Die Zeit trifft den Stress

Manchmal geschieht ein Treffen ungewollt. So versucht der Stress, der Zeit aus dem Wege zu gehen. Das gelingt nicht immer.
Zeit: "Hallo Stress! Gut, dass ich dich wieder einmal treffe. Du weichst mir ja ständig aus!"
Stress: "Du kennst den Grund!"
Zeit: "Ja, ich bin dir nicht gerade sympathisch!"
Stress: "Ich kann nun einmal mit dir nicht umgehen."
Zeit: "Ich habe dir genau so viel Dauer geschenkt wie allen meinen Kindern. Aber du nervst die Leute, indem du ihnen einredest, sie müssten in kürzester Zeit möglichst viel schaffen!"
Stress: "Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!... ...Das hast Du uns selbst gelehrt!"
Zeit: "Hast du da nicht etwas vergessen?"
Stress: "Ja, ja... ...Du meinst die Sache mit der Wichtigkeit... ...Ich halte nichts davon, die Aufgaben erst lange nach Wichtigkeit zu ordnen. Wir müssen ohnehin alles erledigen!"
Zeit: "Wer alles tun will, macht nichts richtig!"
Stress: "Liebe Zeit, das überzeugt mich nicht. Die Leute, mit denen ich zu tun habe, achten auf Tempo. 'Zeit ist Geld', sagen sie. Alles zu beschleunigen, das ist ihr Motto!"
Zeit: "Du schadest ihrer Gesundheit, wenn du ihren Beschleunigungswahn unterstützt!"
Stress: "Das trifft nicht zu. Ganz im Gegenteil: In einer Beschleunigungsgesellschaft leben die Menschen sogar länger... ...Selbst Heilungsprozesse und Genesungen nach Operationen laufen sehr viel schneller ab als noch vor Jahren! Nein, die Menschen lieben die Hochgeschwindigkeit!"
Zeit: "Ich weiss... ...viele Menschen lieben dich, und sie sind stolz darauf, im Stress zu sein!"
"Liebste Mutter, ich muss mich beeilen!" verabschiedet sich der Stress und läuft der Zeit wieder einmal davon.
wfschmid - 27. Juni, 06:53
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