Lehrbuch-Entwurf
Lernkarte
Wiederholung nebst Erweiterungen
Warum lernen wir überhaupt etwas und nicht vielmehr nichts?
Dass wir überhaupt lernen, verdanken wir einer Eigenschaft unseres Gehirns. Vom menschlichen Gehirn kennen wir bislang vor allem drei Eigenschaften. Unser Gehirn ist von Natur aus vorsichtig, konservativ und neugierig. Alle drei Eigenschaften sind auf das ökonomische Prinzip zurückzuführen: "Minimaler Aufwand – maximale Wirkung" oder "So wenig wie möglich und gerade so viel wie unbedingt nötig!" "Vor-Sicht", die erstgenannte Eigenschaft wird vor allem durch das Grundbedürfnis nach Schutz bzw. Sicherheit gesteuert. (Grundsätzlich wird das Gehirn natürlicherweise durch alle unsere Triebe und Grundbedürfnissen gesteuert. Das Gebot der Selbsterhaltung ist das 1. Gebot der Natur!)
Das Wort "Vor-Sicht" besagt, dass unser Gehirn über die Gabe der Antizipation verfügt, also über die Fähigkeit, etwas vorweg sehen, um sich vorsehen zu können. Die Vorsicht ist das durchgängige Motiv, überhaupt zu lernen: "Etwas immer besser zu machen, um immer sicherer sein zu können!"
Um das leisten zu können, muss das Gehirn vor allem in der Lage sein zu vergleichen, also Gleiches zu erfassen und Ähnliches, Unterschiedliches oder gar Gegensätzliches davon abheben zu können.
Das geschieht vorwiegend im Bewusstsein. Bewusstsein, das ist ein momentaner Verbund besonders erhöht aktiver Nervenzellen zu einem besonderen Netz zu einem gerade interessanten oder gar spannenden Thema.
Grundsätzlich sind ständig die gesamten Nervenzellen des Gehirns aktiv. Jede Nervenzelle (Neuron) ist ein eigenständiges Informationsverarbeitungssystem, das zugleich über die Tätigkeit aller anderen 100 Milliarden Nervenzellen vollständig informiert ist. Jedes Neuron ist ständig mit 1000 anderen Neuronen über 100 Billionen Synapsen verbunden und kann von diesen in höchstens vier schritten Schritten erreicht werden: Wahrnehmen = Gleichschalten des Identischen, Betrachten = Gleichschalten des Gleichen, Beobachten = Gleichschalten des Ähnlichen, Begreifen = Zusammenschalten zu einem definierten Netz.
Aus ökonomischen Gründen werden allein jene 1000 Nervenzellen zusammengeschaltet, welche die Verkürzung oder Vereinfachung eines Ablaufs in Aussicht stellen, d.h. aus (gespeicherten) Erfahrungen die kürzesten bzw. einfachsten Wege anbieten.
Das lässt sich nur dann und erst dann verstehen, wenn man bedenkt, dass das Gehirn alles dreifach erfasst, und zwar als Vergangenheit bzw. Gewesenes, als Gegenwart bzw. Seiendes, als Zukünftiges bzw. Werdendes.
Forsetzung und Ende dieser Lernkarte morgen
wfschmid - 26. August, 06:47
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