Neuronale Konferenz
Eines Tages taucht ein Neuron aus der Tiefe neuronaler Strukturen auf. Es erfährt dieses Erscheinen wie das Erwachen aus einem intensiven Traum. Woher sollte es denn auch wissen, dass aus ihm soeben ein höchst schöpferisches Teilchen des Gehirns entstanden und zu Bewusstsein gekommen ist? Jedenfalls kommt dieses Neuron des Gehirns soeben zu sich. Da es über keinerlei Verbindungen zu Erfahrungen verfügt, vermag es mit der Situation überhaupt nichts anzufangen. Der einzige Gedanke besteht in der Frage, warum es eigentlich glaubt, geträumt zu haben. Das Neuron überlegt, dass es ein Traum gewesen sein muss. Schließlich hat es doch das Gefühl, sich in einer anderen Wirklichkeit befunden zu haben. Da ihm aber bei aller Anstrengung keine Bilder bewusst werden, die helfen könnten, zu zeigen, was sonst geschehen sein könnte, versucht das Neuron gleichsam instinktiv, sich zu beruhigen und die Gefühle von tiefer Gelassenheit zuzulassen. |
Es wäre falsch anzunehmen, dass das neu geborene Neuron bereits über das Wort „Traum“ verfügt. Natürlich dient dieses Wort allein der Beschreibung, um wenigstens in etwa von außen her zu vermitteln zu können, welche gefühlsmäßige Situation die Erfahrung der neuronalen Geburt bestimmt. |
Das ist Spekulation! Natürlich, ich war ja nicht dabei! Es ist also introspektive Spekulation. Ich nehme einfach das wahr, was mir das Spiel der Neuronen an Erinnerung vorstellt. Ich nehme sogar an, dass es bei allen neuronalen Geburten vergleichbar zugeht. |
wfschmid - 10. Dezember, 05:25
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