N.N. (22)
19th |
Wie das Wahrnehmen so kann auch das Denken nachlassen und an geistiger Sehschärfe verlieren. Diese Schwächung wird meistens anfänglich und gewöhnlich auch überhaupt nicht bemerkt. |
Es gibt jedoch Symptome, welche auf diesen Verlust rechtzeitig aufmerksam machen. Man muss seelische, körperliche und geistige Anzeichen unterscheiden. |
Ein seelisches Anzeichen besteht im Nachlassen der Funktion des Filterns, also im Nachlassen des kritischen Umgangs mit Inhalten des Bewusstseins. Bewertungen und Beurteilungen werden entweder großzügiger oder kleinlicher und das Gewissen meldet sich dort nicht mehr, wo es ansonsten einen Vorgang gestoppt haben würde. |
Ein geistiges Anzeichen besteht in der Eintrübung klaren Denkens. Gedanken erscheinen sprachlich weniger ausdrucksvoll und inhaltlich weniger konkret. Allmählich geht zudem die schöpferische Tätigkeit zurück, und sie nimmt weniger Rücksicht darauf, ob andere damit etwas anzufangen vermögen. |
Ein körperliches Anzeichen zeigt sich allgemein im Nachlassen der Tatkraft und bisweilen auch in der Tätigkeit des Gedächtnisses. |
Gegen den Verlust des Denkens hilft allein das Denken, d.h. das ständige, unermüdliche Üben im Gestalten eigener Gedanken, denn für neuronale Aktivitäten bedeutet Stehenbleiben Zurückgehen. |
(Fortsetzung folgt)
wfschmid - 29. Oktober, 05:40
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