Untergrund-Bewegungen

Es ist schon beeindruckend, wie sehr wir in das Bewusstsein verliebt sind. Es scheint so wichtig zu sein, dieses Bild vom Machen, der Mächtigkeit - Herrschaft. Wenn ich meine zu entscheiden, dass mein rechter Arm jetzt ausgestreckt wird und meine Hand anschließend nach dem Buch greift, dann ist diese Entscheidung längst gefallen, bevor sie sich im Bewusstsein bildhaft spiegeln kann.
Selbstbewusstsein - mir meiner selbst bewusst sein - das brauche ich, um nicht zum Spielball von eigenen oder fremden Emotionen und Einfällen zu werden. Ich muss wissen, was ich mir zumuten kann, was ich zu leisten vermag, wo meine Schwachstellen sind, ich also etwas unternehmen muss. Ich brauche vor allem auch die Sicherheit zu wissen, was ich besonders gut kann. Dann kann ich auch gut für mich sorgen und gute Ergebnisse erzielen. Das Bewusstsein erweist sich dabei als sehr taugliche Hilfseinrichtung zur Entwicklung durch Korrektur und Überprüfung.
Doch das, was sich in mir anbahnt, wohin es mich drängt, welche Fragen - demnächst - im Bewusstsein auftauchen können, das findet selbst nicht im Bewusstsein statt. Der behutsame Zugang, eine Annäherung ist möglich - durch genaues Hinhören, durch die Bereitschaft, mich für diese Mitteilungen zu öffnen.
(urs)
wfschmid - 11. November, 15:09
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