Selbstbeobachtung
© urs
Recht verblüfft sehen sich Fantasie, Vernunft und Verstand unversehens auf sich allein gestellt. Es ist klar, dass sie sich erst einmal neu orientieren müssen. Vor allem müssen sie sich Klarheit darüber verschaffen, was eigentlich geschehen ist. Der Verstand ergreift zuerst das Wort: “Ich stelle zunächst einmal fest: Wenn das Vergessen sich auflöst, tritt das Erinnern als dessen Gegensatz zum Vorschein. Meiner Auffassung nach sollen wir durch Lethe’s Verabschiedung auf uns selbst zurück verwiesen werden. Offensichtlich dient das dem Zweck einer Neubesinnung, und zwar von Grund auf." Die Vernunft unterbricht den Verstand: ”Dann ist ja eigentlich unser Aufenthalt in Dementia nicht weiter sinnvoll, denn wir haben ja jetzt entdeckt, was wir zu tun haben!” Die Fantasie schaltet sich ein und gibt zu bedenken, ob Lethe ihnen letztlich nicht etwas vollkommen Anderes hinterlassen hat. “Dann sage ich jetzt, was mich überrascht hat.”, sagt der Verstand und fährt fort: “Lethe will uns doch darauf hinweisen, dass unsere Reise nach Ens, samt ihrer Unterbrechung in Dementia, letztlich einem Ruf aus dem tiefen Innern des Unbewussten folgt. Und dieser Hinweis besagt, dass wir letztlich nur eine introspektive Veranschaulichung der inneren Stimme sind. Diese braucht uns, um in einen inneren Dialog mit sich selbst treten zu können!” Die Fantasie fragt den Verstand sichtlich erstaunt: “Verhält es sich dann so, dass ich Euch nur für mich gestalte, um mich mit einer vorgestellten Rolle unterhalten und auseinandersetzen zu können?”wfschmid - 23. Februar, 05:15
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