Gier statt Neugier
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Der gegenwärtige Bundespräsident steht für einen radikalen Wertewandel. Er ist ein grell leuchtendes Beispiel für die fortschreitende Wandlung des vernunftbegabten Lebewesens zum habgierigen Wesen. Der durch die Umwertung aller Werte bedingte, zunehmend schneller fortschreitende Verfall des Wesens zerfrisst bereits grundlegende, an der Entstehung neuronaler Netze beteiligte Kräfte. Nicht mehr Neugier regelt das Denken, sondern Gier. Habgier zerstört die Welt schneller als alle Schadstoffe. Die Katastrophe scheint unausweichlich, denn die Welt hat zwar genug für jedermanns Bedürfnisse, nicht aber für jedermanns Gier. Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug.“Bescheidenheit ist eine Zier, doch weiter kommt man ohne ihr!” lautet der Wahlspruch gewulffter Erziehung zum Staatsbürger. Dieser Bürger wird für Geld alles tun, weil er der Meinung ist, dass man für Geld alles haben kann. In einer so gearteten kapitalistischen Gesellschaft wird das Gute als höchster Wert durch den Euro abgelöst. Die Tüchtigkeit eines guten Staatsbürgers lässt sich an seinem Kontostand ablesen. Statt der Zehn Gebote regeln die Gesetze des Marktes den Alltag. Der Bundesadler wird zum Bundesgeier, zum Aasgeier, was die Verteilung zwischen arm und reich angeht.
Zug nach Nirgendwo
Gier ist kein Weg. Gier ist ein Zug, der nach Nirgendwo führt. Die unersättliche Gier führt zu nichts, weil sie mit nichts zufrieden ist. Tun sich gar Gier und nicht wollender Wille zusammen, dann fühlt sich ein Wesen ständig getrieben, ohne jemals erfahren zu können, wozu eigentlich. Ziellos Getriebene haben die Neugier verloren. Emotionen aber setzen neue neuronale Impulse wie Züge in Bewegung und schicken sie durch neuronale Netze, um helfende Möglichkeiten zu erkunden. Es ist nicht Gier, sondern Neugier, die nach Aufbruch verlangt und das Abstellgleis der Gedanken selbst bis ins hohe Alter immer wieder freiräumt. Solange sich Fantasie, Vernunft und Verstand in einem harmonischen Verhältnis zueinander befinden, erzeugen sie schöpferische Energien, die Bilder formen und als Bilderleben gestalten. Im Gegensatz zur unersättlichen Gier ist der Neugier Hoffnungslosigkeit fremd. Für sie ist Utopie kein Niemandsland, sondern die Fülle aller schöpferischen Möglichkeiten.
wfschmid - 30. Januar, 05:00
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