"Wo laufen sie denn?" oder der Dopamin-Blocker

Wo laufen sie denn?
Information zu Dopamin
L: "Was bedeutet Dopamin-Blocker?"
R: "Ich möchte eigentlich gern zuerst zeigen, was geschieht, wenn sich im Gehirn kein Dopamin-Blocker ausbilden konnte. Ein Mensch, dessen Dopaminerzeugung nicht blockiert wird, verfügt noch gleichsam über die Fähigkeit des 'Inneren Lichts' !"
L: "Was bedeutet das? Habe noch nie etwas davon gehört! Wollen Sie damit sagen, dass es Menschen gibt, die im Dunkeln leben müssen, weil sie kein Licht haben?"
R: "Das 'Innere Licht' wird als sogenanntes 'Aha-Erlebnis' erfahren (Der Aha-Effekt). Dieses Erleben, welches das Lernen zum Vergnügen macht, ist nicht so ungewöhnlich wie Sie tun und auch hinlänglich bekannt, wenigstens so bekannt, dass es einem Magazin wie dem Focus berichtenswert erscheint. Jedenfalls wurde dort genau vor einem Jahr darüber berichtet. Ich zitiere Ihnen einmal den Aufmacher (23.1.2008):
"Der Aha-Effekt
Wenn dem Hirn ein Licht aufgeht
Der Aha-Effekt kann Lernen zum Vergnügen machen. Er entsteht, wenn das Gehirn Puzzleteile richtig zusammensetzt. Vier Stufen sind nötig, damit ein solches Erlebnis entsteht."
L: "Okay, ich kenne dieses Phänomen schon! Aber was hat das mit dem Dopamin-Blocker zu tun?"
R: "Um diesen Zusammenhang zu verstehen, müssen Sie zunächst diese besagten 4 Stufen kennen. Ich finde das wird in dem genannten Bericht einfach und klar dargestellt. Deshalb zitiere ich einfach:
"Aha-Erlebnisse entstehen in vier Stufen. Zu Beginn läuft das Gehirn beim Versuch, ein Problem zu lösen, in eine mentale Sackgasse. Der aktuelle Lösungsweg führt nicht zum Ziel, und neue Informationen oder Interpretationen sind im Arbeitsspeicher weder verfügbar noch können sie mit dem aktuellen Denkkonzept erreicht werden. Sichtbar wird diese Sackgasse im EEG durch sehr hochfrequente Wellen, die im hinteren Bereich des Kopfes entstehen, beobachteten die Forscher.
Raus aus der Sackgasse, rein in den Datendschungel im Kopf!!
In dieser Situation greift Stufe zwei: Das Gehirn verlässt die Sackgasse und restrukturiert die verfügbaren Daten. Dabei entwirft es ein neues Konzept, für das entweder bereits früher abgespeicherte eigene Informationen oder Hinweise von außen verwendet werden. Im EEG erscheinen diese Schritte in Form von Wellen mit relativ niedrigen Frequenzen, die rechts hinter der Stirn entstehen. In dieser Phase gibt es zwei Varianten: eine zielgerichtete, in der der Proband jeden Schritt zur Lösung bewusst verfolgt, und eine automatische, in der er das Sammeln neuer Daten und ihre Kombination gar nicht bemerkt.
Beide Strategien führen weiter zu Stufe drei, dem tieferen Einblick in die Zusammenhänge und damit dem richtigen Weg zur Lösung. Phase vier, das eigentliche Aha-Erlebnis, tritt allerdings nur dann ein, wenn im zweiten Schritt die unbewusste Route verwendet wird, entdeckten die Forscher. Wurden die Probanden nämlich beispielsweise durch einen Hinweis dazu gezwungen, ihre Lösungsstrategie bewusst zu überdenken, erlebten sie sehr viel seltener Momente, in denen sie scheinbar spontan die richtige Lösung fanden. Die Aufmerksamkeit und das Bewusstsein werden demnach zwar benötigt, wie die Signale in Stufe eins zeigen, sie dürfen aber nicht zu sehr fokussiert sein, weil sie sonst den Übergang zu Phase zwei blockieren. Die Ergebnisse sollen in Zukunft dabei helfen, bessere Lernstrategien zu entwickeln und die Kreativität zu fördern."
Soweit diese Darstellung im Focus-Artikel. Die Wirkung des Dopamin-Blockers können Sie zum Beispiel daran erkennen, dass das Gehirn keinen Zugang mehr zu 'unbewussten Routen' hat, folglich es auch zu keinen 'Aha-Erlebnissen' mehr kommt. Also: ein Dopamin-Blocker wird im Gehirn ausgeprägt, sobald Lernenden zu viel vorgemacht und damit zu viele neuronale Wege verbaut werden! Das Gehirn der Jugendlichen verliert das Interesse, überhaut noch nach unbekannten Routen zu suchen und stellt somit die Motivation nach und nach ein!!"
L: "Die Folge eines ausgebildeten Dopamin-Blockers ist also das Ausbleiben schöpferischer Tätigkeiten!"
R: "Das ist zutreffend. Die Neugier wird zunehmend beschleunigt geschwächt. Die Freude zu forschen und zu entdecken geht verloren!"
L: "Das würde doch bedeuten, dass solche Menschen nichts Eigenes mehr entwerfen, sondern nur noch nachahmen können, ohne es zu bemerken."
R: "Genau so ist es. Der neuronale Tumor bildet sich aus, sobald damit begonnen wird, ungeprüft nur noch zu übernehmen und man das so lange treibt, bis einem selbst nichts mehr einfällt!"
L: "Jetzt bezeichnen Sie den Dopamin-Blocker als neuronalen bösartigen Tumor und vergleichen ihn unwillkürlich mit einer Art Krebsgeschwür!"
R: "In der Tat frißt sich dieser Tumor zunehmend durch Nervennetze und verändert diese so, dass er weiter wachsen kann!"
L: "Wirkt sich dieser neuronale Tumor auch körperlich aus?"
R: "Ja sicher. Meiner Beobachtung nach erhöht er die Wahrscheinlichkeit früher zu sterben. Jedenfalls erreichen die Menschen, deren Dopaminproduktion nicht blockiert wird, ein wesentlich höheres Alter, auch dann, wenn sie noch so ungesund leben wie Helmut Schmidt und seine Frau!!"
L: "Es gibt viele sehr alte Wissenschaftler, denen allesamt ganz offensichtlich gemeinsam ist, dass sie glückliche Forscher sind!"
R: "Es ist das Ziel des Menschen glücklich und gesund zu leben!"
L: "Gibt es Symptome, die auf das Vorhandensein eines neuronalen Tumors hinweisen?"
R: "Einige habe ich bereits angesprochen: das Ausbleiben positiver Erfahrungen mit sich selbst in Form von täglichen mehrfach auftretenden Aha-Erlebnissen, die Neigung zum Epigonentum, das Ausbleiben schöpferischen Gestaltens, die Unfähigkeit, unbewusste Routen zu entdecken und somit der Ausfall der Fähigkeit zur Introspektion!"
wfschmid - 26. Januar, 05:45
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