Der Übergang vom Mythos zum Logos - Vom Wahrnehmen zum Begreifen III
Der Übergang vom Mythos zum Logos vollzieht sich allmählich. Die Ideenlehre Platons läßt sich gleichsam als Überführungsfunktion begreifen. Natürliche Erscheinungen werden nicht mehr dem Wirken von Gottheiten zugeschrieben, sondern der Teilhabe an den ihnen zugrundeliegenden Ideen, vorsichtig ausgedrückt: durch die Beziehung zu ihren Urbildern. Idee heißt griechisch "eidos". "Eidos" enthält sowohl "idein" (= sehen) als auch "eidenai" (= wissen).

Idee, das ist demnach sowohl etwas, das man anschauen kann (= konkret), als auch etwas, das sich denken läßt (= abstrakt). Die Bestimmung des Wesens von Gerechtigkeit ist abstrakt, aber der einzelne gerecht handelnde Mensch ist konkret. Die Idee selbst ist wie der Anfang (Ursprung eines
natürlichen Vorganges = arche) im mythischen Sinn zeitlos und göttlich. Arche und Idee spiegeln sich im Endlichen wider, sofern es an ihnen teilhat. Aber während der mythische Anfang (arche) immer als Gottheit personifiziert in Erscheinung tritt, gelangt die Idee selbst nicht mehr zum Vorschein, da sie raum- und zeitlos gedacht wird.
Das Denken gibt das Bild einer personifizierten Gottheit auf, behält aber das Göttliche als wesentliche Eigenschaft allen Anfangs (Archetypus) bei. Die Götterwelt repräsentiert eine personifizierte Ordnung mit dem Göttervater Zeus und seiner Gemahlin Hera an der Spitze. Indem Platon diese 'Spitzenfunktion' durch die Idee des Guten als höchste Idee schlechthin ersetzt, bereitet er die Möglichkeit vor, Welt anders zu ordnen, nämlich begrifflich durch eine Ideenhierarchie. Damit wird die Bedingung der Möglichkeit geschaffen, die Ordnung "Kosmos" durch die Ordnung "Logos" so zu komplementieren, dass der Kosmos nunmehr systematisch erforscht werden kann.
Wir wollen uns die skizzierten Vorgänge exemplarisch vor allem an zwei Gestalten ansehen: 1. am Beispiel des Sokrates, dem Lehrer Platons, 2. Am Beispiel des Eratosthenes. Dabei wollen wir das historische Umfeld nicht außer acht lassen.

Idee, das ist demnach sowohl etwas, das man anschauen kann (= konkret), als auch etwas, das sich denken läßt (= abstrakt). Die Bestimmung des Wesens von Gerechtigkeit ist abstrakt, aber der einzelne gerecht handelnde Mensch ist konkret. Die Idee selbst ist wie der Anfang (Ursprung eines
natürlichen Vorganges = arche) im mythischen Sinn zeitlos und göttlich. Arche und Idee spiegeln sich im Endlichen wider, sofern es an ihnen teilhat. Aber während der mythische Anfang (arche) immer als Gottheit personifiziert in Erscheinung tritt, gelangt die Idee selbst nicht mehr zum Vorschein, da sie raum- und zeitlos gedacht wird.
Das Denken gibt das Bild einer personifizierten Gottheit auf, behält aber das Göttliche als wesentliche Eigenschaft allen Anfangs (Archetypus) bei. Die Götterwelt repräsentiert eine personifizierte Ordnung mit dem Göttervater Zeus und seiner Gemahlin Hera an der Spitze. Indem Platon diese 'Spitzenfunktion' durch die Idee des Guten als höchste Idee schlechthin ersetzt, bereitet er die Möglichkeit vor, Welt anders zu ordnen, nämlich begrifflich durch eine Ideenhierarchie. Damit wird die Bedingung der Möglichkeit geschaffen, die Ordnung "Kosmos" durch die Ordnung "Logos" so zu komplementieren, dass der Kosmos nunmehr systematisch erforscht werden kann.
Wir wollen uns die skizzierten Vorgänge exemplarisch vor allem an zwei Gestalten ansehen: 1. am Beispiel des Sokrates, dem Lehrer Platons, 2. Am Beispiel des Eratosthenes. Dabei wollen wir das historische Umfeld nicht außer acht lassen.
wfschmid - 4. Mai, 06:38
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