Vom vernunftbegabten Lebewesen zum Simpel (IV)
An die Stelle der Wahrheit tritt das Recht.
Durch diesen Paradigmenwechsel verändert der Mensch die Gestaltung seines Daseins grundsätzlich. Er orientiert sich nicht mehr philosophierend, sondern paragrafierend. Die Frage nach dem Wesen wird zur Frage der Rechtsauffassung. Die Juristen treten an die Stelle der Philosophen.
Diese Wandlung geschieht als "Umwertung aller Werte". Nicht der Mensch ist das Maß aller Dinge, sondern alle Menschen messen sich an den Dingen, die sie sich leisten können oder eben auch nicht. Werte gehen immer mehr in gesetzlich kontrollierbaren Normen auf, Regeln werden mehr und mehr durch Gesetze definiert und Verstöße lassen sich so leichter und schneller sanktionieren. Im Alltag helfen Verordnungen, Verhalten zu vereinheitlichen. Veränderungen werden durch Erlasse kundgetan. In einer durch und durch geregelten Gesellschaft lässt sich 'Freiheit' leicht inszenieren, ohne dass jemand bemerkt, dass sie fehlt. Innerhalb vorgegebener Ordnungen darf ja jeder tun und lassen, was er will.
In einer durchgeregelten Gesellschaft wird der Fortschritt vom Markt bestimmt. Bildung haben bedeutet gute Produkt- und Absatz-Ideen haben. Und erfolgreich erzogen ist, wer erfolgreich, also vereinfacht genug kommuniziert und angemessen konsumiert.
Von den Gleichmachereien durchgeregelter Gesellschaften sind alle Schulen betroffen. Eine standardisierte Gesellschaft kann sich Schulen ohne vereinbarte Standards nicht leisten. Also werden auch alle Bildungseinrichtungen durch und durch standardisiert, um sie schnell vergleichen und reglementieren zu können. Auf diese Weise lassen sich besondere Leistungen als nachwachsende produktive Ressourcen einfach erkennen und dem Produktionskreislauf zuführen.
Trotz des Verlustes der Selbständigkeit fühlen sich gläserne Bürger einer digitalisierten Demokratie sehr behaglich. Alles mundgerecht Aufbereitete ist sehr leicht verdaulich. Die Probleme der anderen werden geschickt ausgeblendet und gönnerhaft an zahlreiche Hilfsorganisationen delegiert. Ab und zu ist man mit einer Spende oder bei einem Benefizkonzert dabei. Gleichzeitig wird das Service-Angebot verbessert und ständig erweitert. Selbst hartgesottene Service-Muffel wie gewisse Beamte erstrahlen lächelnd in geschulter Freundlichkeit. Als müsse es auch Schutzzonen geben, wird dagegen an vielen Schulen noch immer der rauhe Ton nach Art „Apokalypse now“ gepflegt.
Würden nun besagte vernünftige Beobachter verschiedene Epochen vergleichen, dann würden sie feststellen, dass unsere Zeit keineswegs die schlechteste aller Geschichten der Geschichte inszeniert. Es sind zu allen Zeiten die wissenschaftlichen, künstlerischen, politischen oder sozialen Stars unter den Menschen, die andere über ihr tagtägliches Einerlei hinwegtrösten und manches Mal auch ein klein wenig hinweghelfen. Für manche werden sie zu Vorbildern, die zeigen, dass es auch andere Linien des Lebens gibt als den Durchschnitt. Bei genauerer Betrachtung halten nur wenige die Welt in Atem und am Leben. Es sind die gegen Überkommenes besonders resistenten Menschen.
Dass aber diese noch so wirksamen Menschen nicht ausreichen, beweist die gedankenlos fortschreitende Zerstörung unseres Planeten. Es müssen sehr viele Menschen erreicht werden, um das Verschwinden der Natur aufhalten zu können. Das bedeutet eine globale Veränderung der Haltung, was das Nutzen natürlicher Ressourcen angeht. In der Regel streben Menschen vor allem nach Glück, und sie versuchen alles abzuwehren, was sie daran hindert. Tatsächlich aber ändert nicht das unser Verhalten, was uns glücklich macht, sondern das, was uns unmittelbar bedroht. Solange es uns einigermaßen gut geht, sehen wir keinen Grund uns zu ändern. Vom größeren Glück träumen wir eher als dass wir es tatkräftig zu erreichen versuchen.
Nun würden vernünftige Wesen unseren Überlegungen entgegenhalten, dass wir diese genau dort anstellen, wo in der Regel schon längst alles zu spät ist. Diese Wesen würden uns vorwerfen, dass wir im Sommer diskutieren, was wir im Frühling hätten säen sollen. Das nämlich, was wir beschreiben, bezieht sich auf längst durch Erziehung maßgeblich beeinflusstes Leben, folglich auf neuronale Lebenspläne, die letztlich festgeschrieben sind. Vollkommen anders verhält es sich aber in einem Lebensalter, das noch mehr offene als angepasste neuronale Strukturen aufweist. Es ist das Alter, in dem unsere Kinder die Grundschule besuchen. Vor allem im ersten Grundschuljahr wirkt die kindliche Spielwelt noch sehr stark ein auf die sich beginnende Ausprägung fester Denkstrukturen. Und genau innerhalb dieses Entwicklungszeitraumes werden entscheidende Fehler gemacht.
