Unilogo

11
Feb
2009

Selbstauskunft

selbstauskunft
Es ist nicht einfach, die Gesamtheit neuronaler Prozesse als System vozustellen und dieses so zu gestalten, dass man sich darin einfach zurechtfinden kann. Diese Schwierigekeit lässt sich dadurch auflösen, dass man die Fähigkeit des Gehirns zur Selbstauskunft nutzt. In Gedanken an diese Selbstauskunftei setzt sich die Vergegenwärtigung einer Bewegung von außen nach innen durch. Diese Richtung scheint das Gehirn in Gedanken über sich selbst als System zu empfehlen. Folgt man dieser Empfehlung, dann bietet es sich an, die verschiedenen Bereiche, durch die man gelangt, zu nennen. Und sogleich wird eine Entscheidung verlangt, die ganz und gar nicht unwichtig erscheint, weil von ihr die Art und Weise abhängt, wie das Gehirn als System zum Vorschein gelangt.

Eine Vorentscheidung ist ja längst gefallen nämlich durch die Auffassung, dass es sich beim Gehirn in jedem Fall um ein System handelt und nicht etwa um ein Chaos neuronaler Vorgänge, bei denen es durch irgenwelche Zufälle zu Ergebnissen kommt. Es ist also entschieden, dass das Gehirn systematisch vorgeht. Andererseits zeichnet sich das System Gehirn durch hohe Spielfreude aus. Nun, das erweist sich keineswegs als Widerspruch, weil sich jedes Spiel durch Regeln auszeichnet, nach denen gespielt wird. Eine Spielregel legt den Umgang mit Möglichkeiten, mit denen gespielt wird, fest. Und gleich wichtig ist, dass das Ziel, welches durch das regelgemäße Vorgehen erreicht werden soll, eindeutig bestimmt wird.

Welche Ziele aber setzt sich das Gehirn? Als selbstreparierendes Organ ist das Gehirn vor allem an seiner Selbst-Erneuerung interessiert. Das bedeutet, es versucht, neuronale Vorgänge zu verbessern, um damit zunehmend erfolgreicher zu werden. Dieses Anliegen des Gehirn spiegelt sich in der Sehnsucht nach Verjüngung wider. Das Gehirn träumt nicht vom Altern sondern vom Jungbleiben; zumindest was den Verstand angeht, scheint dieses teilweise zu erreichen zu sein. Es gibt Menschen, die können sich bis ins hohe Alter einen jugendlichen Geist bewahren. Hinter der Vorstellung von einem jugendlichen Geist steckt die Annahme von Beweglichkeit, Entdeckerfreude, Abenteuerlust, Gewinn von Einfluss in seiner Welt, kurzum: das ständige, erfolgreiche Unterwegssein. Das jugendliche Gehirn liebt den Augenblick des Neuen, Überraschenden und nicht die Wiederholung des immer Gleichen.

Die mit zunehmendem Alter wachsenden Schwierigkeiten des Gehirns liegen weniger in seiner Geisthaftigkeit, sondern vielmehr in seiner Organhaftigkeit. Die geistige Jugendhaftigkeit läuft dem immer mehr schwächelnden Organ zuwider. So können Gedanken zwar immer schneller entwickelt werden, aber die elektrochemischen Zustände bremsen die wachsende Geschwindigkeit wieder aus.

Angesichts dieses Dilemmas kommt vom Gehirn folgender Hinweis: Die jeweiligen elektrochemischen Zustände sind die Träger von Information. Aus diesem Grund werden sie auch Transmitter (Überträger- oder Übertragungsstoffe) genannt. Information wird durch Transmitter einserseits übertragen, andererseits wird der Transmitter durch Information verändert. Da Transmitter auch auf die Struktur (Beziehung der Teile zueinander) einer Zelle des Gehirns wirken, könnte ja diese mittelbar durch Information günstig beeinflusst werden.

Diese Idee erscheint zunächst völlig absurd, vor allem dann, wenn man das Gehirn als Hardware und Information als Software betrachtet. Diese Trennung ist allerdings in bezug auf das Gehirn nicht angebracht, weil das Gehirn als System gleichsam virtuell ist, und virtuelle System existieren allein informationell. Die Eigendidaktik des Gehirns sieht sich demnach gar nicht so schlecht an. Das ist genau einer jener Fälle, die für das Gehirn typisch sind. Das Gehirn liefert ein Motiv, damit in seinem Sinn gespielt werden kann, aber was das für ein Spiel sein soll und wie es gespielt werden soll, das überlässt es dem Nutzer. Wenn man so einer Idee folgt, dann fragt man sich selbstverständlich, ob es Phänomene gibt, die eine solche Idee stützen oder eben genau nicht. Dass Zellen nicht einer tödlichen Zwangsläufigkeit folgen müssen, zeigen alle Fälle von sogenannten spontanen Selbstheilungen wie auch die vielen erfolgreichen Veränderungen durch Heiler. Die Frage ist nur, wie so etwas ablaufen könnte und wie das Wissen darum zu nutzen wäre.

Beginnen wir mit einem einfachen Phänomen. (Verspannungskopfschmerzen, nächster Artikel)

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Prof. Dr. habil Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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