Novemberbluten
Wenn die Seele an grauen Novembertagen blutet, weil das Herz nicht trauert, dann streift der lichte Geist durch verlassene Parks und kahle Alleen, um die Mutlosen zu trösten. Bisweilen nimmt er so wie heute die Gestalt einer heiligen Seele aus der jenseitigen Welt an, um empfindsamen Sinnenwesen begegnen zu können. Aber alle, die dem heiligen Franz von Assisi im Stadtpark begegnen, haben für den armen Hartz IV Empfänger in seiner zerschlissenen Mönchskutte nur geringschätzige Blicke übrig. Einige drehen sich noch einmal nach der traurigen Gestalt um und wundern sich, dass sie nichts sehen.
Da kommt eine resolute Pastorenfrau des Weges. Weil sie das Gebot der Nächstenliebe nur auf der Zunge, aber nicht im Herzen trägt, reicht sie ihm einen Flyer der Fellbacher Tafel, bei der sie ehrenamtlich wie sie lustvoll betont einmal im Monat tätig ist.
Voller Wut entrüstet sie sich laut, als ihr Flyer vor der längst entschwundenen heiligen Gestalt zu Boden fällt.
Da kommt eine resolute Pastorenfrau des Weges. Weil sie das Gebot der Nächstenliebe nur auf der Zunge, aber nicht im Herzen trägt, reicht sie ihm einen Flyer der Fellbacher Tafel, bei der sie ehrenamtlich wie sie lustvoll betont einmal im Monat tätig ist.
Voller Wut entrüstet sie sich laut, als ihr Flyer vor der längst entschwundenen heiligen Gestalt zu Boden fällt.
wfschmid - 17. November, 06:30
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