Älteres Testament
In jenen Tagen, in welchen Religionen noch unbekannt waren, lebten die Lebewesen voller Glück. Die Idee des Paradieses war nocht nicht entdeckt. Die Lebewesen stillten ihre Sehnsucht noch mit eigenen Träumen. Da der Verstand noch nicht entwickelt war, existierten keine Ordnungen. Der Umgang miteinander wurde rein körpersprachlich spielerisch geregelt und von guten Gefühlen gesteuert.
Weil die Lebewesen Tiere als ihresgleichen betrachteten, ernährten sie sich mit ihnen ausschließlich von Pflanzen. Da Ich und Selbst noch ununterschieden waren, war ihre Gemeinschaft noch durch das Wir geregelt. Die Tiere galten für fortschrittlicher als die Menschen. Die Verständigung mit ihnen und die Bildung durch sie geschah durch Intuition. Das Vermögen, Erfahrungen sammeln, vergleichen, erinnern und verbessern zu können, sortiert allmählich einige Lebewesen aus. Bei diesen bildet sich Vernunft heraus, und zwar als die Fähigkeit, die Steuerung durch Triebe und Instinkte durch gefühlsmäßige Regelung zu ersetzen. Vernunftbegabte Lebewesen können gefühlsmäßig entscheiden und sind nicht mehr nur ihren Trieben ausgeliefert. Erlebnisse spiegeln sich mit erwachender Fantasie in Bildern wider, aus denen sich in Träumen Geschichten gestalten. Es sind übermächtige Bilder, die auch tagsüber noch gegenwärtig bleiben. Das vernunftbegabte Lebewesen erfährt diese Gegenwart der Traumgestalten als Begleitung von Göttern und fühlt sich durch sie beschützt. Es macht Spass, sich am lodernden Feuer inmitten geheimnisvoller Schatten Geschichten darüber zu erzählen, um darüber die Härte des zurückliegenden Tages zu vergessen.
wfschmid - 25. Dezember, 04:00
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