füßen weg ziehen.
Was die Intuition angeht, kann sie zu richtigen oder zu "kontra-richtigen" Aussagen führen. Manchmal kann man sich die Intuition zunutze machen, in dem man genau das Gegenteil tut, zu dem sie rät.
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Dass der Glauben missachtet wird, kann man mit der Einschränkung des Glaubensbegriffs auf den religiösen Glaubensbegriff leicht verstehen.
Das selbst eine mathematische Formulierung keine Wahrheit in Sinne von wahr und falsch bedingt, hat Gödel 1931 mit seinem Satz über die Incompleteness of Systems gezeigt.
Natürlich kann auch Gödels Beweis "falsch" sein, doch würde das der ganzen Mathematik den Boden unter den Füßen weg ziehen.
Was die Intuition angeht, kann sie zu richtigen oder zu "kontra-richtigen" Aussagen führen. Manchmal kann man sich die Intuition zunutze machen, in dem man genau das Gegenteil tut, zu dem sie rät.
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Dass der Glauben missachtet wird, kann man mit der Einschränkung des Glaubensbegriffs auf den religiösen Glaubensbegriff leicht verstehen.
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