Unilogo

17
Feb
2009

Besuch zu Hause

aufmerksamkeit12
Viele Menschen schreiben Tagebücher in der Hoffnung, sich dadurch selbst besser kennen zu lernen. Aber das Problem des Tagebuchs besteht darin, dass die Seele (~limbisches System) damit nicht einverstanden ist. Sie versucht das Lesen des Geschriebenen ständig zu verzögern. So kommt es sehr oft erst einmal zu keiner Lektüre des Tagesbuches, geschweige denn zu einer Reflexion des Geschriebenen. Das geht in der Regel so lange, bis das Tagebuch wieder aufgegeben wird, und zwar mit der Begründung, dass es ja doch nichts nützt.

Mit diesem Geschehen wird bestätigt, dass der Selbst-Schutz funktioniert. Stellt sich also die Frage nach den ersten Ursachen und Gründen dieses Selbst-Schutzes. Die Antwort ist einfach. Wie die sinnliche Wahrnehmung durch die Begrenzung des Wahrnehmungsfeldes eingeschränkt wird, so wird die geistige Wahrnehmung durch die Begrenzung des Bewusstseins eingeschränkt. Will man die Grenzen des Bewusstseins ein wenig verschieben, dann muss man an den Bedingungen der Möglichkeiten des Bewusstwerdens arbeiten.

Was bedeutet das? Das Bewusstwerden geschieht vor allem durch jenen Vorgang, welchen wir "Denken" nennen. Das Denken lässt sich als Bilderleben beschreiben ( siehe: Denken ). Da die Klarheit der Inszenierung dieses Bilderlebens von der Trennschärfe der sprachlichen Formulierung abhängt, muss folglich große Sorgfalt auf den Umgang mit der Sprache gelegt werden. Die Sprache des Denkens muss das Denken selbst regeln können, um in der Lage zu sein, überhaupt etwas auszurichten. Für die Schulung des Denkens ist die tägliche Lektüre des Begriffskalenders eine große Hilfe!

Mit dem heutigen Modul gelangt diese Schulung in eine andere Dimension. Diese Dimensionierung besteht darin, dass das Bilderleben verstärkt aktiviert wird. Das Aktivieren geschieht durch Personifizieren der maßgeblich bestimmenden Funktionen des Gehirns. Jede der auf diese Weise entstehenden fantastischen Personen repräsentiert eine Gruppe von Neuronen, die die entsprechende Aufgabe übernimmt.

Als erste dieser Personen stellen wir die Aufmerksamkeit vor. Jede der neuronalen Persönlichkeiten drückt mit ihrem Namen zugleich auch ihre Funktion aus. Das können wir leicht durch das folgende Interview erkennen, das Sync mit der Aufmerksamkeit führen wird. "Sync" ist der Rufname von Synchronisation. Sync ist gleichsam weiblicher Natur, weil der Artikel zugleich das "neuronale Geschlecht" bestimmt. (Es heißt ja DIE SYNCHRONISATION). Sync heißt so, weil die weiblichen Personen gewöhnlich für das Zusammenwirken logischer und ästhetischer Kräfte stehen. Nun aber zum Interview:


SYNC TRIFFT DIE AUFMERKSAMKEIT
Intervie von Mi, 17. Februar 2009

S: Danke Dir, Aufmerksamkeit, dass Du Dir trotz Grippe die Zeit für dieses Interview genommen hast!
A: Ich nehme an, dass Du Dir das zutraust, obgleich ich geschwächt und dadurch eingeschränkt bin!
S: Ich kenne Dich als starke neugierige Person, die nicht so schnell aufgibt. Ich habe die Bitte, dass du Dich erst einmal vorstellst, mit deinen Stärken und Schwächen. Vielleicht magst Du auch Deine Hobbies nennen.
A: Ja, das mache ich. Meine Stärken sind, dass ich sehr neugierig bin. Ich nehme an, dass mir so schnell nichts entgeht. Ich liebe alles Ungewöhnliche und Auffällige. Eigentlich bin ich ständig auf der Suche nach interessanten Dingen. Meine Schwächen sind Ungeduld und die Neigung, Dinge zu übersehen. So ist mir das Gespräch mit einem anderen wichtiger als darauf zu achten, dass ich nach dem Abschließen der Tür den Schlüssel stecken lasse und weggehe.
S: Und wann fällt dir dann auf, dass du den Schlüssel nicht mehr hast?
A: Was für eine Frage. Natürlich erst dann, wenn ich ihn wieder brauche!
S: Und was sind Deine Hobbies?
A: Ich fahre gern Auto, weil es da für mich viel zu tun gibt.
S: Und übersiehst Du da auch Dinge? Das wäre ja im Straßenverkehr gefährlich!
A: Ja schon, aber das sind eigentlich keine Dinge, die mich in Gefahr bringen würden. Ich erzähle Dir so eine Geschichte. Neulich bin ich von Flensburg nach Stuttgart gefahren. Und in Stuttgart blendete die Sonne so stark, dass ich nicht einmal die Schilder mehr erkennen konnte. Und weil ich fünf Jahre lang nicht mehr Auto gefahren bin, kannte ich die Route wegen straßenbaulicher Veränderungen auch nicht mehr so genau. Also bin ich mitten auf dem Werksgelände von Mercedes gelandet und musste mich erst einmal nach der Richtung erkundigen, um nach Hause zu kommen.
S: Hast Du da nicht Bedenken bekommen, dass Du vielleicht zu lange Auto gefahren bist?
A: Klar, ich dachte, dass es schon ein wenig bekloppt ist, nach fünf Jahren fehlender Fahrpraxis gleich 800 Kilometer an einem Stück durchzufahren.
S: Ich schätze, dass Du auch ein wenig ehrgeizig bist und Dir in Deinem Alter beweisen wolltest, dass Du das noch schaffst!
A: Dachte ich zunächst auch, aber dann nicht mehr, weil ich gegen meine Gewohnheit Pause gemacht hatte. Trozdem, wiederholen würde ich das nicht.
S: Wenn du etwas ehrgeizig und deshalb wahrscheinlich auch eitel bist, stehst Du doch in der Gefahr, die Dinge für Dich zurechtzulegen und vielleicht auch schönzufärben oder nicht?
A: Es ist doch meine Aufgabe, individuell passend zu filtern. Das machen wir Aufmerksamkeiten doch alle!
S: Okay, ich danke Dir für dieses Interview und gebe zurück an die gegenwärtige Situation!

