Vernunft und Verstand = Interesse
Die Vernunft unterliegt den Gesetzen des Algorithmus. Das bedeutet, dass alle Aspekte der Betrachtung (Kategorien) nacheinander vergegenwärtigt werden müssen. Der Verstand aber kann alle Aspekte zugleich vergegenwärtigen.
Filter der Vernunft sind Triebe, Stimmungen und Gefühle. Die Vernunft entsscheidet eher nach 'Geschmack', während sich der Verstand eher an der Einstellung zu etwas orientiert.
Das Wesen der Vernunft ist die Abfolge. Aber das Wesen des Verstandes ist die Gleichzeitigkeit!
Filter des Verstandes sind Natur, Instinkt und Intuition. Verstand und Vernunft lassen sich zwar unterscheiden, aber nicht voneinander trennen. An dem, was wir Interesse nennen, sind beide geistigen Kräfte beteiligt. Trotz aller Gemeinsamkeiten ist es wichtig, sich die Unterschiede zu vergegenwärtigen, um beide Fähigkeiten hinreichend nutzen zu können. Vernunft und Verstand haben nach und nach zu der Gewohnheit verführt, sie verschiedenen Hirnhemisphären zuzuordnen. Aber in Wahheit existiert in unserem Gehirn diese saubere Trennung nicht.
Die Vernunft erkennt konkret. Der Verstand erkennt allgemein. Die Vernunft braucht die Erfahrung. Der Verstand braucht das Sein.
Der Unterschied zwischen Vernunft und Verstand schafft gleichsam zwei Welten: die Welt der Möglichkeiten (Theorie) und die Welt der verwirklichten Möglichkeiten oder die Wirklichkeit (Praxis).
Unter neuronalem Aspekt nutzt die Vernunft eher einen neuronalen Verbund während der Verstand eher ein neuronales Netz nutzt. Man kann vielleicht auch sagen: Die Vernunft arbeitet kompliziert. Der Verstand dagegen arbeitet komplex. Und somit ist klar, dass efolgreiche Komplexe nicht ohne komplizierte Verbindungen bestehen können.
wfschmid - 24. Januar, 09:14
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