Mitgefühl

Das Wort klingt 'alt'. Etwas hat sich verändert. Ich denke darüber nach. Gibt es für das Gemeinte andere Worte? Oder ist das Gefühl nicht mehr gegenwärtig?
Mit einem anderen Menschen fühlen, das geschieht eher ohne Worte. Es läßt sich ablesen an dem Verhalten und der Art und Weise des Handelns. Ein Anzeichen kann die Aufmerksamkeit sein. Zuhören, zugreifen, unterstützen. Ohne Aufheben zu machen. Eine Selbstverständlichkeit.
Bilder aus dem Alltag passen hierher. Begegnungen auf der Straße, im Supermarkt, in der Straßenbahn. Was mir auffällt: ein aufmerksames, andere wahrnehmendes Verhalten fällt deutlich aus dem Rahmen, es fällt tatsächlich auf. Wenn das zutrifft, dann ist es müßig, über 'größere' Gefühle zu sprechen. Wichtiger ist es, darüber nachzudenken, wie und ob dieser einschränkende Zustand aufzulösen ist.
Wer sich darum bemüht, sich selbst unvoreingenommen wahrzunehmen, erkennt auch, wie wichtig andere Menschen sind. Wenn mein Gefühl für mich 'in Ordnung' ist, ich mir gestatte zu sein wer ich bin und mich annehme, dann fühle ich bereits mit, erkenne im anderen das gleiche Bemühen. Mein Blick für andere wird gelassener und klarer. Ich erkenne schneller, wann und wie ich gefragt bin.
(urs)
wfschmid - 4. Oktober, 14:33
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