Durch diesen Paradigmenwechsel verändert der Mensch die Gestaltung seines Daseins grundsätzlich. Er orientiert sich nicht mehr philosophierend, sondern paragrafierend. Die Frage nach dem Wesen wird zur Frage der Rechtsauffassung. Die Juristen treten an die Stelle der Philosophen.
Diese Wandlung geschieht als "Umwertung aller Werte". Nicht der Mensch ist das Maß aller Dinge, sondern alle Menschen messen sich an den Dingen, die sie sich leisten können oder eben auch nicht. Werte gehen immer mehr in gesetzlich kontrollierbaren Normen auf, Regeln werden mehr und mehr durch Gesetze definiert und Verstöße lassen sich so leichter und schneller sanktionieren. Im Alltag helfen Verordnungen, Verhalten zu vereinheitlichen. Veränderungen werden durch Erlasse kundgetan. In einer durch und durch geregelten Gesellschaft lässt sich 'Freiheit' leicht inszenieren, ohne dass jemand bemerkt, dass sie fehlt. Innerhalb vorgegebener Ordnungen darf ja jeder tun und lassen, was er will.
In einer durchgeregelten Gesellschaft wird der Fortschritt vom Markt bestimmt. Bildung haben bedeutet gute Produkt- und Absatz-Ideen haben. Und erfolgreich erzogen ist, wer erfolgreich, also vereinfacht genug kommuniziert und angemessen konsumiert.
Von den Gleichmachereien durchgeregelter Gesellschaften sind alle Schulen betroffen. Eine standardisierte Gesellschaft kann sich Schulen ohne vereinbarte Standards nicht leisten. Also werden auch alle Bildungseinrichtungen durch und durch standardisiert, um sie schnell vergleichen und reglementieren zu können. Auf diese Weise lassen sich besondere Leistungen als nachwachsende produktive Ressourcen einfach erkennen und dem Produktionskreislauf zuführen.
Trotz des Verlustes der Selbständigkeit fühlen sich gläserne Bürger einer digitalisierten Demokratie sehr behaglich. Alles mundgerecht Aufbereitete ist sehr leicht verdaulich. Die Probleme der anderen werden geschickt ausgeblendet und gönnerhaft an zahlreiche Hilfsorganisationen delegiert. Ab und zu ist man mit einer Spende oder bei einem Benefizkonzert dabei. Gleichzeitig wird das Service-Angebot verbessert und ständig erweitert. Selbst hartgesottene Service-Muffel wie gewisse Beamte erstrahlen lächelnd in geschulter Freundlichkeit. Als müsse es auch Schutzzonen geben, wird dagegen an vielen Schulen noch immer der rauhe Ton nach Art „Apokalypse now“ gepflegt.
Würden nun besagte vernünftige Beobachter verschiedene Epochen vergleichen, dann würden sie feststellen, dass unsere Zeit keineswegs die schlechteste aller Geschichten der Geschichte inszeniert. Es sind zu allen Zeiten die wissenschaftlichen, künstlerischen, politischen oder sozialen Stars unter den Menschen, die andere über ihr tagtägliches Einerlei hinwegtrösten und manches Mal auch ein klein wenig hinweghelfen. Für manche werden sie zu Vorbildern, die zeigen, dass es auch andere Linien des Lebens gibt als den Durchschnitt. Bei genauerer Betrachtung halten nur wenige die Welt in Atem und am Leben. Es sind die gegen Überkommenes besonders resistenten Menschen.
Dass aber diese noch so wirksamen Menschen nicht ausreichen, beweist die gedankenlos fortschreitende Zerstörung unseres Planeten. Es müssen sehr viele Menschen erreicht werden, um das Verschwinden der Natur aufhalten zu können. Das bedeutet eine globale Veränderung der Haltung, was das Nutzen natürlicher Ressourcen angeht. In der Regel streben Menschen vor allem nach Glück, und sie versuchen alles abzuwehren, was sie daran hindert. Tatsächlich aber ändert nicht das unser Verhalten, was uns glücklich macht, sondern das, was uns unmittelbar bedroht. Solange es uns einigermaßen gut geht, sehen wir keinen Grund uns zu ändern. Vom größeren Glück träumen wir eher als dass wir es tatkräftig zu erreichen versuchen.
Nun würden vernünftige Wesen unseren Überlegungen entgegenhalten, dass wir diese genau dort anstellen, wo in der Regel schon längst alles zu spät ist. Diese Wesen würden uns vorwerfen, dass wir im Sommer diskutieren, was wir im Frühling hätten säen sollen. Das nämlich, was wir beschreiben, bezieht sich auf längst durch Erziehung maßgeblich beeinflusstes Leben, folglich auf neuronale Lebenspläne, die letztlich festgeschrieben sind. Vollkommen anders verhält es sich aber in einem Lebensalter, das noch mehr offene als angepasste neuronale Strukturen aufweist. Es ist das Alter, in dem unsere Kinder die Grundschule besuchen. Vor allem im ersten Grundschuljahr wirkt die kindliche Spielwelt noch sehr stark ein auf die sich beginnende Ausprägung fester Denkstrukturen. Und genau innerhalb dieses Entwicklungszeitraumes werden entscheidende Fehler gemacht.
wfschmid - 23. Februar, 04:30
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