Neuronale Textanalyse
5. Wort
Das erste, das einem unterwegs zur Sprache begegnet, ist das Wort. Das Wort teilt uns sofort mit, dass sein Erscheinungbild nicht gerade zu den neuronalen Outfits gehört, die in den Sprachbereichen des Gehirns gern gesehen werden, denn „Wort“, das ist wie ein Schild ohne Aufschrift. Zu einem ‚echten’ Wort gehört ein Bild, etwas, das sich gut vorstellen lässt, denn „Wort“ als solches ist nur ein Name für (…). Das Wort „Sonnenblume“ ist ein echtes Wort, weil es ein klares Bild von einer Blume nennt. Sobald man „Sonnenblume“ liest oder hört, hat man auch schon ein klares Bild vor Augen.
Obgleich das Wort als ‚Neutrum’ nicht gerade beliebt ist, begleitet es als Namen für eine neuronale Funktion eine der wichtigsten Ämter im neuronalen Netz. Seiner Position wohl bewusst erklärt es uns die verschiedenen Aufgabenbereiche.
Als Hauptwort setzt es die Punkte, auf die es ankommt.
Als Hauptwort koordiniert und aktiviert es die wichtige Stelle eines neuronalen Teilnetzes. So bereitet „Sommer“ alle jene Gedächtnisinhalte vor, welche mit Sommer zu tun haben oder damit zusammenhängen. Ob der Aufruf eines Haupt- bzw. Nennwortes (Substantiv bzw. Nomen) erfolgreich war, zeigt sich an den Bildern, die daraufhin bewusst werden. „Sommer, Sonne, blauer Himmel, Strand“ lässt eine Stituation bewusst werden, die jeder kennt.
Obgleich das Wort als Hauptwort die wichtigen Punkte eines Gedankens oder einer inneren bzw. äußeren Kommunikation setzt, kann es nicht allein Gedanken oder Gespräche organisieren, es braucht dazu Helfer, die seine Bilder genauer darstellen. Für einen Gedanken sind das neben Hauptwörtern Eigenschaftswörter, Fürwörter, Tun- oder Tätigkeitswörter, Umstandwörter, Verhältniswörter, Bindewörter und lautmalende Wörter.
wfschmid - 28. August, 05:15
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