Katathyme Landschaftsberatung
In gewisser Weise ist das Erscheinungsbild des katathymen Gartens ein aktuelles Spiegelbild der Seele. Vielleicht hilft da manches Mal ein kleines Gespräch mit der inneren Landschaftspflege. Meditativ lässt er oder sie sich leicht herbeirufen.
Das Zwiegespräch, das sich hierbei entwickelt, ist ein innerer Dialog zwischen dem seelischen Ich und dem geistigen Ich, dem Selbst. Es handelt sich letztlich um einen Dialog zwischen eher strategisch vorgehendem Bewusstsein und spielerischem Unbewussten. Es liegt demnach auch nahe, dass das Ich dem Selbst die Fragen stellt und das Selbst dem Ich intuitiv antwortet.
Das Ich vermag innerhalb der vom Selbst vorgebenen Grenzen Jahreszeit und Wetter der inneren Landschaft zu gestalten. Je größer dabei der Gegensatz zwischen äußeren (realen) und inneren (katathymen) Jahreszeiten und/oder Wetter wird, um so stärker ist die Widerstandskraft, über welche das Ich gegenwärtig verfügt. Stürmt und schneit es draußen heftig und ist drinnen das schönste sommerliche Wetter, dann verfügt das Immunsystem des Ichs über hinreichende Reserven, um gegebenenfalls zusätzliche Heilkräfte konzentrieren zu können. Bei diesem Beispiel wird natürlich vorausgesetzt, dass der Sommer als sehr viel erfreulicher empfunden wird als der Winter. Die regionalen realen Unterschiede sind also unbedingt zu berücksichtigen. So empfinden mehr Norddeutsche Novemberstürme als etwas Angenehmes als Süddeutsche. Und auch katathymes Regenwetter kann bei realer Hitze draußen als sehr angenehm empfunden werden.
Das Ich muss folglich erst Erfahrunen mit den Wetter-Innenbildern des Selbst sammeln und sie deuten lernen. Allgemein gilt jedoch, dass als positiv empfundenes Wetter mit der Immunstärke korreliert. Und es ist immer ein aufforderndes Zeichen einer notwendigen Selbstheilungsmaßnahme, wenn das katathyme Wetter des Selbst gegen den Willen des Ichs längerfristig schlecht bleibt.
wfschmid - 31. August, 05:05
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