Bildnis der Vernunft
Die Vernunft erscheint als neuronaler Fluss von Bildern, der an der Quelle der Seele entspringt. Man kann sehen wie der Verstand in diesen Fluss steigt und aus dem Fluss des Werdens für sich Sein schöpft. In diesem Moment wandelt sich diese Entnahme durch Bewusstwerden zu einem Bild-Erlebnis für die Verstand, der darin seine eigene Inzenierung betrachtet, beobachtet und als Verhalten begreift.
Die Vernunft bemerkt auch wie dieses Verhalten vom Gewissen daraufhin geprüft wird, inwiefern es subjektiv zulässig ist.
Die Vernunft ahnt jetzt, dass der Verstand Definitionen braucht, um seine Bilder auch objektiv anerkennen zu lassen. Der Verstand möchte nämlich im Gegensatz zur Vernunft seine Produkte nicht nur privat nutzen, sondern auch anderen zur Verfügung stellen.
Die Vernunft sinnt darüber nach, inwiefern für Sie die Interessen des Verstandes von Nutzen sein könnten und inwiefern es sich nicht lohnen würde, mit ihm vielleicht sogar Geschäfte zu machen.
Allerdings möchte sie auf keinen Fall ihre Kunst aufgeben und sich gar auf unvernünftige Definitionen einlassen.
Der Verstand freut sich, dass sich die Vernunft, in Betrachtung versunken, so lange mit seinem Bild beschäftigt, ohne dass sie beide darüber in Streit geraten.
Schließlich, doch von Neugier geplagt, möchte er von der Vernunft erfahren, was ihr an diesem Bild gefällt. Die Vernunft wundert sich, dass der Verstand sie ungewöhnlicherweise nach ihrem Geschmack fragt und nicht wie sonst nach einer plausiblen Beurteilung. Er scheint sie endlich so zu akzeptieren wie sie ist, nämlich eine Kraft, die ihr Verstehen aus dem Glauben und nicht aus dem Wissen schöpft. So erklärt sie dem ungeduldigen Verstand, dass sie sich verstanden fühlt.
Der Verstand wiederum ist sehr überrascht, dass er von der Vernunft keinen Widerspruch erfährt. So betrachtet er argwöhnisch die Vernunft und versucht herauszufinden, ob es ihr möglicherweise nicht gut geht. Aber er kann nichts feststellen.
Die Vernunft ergänzt nun ihre Aussage, indem sie den Verstand dafür lobt, dass er sie nicht als etwas Starres darstellt, sondern als regelnde Kraft, aus der er sogar selbst schöpft.
Die Begegnung zwischen Vernunft und Verstand verläuft weiterhin sehr harmonisch, und sie beschließen sogar, zukünftig sehr viel besser zusammenzuarbeiten.
wfschmid - 16. Oktober, 05:15
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