eins | sein
jenseits allen bemühens und bewussten tuns. wie eine unsichtbare inschrift. eine hinterlassenschaft oder ein vorab. ein immer schon da seiendes. die durch sprache erreichbaren zeichen sind im besten fall erneut in-schriften, verschlüsselte zeichen. vielleicht mit hinweisen auf den fundort und die art der verwendung dieses schlüssels. mittler, ihre leidenschaft, die liebe zum leben, die aus ihrem tun spricht. menschen mit einer klaren sicht, mit der gabe des sehers vielleicht.
natur ist ein weg. zurück lassen, hinter sich lassen von allem, was vielleicht mit großer anstrengung über lange jahre zusammengetragen wurde. erklärungen, deutungen von phänomenen, modellierungen von zusammenhängen, nachbauten besten falls mit der tendenz, das ziel in der seele zu verlieren. natur - klärung, klarheit. ablegen, schicht um schicht, was aus ich-sicht zwispalt ist. trennung, gegen-über. der verlust des ein-fachen sehens in der zeit birgt auch die gefahr, erneut wunsch und wirklichkeit durcheinander zu bringen. keine idylle, keine ersatz-religion. strenge ist unvermeidlich. die erfahrung von nacktheit. jeglicher schutz aus vertrauten gesten der verhüllung erweist sich ohne ankündigung als das, was er ist: eine erfahrung.
verhaltene antworten. die tiefen gefühle sind nicht aufgehoben. behutsames und sorgsames betrachten bereitet ihnen einen angemessenen, eher geschützen raum. zu-schauen ist nicht möglich - das mit-ein-ander ist nahrung von natur aus.
urs
wfschmid - 31. Juli, 00:12
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