Buch Archäos
Protagos trifft wider Erwarten Aretes viel zu früh ein. Protagoras aber besteht darauf, dass er pünktlich sei. Arete jedoch erklärt, dass jeder Mensch sein eigenes Zeitsystem hat. Ihre Zeit orientiere sich an ihren Aufgaben, und da sie ihre Hausarbeit noch nicht erledigt habe, sei auch keine Zeit für Besuche. Protagoras schätzt Aretes Spitzfindigkeiten sehr und lässt sich deshalb überaus gern darauf ein. So erklärt er, dass er auch nach ihrer Zeit durchaus pünktlich sei, denn seine Aufgabe, Arete und Archäos zu besuchen, sei mit seiner Ankunft erfüllt.
Arete aber widerspricht ihm, indem sie darauf hinweist, dass seine Aufgabe nicht die gleiche wie die ihrige sei. Das wäre erst abends der Fall, nämlich zu der Zeit für Besuche. Also wäre er jetzt entschieden zu früh. Wenn er aber trotzdem pünktlich sein wolle, dann könnte er ja seine Aufgabe der ihrigen angleichen und ihr helfen. "Verdammte praktische Philosophie!", schimpft Protagoras, fragt aber dann doch, was er tun solle.
Arete drückt ihm lächelnd einen Korb und einen Einkaufszettel in die Hand und sagt ihm, dass er alles auf dem Markt in Kyrene finden könne. Das Geld für die Ware befände sich im Korb.
Unterwegs trifft Protagoras Archäos. Archäos fragt ihn, wo ihn sein Weg hinführe. Der Schrecken steht ihm im Gesicht, als er erfährt, dass sich Protagoras auf dem Weg zum Markt befindet, um für Arete einzukaufen. Archäos aber erklärt ihm, dass heute die falsche Zeit sei, da kein Markt abgehalten würde. Protagoras erwidert überrascht, dass er dann in Kyrene bleiben würde, bis die rechte Zeit für seine Aufgabe gekommen sei.
wfschmid - 31. Dezember, 04:30
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