Ein Wort
Ein Wort, das geschrieben oder gesprochen wird, teilt einen Gedanken mit.
Ein Gedanke ist mein Bild im Kopf. Auf diesem Bild sehe ich mehr als ich mitteilen kann.
Mein Wort ist nur ein Stichwort zu dem, was ich mir vorstelle, während ich es mitteile.
Der Leser oder Hörer meines Wortes gestaltet dazu seine eigenen Vorstellungen.
Vorstellungen sind Vergegenwärtigungen von Erfahrungen.
Wir verstehen uns, weil das Gehirn das Wort des anderen nicht ernstnimmt. Es nimmt das vernommene Wort zum Anlass eines eigenen Bildes.
Wer sich zu einem Wort sein Bild macht, denkt. Denken ist das Bilderleben in meinem Kopf.
Bilderleben als Bilder-Leben, wenn die Bilder in mir auftauchen.
Bild-Erleben, wenn ich mich auf eines dieser Bilder einlasse und durch eigene Erfahrungen lebendig werden lasse.
Regen ist ein Wort, das mich an die vielen Regentage des Sommers 2011 erinnert.
Das Bilder-Leben zeigt mir einige dieser Tage. Ich wähle jenen Tag, an welchem ich mich während des Regnens beim Einkauf auf dem Wochenmarkt aufhalte.
Die Wettermoderatorin hat natürlich ein völlig anderes Bild vor Augen, wenn sie von „tagsüber öfters Regen" spricht.
wfschmid - 20. September, 05:10
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