Flow
Flow ist ein emotionaler Träger von Information. Als solcher ist er ein Moment des Bewusstwerdens. Insofern geschieht der Flow zugleich physisch, psychisch und rational. Der Flow ist um so schwächer, je weniger bildhaft Information bewusst wird. Flow geschieht wesentlich als emotionales Bilderleben. Im Gedankenlabor gilt Flow als Glücksmoment, der bzw. das allein durch das Denken des Nichtdenkens zu erreichen ist. Dieser oder dieses Moment gilt als Einheit des dreidimensionalen Koordinatennetzes K, S, G (Körper, Seele, Geist). Das Gefühl für eine Handlung entsteht durch die Lage eines Verhaltens in diesem Raum. Entdeckt wird ein solches Verhalten aufgrund der zwölf Fragen des Bewusstwerdens bzw. aufgrund des systematischen Suchens in der zwölfdimensionalen Welt des Bewusstseins. Diese Fragen formen den Schlüssel zur Information nach innen. Die Information aus der Tiefe des Innenraumes erscheint als Idee. Im Gedankenlabor geht es wesentlich um Ideenspiegelungen der spielerischen Natur. Der Begriff ist im Gedankenlabor ein Bild, das körperlich, seelisch und verstandesmäßig lebendig erfahren wird. Der Begriff "Unterricht" ist im Gedankenlabor erst dann und nur anwesend, wenn er als unterrichtliches Ereignis in der Vorstellung erlebt wird. In der Regel wird das ein Blitzlicht (Erinnerungsbild) aus der Praxis sein.
So erinnere ich mich an folgendes Eröffnungsmoment einer Unterrichtsstunde im Schulzentrum Flensburg-Harrislee.Der Praktikant Werner Preuss soll eine Lerngruppe der Hauptschule unterrichten, die ausschließlich aus jenen besteht, welche aus Strafe nicht an der Klassenfahrt teilnehmen dürfen. Diese Lerngruppe setzt sich aus unterschiedlichen Klassen zusammen. Nach der Pause kommen die Schüler und Schülerinnen in den Klassenraum hereingestürzt und rennen laut lärmend über Tische und Bänke. Intuitiv spürte ich, dass ich da nichts werde ausrichten können, falls Werner mit der Situation nicht klar kommt. Ich ging deshalb zu ihm, um ihm das zu sagen. "Aber das ist kein Problem, wenn einer das hier schafft, dann bist Du es!", sagte ich noch. Ich kannte den Nordfriesen Werner, ein Hüne von Mann, bereits aus anderen Stunden. Hinten in der Klasse saßen schadenfrohe Lehrer, die nun miterleben wollen, wie ein Praktikant dieses unkonventionellen Professors kläglich scheitern wird.
Jetzt ist es Zeit, mit der Kunststunde zu beginnen. Werner nimmt seine großen Hände, formt sie zu einem Trichter und schreit mit seiner kräftigen Stimme "Hallo!". Es gab niemanden in diesem Raum, der nicht vor Schreck zusammenzuckte. Auch die Schüler waren plötzlich still und folgten ruhig den Anweisungen zum perspektivischen Zeichnen. Die Ergebnisse dieser Kunststunde waren sogar recht beachtlich. Wütend verließen die Lehrer den Raum.
Dieses Bild aus der Unterrichtspraxis ist eine typische, für das Gedankenlabor übliche Anschauung. Obwohl diese Anschauung keine Definition darstellt, handelt es sich um einen praktischen Begriff. Flow ist in diesem Fall die Emotion, welche die didaktisch-methodische Information begleitet.
wfschmid - 18. Dezember, 04:30
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