Intuitive Vorbereitung
Ein Lehrer thematisiert "Intuition". Die innere Stimme macht ihm sofort klar, dass er zunächst "Intuition" erfahrbar machen muss. Aber er darf nicht überlegen, was für ihn Intuition darstellt und wie er dieses Phänomen definieren könnte. Diese begriffliche Vorwegnahme würde ihn voreingenommen werden lassen, und demzufolge würde er in der Gefahr stehen, seine Lerngruppe zu manipulieren. Um dieser Gefahr zu entgehen, entscheidet er sich, intuitive Erfahrungen zu ermöglichen. Als Beispiele schlägt ihm der innere Lehrer vor: Umarmen eines Baumes eigener Wahl, Bilder, welche die Wolken gestalten, beschreiben, Gedicht verfassen, oder Gesichtsausdruck deuten.
Aber die innere Stimme empfiehlt, sich auf ein Beispiel zu beschränken, da der Prozess der Intuition Zeit braucht.
Die Antizipation der Intuition erzeugt die Vorstellung, welche Empfindungen die Umarmung auslöst. Diese Übung, bei der alle Knochen des Skelettsystem sehr effizient ausgerichtet sind, wirken wegen ihrer Kristallstruktur wie Antennen. Die gespürten Energien drücken sich in Gefühlen aus, die sich beschreiben und gestalterisch umsetzen lassen. Das folgende Bild könnte eine der gestalterischen Umsetzungen repräsentieren:

Sobald diese Bild betrachtet wird, vermittelt sich intuitiv, was der Gesichtsausdruck bedeutet. Die Intuition initiiert die Vorstellung von einer schlafenden oder meditierenden Person. Die Gesichtszüge deuten eine asiatische Herkunft an. Weil der Gesichtsausdruck an Buddha erinnert, erscheint es wahrscheinlicher, dass sie meditiert. Der Grad der Gelassenheit drückt tiefe Meditation aus und damit Erfahrung in dieser Übung des in sich Versenkens. Das Bildnis selbst ist intuitiv entstanden. Es offenbart das Geheimnis seiner Entstehung nicht, sondern bewahrt es in sich. Gelassenheit und Ruhe im Augenblick der Berührung (Umarmung) scheinen hervor, das Bestreben, sich der Betrachtung nicht aufzudrängen, sie in dem zu belassen, was im Augenblick geschieht.
Die sich auf diese Weise selbst beschreibende Intuition während der Betrachtung bringt das Wesentliche dieses speziellen Wahrnehmens zum Vorschein. Dieses Wahrnehmen ist wenig berührt vom Verstand, der davon absieht, eine Erklärung zur Meditation zu liefern, sich vielleicht sogar nicht einmal dazu in der Lage sähe. Auch die Seele wird durch das Bild dazu eingeladen, die Gefühle so weit zu besänftigen, dass sie wie die glatte Oberfläche eines Bergsees wirken. Die Sinne spielen noch mit diesem Bild, offen dafür, zu weiterer Deutung anzuregen.
Aus der gemeinsamen intuitiven Betrachtung könnte sich folgende gemeinsame Bestimmung ergeben:
Intuition ist gefühltes Denken, das seine Gedanken in Bildern freigibt, nichts Fertiges eben, sondern Anregungen.
Die Vergegenwärtigung der Intuition lebt von vom Selbst entworfenen Bildern. Bilder der Intuition entstehen durch Sinne, Gefühle, Geist oder durch Träume des Unbewussten.
wfschmid - 21. Mai, 05:00
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