Pars pro toto

Das Gehirn ist als selbstorganisierendes Organ ein ganzheitliches System, das nach dem Prinzip pars pro toto arbeitet. Das bedeutet, dass alle Module des Systems nach den selben Regeln arbeiten oder auch die selben Störungen aufweisen. Will man also diesem selbstreparierenden Organ gerecht werden, und systemische Korrekturen vornehmen, dann muss man nur an einem(!) Modul bzw. an einer Verhaltensweise arbeiten, um zugleich ineins auch alle anderen Module zu korrigieren.
Beispiel: Manche Menschen behaupten von sich, dass sie nicht in der Lage sind, eine Fremdsprache in einer akzeptablen Zeit zu erwerben. Bei genauer Prüfung muss man der Annahme dieser Leute zustimmen. Es trifft zu, dass sie die von ihnen gewählte Fremdsprache nicht erwerben können, weil sie sich überhaupt nicht intensiv mit ihr befassen. Sie täuschen sich in der Zeit, die sie in den Spracherwerb investieren. In Wahheit bringen sie es pro Tag nicht einmal auf eine halbe Stunde. Um solcher Selbsttäuschung, die natürlich auch auf andere Verhaltensweisen zutrifft, zu entgehen, müssen sie sich ihr Zeitmanagement erst einmal sorgfältig bewusst machen. Anschließend müssen sie die Zeiteinheiten, die sie investieren wollen, für sich selbst sinnvoll und vor allem(!) regelmäßig festlegen, etwa nach dem Motto: "Mäßig, aber regelmäßig!" Wenn sie dann ihrem Zeitplan konsequent folgen, beginnen sich auch Unregelmäßigkeiten in anderen Modulen allmählich aufzulösen.
Man sollte die Korrektur allerdings mit einem Modul beginnen, das man noch relativ leicht auf Regelmäßigkeit hin trainieren kann. Man sollte also nicht gerade mit einem abhängigkeitsbedingten Verhalten beginnen.
wfschmid - 12. März, 05:25
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