Flyer
Der Abt überreicht den Flyer mit der Bitte an die drei Frauen, sich das in Ruhe durchzulesen.
Aberationskriminalität
Unter Aberration wird das Herbeiführen einer geistigen Verwirrung durch gezielte Fehlinformation verstanden. Analog zum Computervirus wird Information so eingesetzt, dass das Gehirn nicht mehr einwandfrei arbeitet.
Information, das ist die praktische Konsequenz aus einer Nachricht. Nachrichten werden vorwiegend schrift- und bildsprachlich übermittelt. Je sorgfältiger Nachrichten aufbereitet werden, desto erfolgreicher sind auch mögliche Schlussfolgerungen.
Nachrichten können unter ungünstigen Umständen Hirnviren übertragen. Diese wirken im Bewusstsein, indem sie wichtige Hirnfunktionen stören oder gar blockieren. Es handelt sich hierbei um einen ganz bestimmten Nachrichtentypus.
Nachrichten, die in der Lage sind, das Hirn mit Viren zu infizieren, müssen das Bewusstsein fehlsteuern können, bevor es eine Nachricht in eine Information umzuwandeln vermag. Diese Manipulation gelingt, wenn vor allem zwei Maßnahmen getroffen werden:
1. Die Nachricht muss eine Folge von Teilnachrichten enthalten, welche das Bewusstsein als Lernschritte deutet.
2. Der erwartete Lernprozess darf nicht in Gang gesetzt werden.
3. Virenverseuchte Nachrichten wirken wie Aprilscherze. Sie führen den Betroffenen in die falsche Richtung. Durch fehlerhafte Unterrichtung zieht das Gehirn des Kindes falsche Schlüsse. Mit anderen Worten: Lehrer sorgen durch ihren Unterricht für Fehlinformationen und hemmen so wichtige Hirnfunktionen für viele Jahre.
Wichtige Funktionen des Kurzzeitgedächtnisses lassen sich schon durch den schlampigen Umgang mit der Sprache stören. Wie ein Hacker durch geschickte programmtechnische Manipulation Hard- und Software stören oder gar zerstören kann, so vermag der Lehrer durch sprachlich schlecht vorgetragene Sachverhalte bestimmte Funktionen im Gehirn einfach zu destabilisieren.
Das Gehirn benutzt erworbene Sprachen, um Inhalte neuronal zu vernetzen. Wer während eines Lehrprozesses schlampig spricht oder schreibt, irritiert das Gehirn so, dass es den Lernprozess fehlerhaft organisiert. Der Hacker verschickt einen Computervirus. Der Lehrer dagegen überträgt einen Informationsvirus.
Informationsviren machen sich in der Regel bei acht- bis neunjährigen Kindern durch plötzlich auftretende tiefe Unlust, zur Schule zu gehen, bemerkbar. Gleichzeitig tritt ein starker Leistungsabfall auf und die Bereitschaft zu aggressiven Handlungen nimmt zu. Diese Symptome scheinen ziemlich unabhängig von der Intelligenz- und Begabungslage der Kinder aufzutreten.
Verantwortlich für das Strukturieren jenes Teils des Gehirns, welchen wir Kurzzeitgedächtnis oder Bewusstsein nennen, ist vor allem die Sprache. Je besser die mündliche und schriftliche Sprachbildung ist, desto trennschärfer geschieht auch die Organisation des Bewusstseins. Umgekehrt lassen sich durch schlechten Sprachgebrauch bestimmte Gehirnfunktionen hemmen oder gar blockieren.
Wie funktioniert das? Um etwas sinnlich und geistig einigermaßen brauchbar erfassen zu können, müssen im Gehirn kurzzeitig mindestens vier ineinander übergehende Prozesse pro Wahrnehmungsmoment ablaufen.
Das Ineinanderfließen von Identifizieren, Interpretieren, Folgern und Beschließen läuft innerhalb eines Augenblicks ab, also innerhalb von etwa drei Sekunden. Jeden Augenblick geschieht das erneut. Alle Bewusstseinsinhalte werden mindestens zweifach festgehalten: sprachlich und bildlich. Worte sind gleichsam neuronale Adressen von Bildern im Langzeitgedächtnis. Jeder erzeugt zu dem Wort „Frühling" Bilder. Diese persönlichen Bilder lassen sich auch wieder zur Sprache bringen. Unser Bewusstsein ist ein Bilderleben, sowohl Bilder-Leben als auch Bild-Erleben, das sind Geschichten, die wir sprachlich fassen.
wfschmid - 30. Mai, 05:15
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