ALLER GUTEN DINGE SIND DREI

Die Zahl "drei" ist wohl die in diesem Begriffskalender meist vergegenwärtigte Zahl. Die Gründe hierfür sind in dem Beitrag vom 6. Januar 2009 dargestellt worden (Dreifach).
Mit Hilfe der drei gestern beschriebenen Grundfunktionen des Gehirns "Identifikation, Interpretation, Reflexion" lässt sich Dasein als "Sosein" hinreichend gestalten und verstehen. Selbst wissenschaftliches Arbeiten kommt damit aus. Wenn allerdings wissenschaftliches Arbeiten in wissenschaftliche Forschung zu wechseln versucht, reichen diese drei Funktionen nicht mehr aus. Man könnte das auch so formulieren: Sobald das Denken über Vorhandenes hinauszugehen trachtet, kommt es mit Identifikation, Interpretation, Reflexion allein nicht mehr aus.
Wissenschaftliche Arbeit, das ist die Auseinandersetzung mit vorhandenen wissenschaftlichen Theorien und Methoden. Wissenschaftliche Forschung versucht, aufgrund der Unzufriedenheit mit vorhandenen Methoden nach neuen zu suchen und bessere Theorien zu entwickeln. Das kann nur geschehen, wenn sie von ihrem Denken dazu angetrieben wird. Folglich muss das Gehirn über eine weitere wichtige Funktion verfügen, welche dazu antreibt. Alle kennen den Namen dieser Funktion und beanspruchen diese auch für sich. Wovon die Rede ist, das ist die Neugier. Dieses Wort wird hier aber nicht im üblichen Sinn gebraucht. Es ist also nicht das Grundbedürfnis gemeint hinter etwas zu schauen und etwas zu durchschauen. Die Neugier des Denkens ist eine qualitativ andere als die Neugier der Triebe. Die Neugier des Denkens lässt einen Menschen grundsätzlich mit einer wesentlichen Frage unterwegs sein und systematisch nach einer allgemeinen Antwort suchen. Dieses Denken ähnelt der Philosophie oder gleicht dem Philosophen, von dem Martin Heidegger im ersten Band "Nietzsche" (Pfullingen 1961) sagt, dass er eine 'seltene Pflanze' sei.
wfschmid - 24. Januar, 06:30
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