Vom ungebunden analogen zum gebundenen digitalen Denken
Hinter dem Spruch "Mit der Schule beginnt der Ernst des Lebens!" steckt die Erfahrung, dass die Regeln der Spielwelt ziemlich abrupt ihre Gültigkeit verlieren und vorgeschriebenen Werten und Normen weichen.
An die Stelle bedürfnisorientierter Lust tritt der Frust fremdgesteuerter Pflicht,
statt Wahl- und Entscheidungsfreiheit herrscht der Tagesplan voller Wiederholungen des Gleichen vor.
Um Beschädigungen schöpferischen analogen Denkens zu vermeiden, wehren sich vernunftbegabte Lebewesen, indem sie sich gewissen Formen verweigern.
Ein Ich, das sich jemals aus dem von sich entfremdetem Selbst befreien will, muss aus seinem Leben eine Geschichte äußerst geschickt kaschierten Ungehorsams machen.
Eine Anleitung zu solcher Rebellion hält gewöhnlich jedes Gehirn von Natur aus vor. Spätestens mit der Pubertät ist die Zeit gekommen, zur Selbstbefreiung aufzurufen.
Pubertät ist jener neuronale Gewaltakt, welcher für die Empörung der Seele über alle aufgedrückten Verhaltensmuster sorgt.
Alle neuronalen Netze befinden sich im Umbruch. Über die Hälfte erfährt sogar den totalen Zusammenbruch.
Angesichts dieses inneren Selbst-Krieges des Ichs fällt es oft sehr schwer, sich nach außen hin friedlich zu verhalten.
In den Zeiten totalen neuronalen Umbruchs bietet das Gehirn individuell angemessene Strategien für den persönlichen Freiheitskampf an.
Eine der erfolgreichsten Strategien besteht im Zuwachs der Selbstbehauptung durch besondere Leistungen.
Bisweilen ist das sogar mit Machtgewinn verbunden.
wfschmid - 2. März, 03:00
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