Thales von Milet I
Philosophie und Kunst unterscheiden sich von Wissenschaft und Technik durch die Art und Weise zu fragen.

Gewöhnlich setzen Fragen immer schon voraus, dass es eine Antwort gibt. Wer nach einem Weg, nach einem Ort, nach der Zeit fragt, setzt deren Exstenz immer schon voraus. Gewöhnliche Fragen sind also Erkundigungen. Es wäre folglich zutreffender zu sagen "Sie erkundigt sich nach dem Weg." statt "Sie fragt nach dem Weg."
Wenn der Philosoph oder der Künstler fragt, erkundigt er sich nicht, sondern er sucht nach einer Antwort, die er noch nicht kennt. Fragen bedeutet suchen und nicht nur sich erkundigen.
Wer sich nicht denkend auf der Suche befindet, wird mit dieser Unterscheidung zuächst nicht viel anfangen können. Das hängt eben vor allem damit zusammen, dass das Verb "fragen" immer schon im Sinne von "sich erkundigen" gebraucht wird. Dieser alltägliche Umgang mit dem Verb "fragen" erfordert den Aufwand, vom "philosophischen Fragen" zu sprechen und nicht nur vom "Fragen".
Kinder fragen von Anfang an philosophisch. Sie sind auf der Suche. Sie sind unaufhörlich fragend unterwegs, um sich die Welt zu erklären. Die kindliche Art und Weise zu fragen wird von den Erwachsenen meistens missverstanden. Das Kind fragt nach den Ursachen und Gründen eines Geschehens. Die bevorzugten Fragefürwörter des Kindes sind "Warum?, Wieso? Weshalb?" Die Erwachsenen aber erklären ihnen das Geschehen selbst, verstehen folglich die Frage des Kindes als Was-Frage.
Thales von Milet (um 600 v.u.Z.) ist der erste Erwachsene, der das kindliche Fragen in das Denken der Erwachsenen übersetzt und so methodisch nutzbar macht. Wahrscheinlich lässt sich auch sagen: Thales hat sich das kindliche Fragen schlichtweg bewahrt und als Erwachsener eben so weiter gefragt wie Kinder fragen. Thales hat Glück, weil sein Fragen zu Antworten führt, über die Erwachsene nicht mehr hinwegsehen können. So berechnet er beispielsweise als erster eine Sonnenfinsternis. Nicht die Berechung versetzt die Menschen in Erstaunen, sondern die Vorhersage auf Grund dieser Berechnung.

Gewöhnlich setzen Fragen immer schon voraus, dass es eine Antwort gibt. Wer nach einem Weg, nach einem Ort, nach der Zeit fragt, setzt deren Exstenz immer schon voraus. Gewöhnliche Fragen sind also Erkundigungen. Es wäre folglich zutreffender zu sagen "Sie erkundigt sich nach dem Weg." statt "Sie fragt nach dem Weg."
Wenn der Philosoph oder der Künstler fragt, erkundigt er sich nicht, sondern er sucht nach einer Antwort, die er noch nicht kennt. Fragen bedeutet suchen und nicht nur sich erkundigen.
Wer sich nicht denkend auf der Suche befindet, wird mit dieser Unterscheidung zuächst nicht viel anfangen können. Das hängt eben vor allem damit zusammen, dass das Verb "fragen" immer schon im Sinne von "sich erkundigen" gebraucht wird. Dieser alltägliche Umgang mit dem Verb "fragen" erfordert den Aufwand, vom "philosophischen Fragen" zu sprechen und nicht nur vom "Fragen".
Kinder fragen von Anfang an philosophisch. Sie sind auf der Suche. Sie sind unaufhörlich fragend unterwegs, um sich die Welt zu erklären. Die kindliche Art und Weise zu fragen wird von den Erwachsenen meistens missverstanden. Das Kind fragt nach den Ursachen und Gründen eines Geschehens. Die bevorzugten Fragefürwörter des Kindes sind "Warum?, Wieso? Weshalb?" Die Erwachsenen aber erklären ihnen das Geschehen selbst, verstehen folglich die Frage des Kindes als Was-Frage.
Thales von Milet (um 600 v.u.Z.) ist der erste Erwachsene, der das kindliche Fragen in das Denken der Erwachsenen übersetzt und so methodisch nutzbar macht. Wahrscheinlich lässt sich auch sagen: Thales hat sich das kindliche Fragen schlichtweg bewahrt und als Erwachsener eben so weiter gefragt wie Kinder fragen. Thales hat Glück, weil sein Fragen zu Antworten führt, über die Erwachsene nicht mehr hinwegsehen können. So berechnet er beispielsweise als erster eine Sonnenfinsternis. Nicht die Berechung versetzt die Menschen in Erstaunen, sondern die Vorhersage auf Grund dieser Berechnung.
wfschmid - 18. April, 06:14
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