Ein Substantiv dichtet
Ein Substantiv spielt gern mit dem Zufall. Zu diesem Zweck sucht es ein Stichwort auf, da die Absicht zu dichten limbisch spontan wünschenswert erscheint. Gefühle und Empfindungen bereiten also das Spiel vor.
Der Autor sitzt spät nachts allein an einem kleinen Tisch auf dem eine rote Keramiktasse mit abgestandenen Kaffee steht. Die Großstadt draußen kommt allmählich zur Ruhe, denn der Straßenlärm ebbt endlich ab. Die ersten Anzeichen früher Dämmerung zeigen sich bereits am Horizont.
Spontan taucht das Wort „Neonuntergang“ auf und wird zur augenblicklichen Situation als passend empfunden. Also fängt dieses Wunschsubstantiv mit ebenso überraschend auftauchenden Wörtern an zu spielen, um sich mit ihnen zu einem Gedicht zusammen zu tun.
Vielleicht versucht ihm sein Unterbewusstsein dadurch mitzuteilen, sich besser doch nicht auf’s Dichten einzulassen.
Das ‚Gedicht‘ lässt sich auch in Ein-Wort-Sätzen ausdrücken:
Das initiierende Zufallswort „Neonuntergang“ erzeugt zwar die Anfangsschwingung, Kategorien wie „Raum“ und „Zeit“ aber verstärken und weiten sie aus. Aber diese Kategorien hindern gleichsam das Wort „Neontergang“ auch daran zu dichten.
Der Autor sitzt spät nachts allein an einem kleinen Tisch auf dem eine rote Keramiktasse mit abgestandenen Kaffee steht. Die Großstadt draußen kommt allmählich zur Ruhe, denn der Straßenlärm ebbt endlich ab. Die ersten Anzeichen früher Dämmerung zeigen sich bereits am Horizont.
Spontan taucht das Wort „Neonuntergang“ auf und wird zur augenblicklichen Situation als passend empfunden. Also fängt dieses Wunschsubstantiv mit ebenso überraschend auftauchenden Wörtern an zu spielen, um sich mit ihnen zu einem Gedicht zusammen zu tun.
Neonuntergang
Bläue in altmodischen Scheibengardinen.
Altbaugehäuse hinter Rauhfaser.
Zerstörtes Uhrwerk in Ebenholz.
Verkümmerte Pflanzen auf dem Fensterbrett.
Rest von starkem Kaffee in ziegelroter Keramiktasse.
Staubteilchen auf milchig brauner Brühe.
Zerknüllte Notizen. Papierknäuel auf dem
Holzfußboden.
Vielleicht versucht ihm sein Unterbewusstsein dadurch mitzuteilen, sich besser doch nicht auf’s Dichten einzulassen.
Das ‚Gedicht‘ lässt sich auch in Ein-Wort-Sätzen ausdrücken:
Neonuntergang
Dämmerung.
Altbaugehäuse.
Mansardenzimmer.
Getränkereste.
Notizen.
Papierknäuel.
Leere.
Das initiierende Zufallswort „Neonuntergang“ erzeugt zwar die Anfangsschwingung, Kategorien wie „Raum“ und „Zeit“ aber verstärken und weiten sie aus. Aber diese Kategorien hindern gleichsam das Wort „Neontergang“ auch daran zu dichten.
wfschmid - 22. November, 03:30
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