Leben, um zu erleben
Sehr schnell wird klar, dass wir uns zunächst aus der Verwirrung zufälliger Spiele befreien müssen. Auf dem Rückweg durch mögliche und wirkliche Möglichkeiten in mögliche Wirklichkeiten lernen wir zu verstehen, dass Ideen sehr viel schöner sind als das, was aus ihnen wird. Völlig unverständlich bleibt, was wir mit dieser Art von Einsicht anfangen können. Außer unserer Intuition verfügen wir über nichts, das uns Halt schenken könnte. Unsere Ratlosigkeit beginnt sich allmählich aufzulösen und zurück bleibt die Intuition, etwas Besonderes zu erfahren.
Sollten wir etwa im Gedankenlabor entdecken, dass wahres Leben erleben heißt? Mit dieser Frage offenbart sich die Intuition als Wahrsagerin, die uns verkündet, dass es sich genau so verhält. Wert- und vorurteilsfreies Erleben lässt uns glücklich werden, indem wir uns jeden Augenblick spielerisch schaffen, der Philosoph, indem er philosophiert, der Mönch, indem er betet, der Autor, indem er schreibt, der Naturwissenschaftler, indem er theoretisch oder praktisch experimentiert. Als Beweggrund erscheint Tun, um zu spielen. Scheint durch diesen Beweggrund zugleich der Urgrund allen Werdens durch: das Spielen des Zufalls mit sich selbst. Ist der Urgrund allen Werdens ein Spielen als Experperimentieren mit dem Zufall?
wfschmid - 16. Dezember, 05:00
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