Seit 20 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Prof. Dr. habil Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

Archiv

März 2025
Januar 2025
Dezember 2024
Juli 2024
Januar 2024
Dezember 2023
Oktober 2023
August 2023
Juli 2023
Juni 2023
Mai 2023
April 2023
Januar 2023
Dezember 2022
Oktober 2022
September 2022
Juni 2022
Mai 2022
März 2022
Februar 2022
Januar 2022
Dezember 2021
November 2021
Oktober 2021
September 2021
August 2021
Juli 2021
Mai 2021
April 2021
März 2021
Februar 2021
Januar 2021
Dezember 2020
November 2020
Oktober 2020
September 2020
Juni 2020
Mai 2020
April 2020
März 2020
Februar 2020
Januar 2020
Dezember 2019
November 2019
Oktober 2019
Juni 2019
Mai 2019
April 2019
März 2019
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Dezember 2015
November 2015
Oktober 2015
September 2015
August 2015
Juli 2015
Juni 2015
Mai 2015
April 2015
März 2015
Februar 2015
Januar 2015
Dezember 2014
November 2014
Oktober 2014
September 2014
August 2014
Juli 2014
Juni 2014
Mai 2014
April 2014
März 2014
Februar 2014
Januar 2014
Dezember 2013
November 2013
Oktober 2013
September 2013
August 2013
Juli 2013
Juni 2013
Mai 2013
April 2013
März 2013
Februar 2013
Januar 2013
Dezember 2012
November 2012
Oktober 2012
September 2012
August 2012
Juli 2012
Juni 2012
Mai 2012
April 2012
März 2012
Februar 2012
Januar 2012
Dezember 2011
November 2011
Oktober 2011
September 2011
August 2011
Juli 2011
Juni 2011
Mai 2011
April 2011
März 2011
Februar 2011
Januar 2011
Dezember 2010
November 2010
Oktober 2010
September 2010
August 2010
Juli 2010
Juni 2010
Mai 2010
April 2010
März 2010
Februar 2010
Januar 2010
Dezember 2009
November 2009
Oktober 2009
Juni 2009
Mai 2009
April 2009
März 2009
Februar 2009
Januar 2009
Dezember 2008
Oktober 2008
Februar 2007
Januar 2007
Dezember 2006
November 2006
Oktober 2006
September 2006
Dezember 2005
November 2005
Oktober 2005
September 2005
August 2005
Juli 2005
Juni 2005
Mai 2005
April 2005
März 2005
Februar 2005
Januar 2005
Dezember 2004

Aktuelle Beiträge

Am Anfang war das Wort
Am Anfang war das Wort, und das Wort war das Sein,...
wfschmid - 10. März, 02:28
Schauen, was nicht zu...
Neue Publikation, auch in englischer Spreche Bestellung...
wfschmid - 22. Januar, 13:11
URSPRUNG DER INFORMATION...
Vernunft und Verstand begabter intelligenter Wesen...
wfschmid - 26. Dezember, 07:10
Bildlose Gedanken sind...
Bewusstwerden wird als Bilderleben sowohl von der Vernunft...
wfschmid - 21. Dezember, 06:11
ES GIBT DINGE, DIE GIBT...
ES GIBT DINGE, DIE GIBT ES GAR NICHT Dieser Spruch...
wfschmid - 14. Dezember, 11:22
Vernunft <--->...
Bewusstwerden wird als Bilderleben sowohl von der Vernunft...
wfschmid - 13. Dezember, 21:49
H u m o r
Gefräßige Gesellschaft www.greedype rson.com
wfschmid - 25. Juli, 12:09
Dreamed out
If a priori represents a metaphysical congruence with...
wfschmid - 9. Januar, 05:24

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Status

Online seit 7507 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 10. März, 02:28

Suche (AND, OR erlaubt) - Nächste (leere) Zeile anklicken!

 

Credits

 

 

Es gelten die Rechtsvorschriften für Webseiten der Universität Flensburg © Texte: Wolfgang F. Schmid (sofern nicht anders ausgewiesen) wfschmid(at)me.com Bilder: Ulrike Schmid (sofern nicht anders ausgewiesen) mail(at)ulrike-schmid.de

 wfs