Aphrodite[1]

Die Auseinandersetzung der Vernunft mit dem Verstand lässt beide weit vor ihr Entstehen zurückfallen. So gehen Vernunft und Verstand in der Schaumgeburt[2] der Aphrodite auf. Sie schauen das Göttliche des Dichtens längst vor dem Entdecken des Philosophierens. Das künstlerische Spiel möglicher Möglichkeiten lässt Werden jenseits des Verstandes sein und so den schönen Schein “Dasein” entstehen. Der Verstand gelangt in der ‘ewigen’ Wiederkehr des Gleichen als Entropie der Vernunft zum Vorschein und entbirgt alle Wissenschaft als künstlerisch gestalteten Mythos der Vernunft. Dichtung als Durchspielen von Seinsmöglichkeiten durch die Kunst, welche sich die Religion zur Kulisse nahm, bevor sie Wissen in Gestalt von Wissenschaft als revolutionäre künstlerische, neue Form entdeckt.
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[1] Ἀφροδίτη ist in der griechischen Mythologie die Göttin der Liebe, der Schönheit und der (sinnlichen) Begierde
[2]ὁ ἀφρός; aphrós „Schaum“
wfschmid - 23. November, 05:10
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