Umkehr

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Das erfolgreiche Wirken von Geistheilern an Kliniken in England verweist ebenso wie das Phänomen des Wunders auf das Primat des Denkens, das der menschliche Organismus dem Denken einräumt. Dieser Hinweis beinhaltet zugleich die Aufforderung, das Denken wesentlich anders zu denken. Diese Wende oder Kehre könnte sich in einer radikal anderen Betrachtung des Wesens vollziehen. Nicht mehr das Wesen als solches wird philosophisch gedacht, sondern das Wesen als Lebewesen. An die Stelle des Seins tritt das Dasein, und an die Stelle der Abstraktion tritt das Konkretisieren der Kunst. Dieser zunächst höchst befremdliche Gedanke erweitert das Bewusstwerden als Bilderleben zum Bewusstwerden als Bilderkennen. Erleben schließt nun das Erfahren als Bekanntschaft bzw. Vertrautwerden mit ein. Erkennen vollzieht sich als Einsicht in das, was der Körper auf Grund des eigenen Denkens körperlich erfahrbar definiert. Die philosophische Grundfrage besteht nun – wie gesagt – nicht mehr in der Frage nach dem Wesen, sondern vielmehr in der Frage nach dem Lebewesen. Die Philosophie kehrt sich in Heilkunst um.
wfschmid - 28. Februar, 06:48
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