Das Auge des Bewusstseins
Jeder Text ist für das Gehirn gleichsam ein Drehbuch zu einem inneren Film. Dieser Film wird im Kopfkino aufgeführt. Die Leinwand in diesem Kino besteht aus Vorstellungen, auf welche die Gedanken projiziert werden. Aus den Worten, die schnell aufeinander folgen, entstehen Bilder und in den Abschnitten des Textes entwickeln sich die einzelnen Szenen zu jener Geschichte, welche das Denken vorstellt.
Aber längst nicht jeder Text ist drehreif. Längst nicht alle Texte werden vom Gehirn angenommen, um daraus einen Film zu machen. Denn das interessanteste Thema nützt nichts, wenn die Kamera alle Bilder verwackelt, weil die einzelnen Sätze unklar bleiben. Und es lässt sich auch nichts mehr erkennen, wenn die Kamera das Geschehen nicht nahe genug heranholen kann, weil zu viele Textstellen zu abstrakt gehalten werden. Ebenso kann man nichts sehen, wenn man mit der Kamera zu dicht an das Objekt herangeht und sich der Text dann in Einzelheiten verliert.
wfschmid - 14. September, 05:15
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