Besuch zu Hause

Viele Menschen schreiben Tagebücher in der Hoffnung, sich dadurch selbst besser kennen zu lernen. Aber das Problem des Tagebuchs besteht darin, dass die Seele (~limbisches System) damit nicht einverstanden ist. Sie versucht das Lesen des Geschriebenen ständig zu verzögern. So kommt es sehr oft erst einmal zu keiner Lektüre des Tagesbuches, geschweige denn zu einer Reflexion des Geschriebenen. Das geht in der Regel so lange, bis das Tagebuch wieder aufgegeben wird, und zwar mit der Begründung, dass es ja doch nichts nützt.
Mit diesem Geschehen wird bestätigt, dass der Selbst-Schutz funktioniert. Stellt sich also die Frage nach den ersten Ursachen und Gründen dieses Selbst-Schutzes. Die Antwort ist einfach. Wie die sinnliche Wahrnehmung durch die Begrenzung des Wahrnehmungsfeldes eingeschränkt wird, so wird die geistige Wahrnehmung durch die Begrenzung des Bewusstseins eingeschränkt. Will man die Grenzen des Bewusstseins ein wenig verschieben, dann muss man an den Bedingungen der Möglichkeiten des Bewusstwerdens arbeiten.
Was bedeutet das? Das Bewusstwerden geschieht vor allem durch jenen Vorgang, welchen wir "Denken" nennen. Das Denken lässt sich als Bilderleben beschreiben ( siehe: Denken ). Da die Klarheit der Inszenierung dieses Bilderlebens von der Trennschärfe der sprachlichen Formulierung abhängt, muss folglich große Sorgfalt auf den Umgang mit der Sprache gelegt werden. Die Sprache des Denkens muss das Denken selbst regeln können, um in der Lage zu sein, überhaupt etwas auszurichten. Für die Schulung des Denkens ist die tägliche Lektüre des Begriffskalenders eine große Hilfe!
Mit dem heutigen Modul gelangt diese Schulung in eine andere Dimension. Diese Dimensionierung besteht darin, dass das Bilderleben verstärkt aktiviert wird. Das Aktivieren geschieht durch Personifizieren der maßgeblich bestimmenden Funktionen des Gehirns. Jede der auf diese Weise entstehenden fantastischen Personen repräsentiert eine Gruppe von Neuronen, die die entsprechende Aufgabe übernimmt.
Als erste dieser Personen stellen wir die Aufmerksamkeit vor. Jede der neuronalen Persönlichkeiten drückt mit ihrem Namen zugleich auch ihre Funktion aus. Das können wir leicht durch das folgende Interview erkennen, das Sync mit der Aufmerksamkeit führen wird. "Sync" ist der Rufname von Synchronisation. Sync ist gleichsam weiblicher Natur, weil der Artikel zugleich das "neuronale Geschlecht" bestimmt. (Es heißt ja DIE SYNCHRONISATION). Sync heißt so, weil die weiblichen Personen gewöhnlich für das Zusammenwirken logischer und ästhetischer Kräfte stehen. Nun aber zum Interview:
SYNC TRIFFT DIE AUFMERKSAMKEIT
Intervie von Mi, 17. Februar 2009
S: Danke Dir, Aufmerksamkeit, dass Du Dir trotz Grippe die Zeit für dieses Interview genommen hast!
A: Ich nehme an, dass Du Dir das zutraust, obgleich ich geschwächt und dadurch eingeschränkt bin!
S: Ich kenne Dich als starke neugierige Person, die nicht so schnell aufgibt. Ich habe die Bitte, dass du Dich erst einmal vorstellst, mit deinen Stärken und Schwächen. Vielleicht magst Du auch Deine Hobbies nennen.
A: Ja, das mache ich. Meine Stärken sind, dass ich sehr neugierig bin. Ich nehme an, dass mir so schnell nichts entgeht. Ich liebe alles Ungewöhnliche und Auffällige. Eigentlich bin ich ständig auf der Suche nach interessanten Dingen. Meine Schwächen sind Ungeduld und die Neigung, Dinge zu übersehen. So ist mir das Gespräch mit einem anderen wichtiger als darauf zu achten, dass ich nach dem Abschließen der Tür den Schlüssel stecken lasse und weggehe.
S: Und wann fällt dir dann auf, dass du den Schlüssel nicht mehr hast?
A: Was für eine Frage. Natürlich erst dann, wenn ich ihn wieder brauche!
S: Und was sind Deine Hobbies?
A: Ich fahre gern Auto, weil es da für mich viel zu tun gibt.
S: Und übersiehst Du da auch Dinge? Das wäre ja im Straßenverkehr gefährlich!
A: Ja schon, aber das sind eigentlich keine Dinge, die mich in Gefahr bringen würden. Ich erzähle Dir so eine Geschichte. Neulich bin ich von Flensburg nach Stuttgart gefahren. Und in Stuttgart blendete die Sonne so stark, dass ich nicht einmal die Schilder mehr erkennen konnte. Und weil ich fünf Jahre lang nicht mehr Auto gefahren bin, kannte ich die Route wegen straßenbaulicher Veränderungen auch nicht mehr so genau. Also bin ich mitten auf dem Werksgelände von Mercedes gelandet und musste mich erst einmal nach der Richtung erkundigen, um nach Hause zu kommen.
S: Hast Du da nicht Bedenken bekommen, dass Du vielleicht zu lange Auto gefahren bist?
A: Klar, ich dachte, dass es schon ein wenig bekloppt ist, nach fünf Jahren fehlender Fahrpraxis gleich 800 Kilometer an einem Stück durchzufahren.
S: Ich schätze, dass Du auch ein wenig ehrgeizig bist und Dir in Deinem Alter beweisen wolltest, dass Du das noch schaffst!
A: Dachte ich zunächst auch, aber dann nicht mehr, weil ich gegen meine Gewohnheit Pause gemacht hatte. Trozdem, wiederholen würde ich das nicht.
S: Wenn du etwas ehrgeizig und deshalb wahrscheinlich auch eitel bist, stehst Du doch in der Gefahr, die Dinge für Dich zurechtzulegen und vielleicht auch schönzufärben oder nicht?
A: Es ist doch meine Aufgabe, individuell passend zu filtern. Das machen wir Aufmerksamkeiten doch alle!
S: Okay, ich danke Dir für dieses Interview und gebe zurück an die gegenwärtige Situation!
wfschmid - 17. Februar, 05:15
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