Das Öffnen des Inneren Auges Folge 11
Das Öffnen des Inneren Auges ist kein besonderer religiöser oder philosophischer Akt, sondern lediglich eine Frage innerer Wachsamkeit und Konzentration. Ab einem gewissen Konzentrationsgrad öffnet sich dem Denken eine besondere Form abstrakten Wahrnehmens, dessen Inhalte dann auch ins Werk gesetzt sein wollen. Wer also auf eine Art religiös mystische Erbauung hofft, wird sehr bald frustriert aufgeben und in einer anderen Unart sein Heil suchen. Der Vorteil des Dritten Auges ergibt sich vor allem für schöpferische Menschen, weil deren bevorzugtes Blickfeld das Feld der Möglichkeiten ist. Wer sich also nicht für das Schaffen von Neuem interessiert, hat auch kein Interesse an kreativen Wahrnehmungen oder Entdeckungen.
Nun wird mancher bei sich denken. „Ja, ja, ich würde ja schon ganz gern wollen, aber ich kann nun eben mal einfach nicht!“ Unter dem nicht könnenden Willen leidend wünscht er sich handwerkliches Rüstzeug, um schöpferisch arbeiten zu können. Selbstverständlich gehört auch das hier erwähnt. Ich versuche das Schritt für Schritt in Form von Regeln.
Zunächst: der schöpferische Gedanke braucht vor allem einen Beweggrund (Motiv). Das Arbeiten muss sich auf jeden Fall lohnen. Weil die schöpferische Idee einem neuronalen Teilchen gleicht, das von einer Gruppe von Neuronen mit großer Energie in bestimmte neuronale Netze abgefeuert wird, um sich seinen langen Weg durch zufällige Möglichkeiten zu suchen, wird dieser kreative Wurf auch emotional stark gebunden. Der Schwung der anfänglichen Freude entwickelt einen Eifer, der dann nicht unbedingt durchgehalten werden kann. Der abgefeuerte ideale, sensible Punkt wird gleichsam aus dem Blick verloren und verirrt sich in den neuronalen Netzen. Die emotionale Schwächung ist der häufigste Grund für das Versagen einer schöpferischen Idee. Was lässt sich dagegen tun? Vor allem muss ein schöpferischer Gedanke Zeit haben, um 'innerlich' zu wachsen. Eine starke Idee schwächt sich schnell ab, sobald man sie unmittelbar umsetzt. Also erst einmal abwarten und sich in Geduld üben. „Gut Ding braucht Weile!“ Wer das Innere Auge öffnen will, muss erst einmal Wahrnehmen und Betrachten lernen. Beschreiben Sie also jeden Tag erst einmal wenigstens ein Bild. (Regel)
Fortsetzung folgt
wfschmid - 10. Juni, 05:00
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