Sprache der rechten Hemisphäre
Die Sprache der rechten Hemisphäre ist eine künstlerische. Das künstlerische Gehirn gestaltet seine Innenbilder unmittelbar aus vorbewusst vermittelten Tiefen des Unbewussten.
Solche Innenbilder zeugen jene Gedanken, welche uns sagen, was wir aufschreiben sollten. Eine besondere und gewöhnlich vollkommen missverstandene Kunstform des künstlerischen Gehirns ist das Theater.
Höhlenbilder der Steinzeitmenschen bilden die Kulissen des Urtheaters. Auf den Wandbildern werden lebenswichtige Vorgänge wie die Jagd dargestellt.
In theatralischen Darstellungen wird die Jagd im Voraus oder im Nachhinein nachgestellt, um das Jagen reflektieren zu können und zu versuchen, das Jagen durch zeremonielle Tänze günstig zu beeinflussen.
Das Theater erscheint auf diese Weise als Urkunst des Menschen, die alle anderen Künste in sich birgt.
So entwickeln sich aus Ur-Verlautbarungen spielerisch tanzend Dichtung und Musik. Der seelische, getanzte Ausdruck wird etwa ab 7000 v. Chr. durch Masken verstärkt.
Als Darstellung einer gespielten Persönlichkeit ist die Maske geblieben und heutzutage mit dem Gesichtsausdruck eines Menschen verwachsen.
Ursprüngliche Höhlenmalerei gelangt heutzutage als digitalisierte virtuelle Welt zum Vorschein. Anders scheinen als sein ersetzt in gespielter Mimik die ursprüngliche Maske.
Die Verstellung ist so zur Gewohnheit geworden, dass vielen gar nicht mehr auffällt, dass sie ihr Leben nur noch spielen.
Zu den erfolgreichsten Kulissen des Innentheaters gehören Religion, Metaphysik und Wissenschaft.
Wissenschafter sind so vertieft in ihr angestrengtes Spiel, dass sie es inzwischen längst mit der Wirklichkeit des Lebens verwechseln.
So haben sie beispielsweise völlig vergessen, dass Beweisbarkeit nichts Anderes ist als eine strenge bzw. rigide Form des Glaubens an gedachte Sicherheiten.
Das Urtheater gelangt als Theorie zum Vorschein. Und durch zunehmende Anzahl von Gläubigen an eine Theorie wächst zugleich der Glaube daran.
Existenz wird zum persönlichen theatralischen Auftreten in einer ebenso künstlichen Welt.
wfschmid - 9. Oktober, 05:35
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