Frühes natürliches Denken als Imitieren erfahrener Strukturen
Ein Kind wächst in geordneten Verhältnissen auf. Durch geregelten Ablauf erfährt es Existenz als geordneten Verlauf. Unbewusst werden Geschehnisse in Wenn-Dann-, Vorher-Nachher- oder So-dass- Beziehungen aufgelöst:
„Wenn ich schreie, kommt jemand!“ oder „Erst schreien (vorher), dann Beruhigt-werden (nachher)!“ oder „So laut schreien, dass jemand kommt!“ (So-dass).
Durch ein einziges, sich wiederholendes Ereignis kristallisieren sich nach und nach verschiedene Aspekte heraus. Das Kind erwirbt ganz natürlich die Grammatik, das Regelwerk einer Sprache, bevor es sich die Sprache selbst aneignet.
Verschiedene Erlebnismomente erhalten unterschiedliche Bindungen (Konjunktionen) wie:
- temporal: „Als ich unartig war…“
- konditional: „Wenn ich unartig bin…“
- konzessiv: „Obwohl ich unartig bin, … “
- kausal: „Weil ich unartig bin, …“
- modal: „Indem ich unartig bin, …“
- komparativ: „Es ist besser, als ich es …“
- adversativ: „Während ich unartig bin…“
- final: „Damit ich beachtet werde, …“
- konsekutiv: „Ich war unartig, sodass …“
- lokal: „Wo ich liege, …“
- instrumental: „Ich bin unartig, indem ich…“
Das Vermögen, diese Sätze intuitiv zu ergänzen, zeigt, dass Grammatik als Regelwerk der Sprache natürlicherweise intuitiv verfügbar ist. Diese Verfügbarkeit ist keineswegs ein schulischer, sondern vielmehr ein vorschulischer, frühkindlicher Erfolg.
Es ist nicht die Schule, sondern das einfache Leben, welches das neuronale Netz unseres Gehirns maßgeblich bestimmend organisiert.
Ein Kind lernt Denken, indem es Ordnungen bzw. geordnetes Verhalten imitiert wie zum Beispiel beim Turmbau mit Bauklötzchen. Durch Experimentieren mit der Höhe erwirbt es Erkenntnisse der Bedingungen, unter denen der Turm zusammenstürzt.
Als geordnete Folge von Handlungsbildern bzw. von Handlungsmomenten gelangt Denken als Strukturieren von Verhalten zum Vorschein. Dieses Vorgehen wird in Spielen zur Antizipation, als vorstellungsmäßige Vorwegnahme der Organisation von Verhalten. Das Kind lernt vorauszusehen, wann spätestens der Bauklötzchen-Turm kippen wird.
Das Kind lernt Denken wie das Gehen: behutsam Schritt für Schritt. Als früheste Form in der Entwicklung des Denkens kristallisiert sich dementsprechend das Algorithmieren heraus, also als Anordnen einzelner Schritte zu einem Vorhaben oder Durchführung einer Handlung.
Dieses Denken organisiert Bilderleben im Bewusstsein als Bildergeschichte, die seine Erfahrungen erzählt, Strukturieren wie es das Kind aus Bilderbüchern gelernt hat.
Denken heißt Verhalten organisieren und Folgen vorhersehen zu können. Als ordnendes Bilderleben ist Denken vor allem Antizipation.
Ordnung erscheint offensichtlich als früheste Form des Verstandes, denn die erste Tätigkeit des Verstandes besteht im Ordnen von Bildern. Aber was schafft der Verstand wirklich, denn die Abfolge von Bildern wird ja bereits vom Gedächtnis vorgegeben.
„Wenn ich schreie, kommt jemand!“ oder „Erst schreien (vorher), dann Beruhigt-werden (nachher)!“ oder „So laut schreien, dass jemand kommt!“ (So-dass).
Durch ein einziges, sich wiederholendes Ereignis kristallisieren sich nach und nach verschiedene Aspekte heraus. Das Kind erwirbt ganz natürlich die Grammatik, das Regelwerk einer Sprache, bevor es sich die Sprache selbst aneignet.
Verschiedene Erlebnismomente erhalten unterschiedliche Bindungen (Konjunktionen) wie:
- temporal: „Als ich unartig war…“
- konditional: „Wenn ich unartig bin…“
- konzessiv: „Obwohl ich unartig bin, … “
- kausal: „Weil ich unartig bin, …“
- modal: „Indem ich unartig bin, …“
- komparativ: „Es ist besser, als ich es …“
- adversativ: „Während ich unartig bin…“
- final: „Damit ich beachtet werde, …“
- konsekutiv: „Ich war unartig, sodass …“
- lokal: „Wo ich liege, …“
- instrumental: „Ich bin unartig, indem ich…“
Das Vermögen, diese Sätze intuitiv zu ergänzen, zeigt, dass Grammatik als Regelwerk der Sprache natürlicherweise intuitiv verfügbar ist. Diese Verfügbarkeit ist keineswegs ein schulischer, sondern vielmehr ein vorschulischer, frühkindlicher Erfolg.
Es ist nicht die Schule, sondern das einfache Leben, welches das neuronale Netz unseres Gehirns maßgeblich bestimmend organisiert.
Ein Kind lernt Denken, indem es Ordnungen bzw. geordnetes Verhalten imitiert wie zum Beispiel beim Turmbau mit Bauklötzchen. Durch Experimentieren mit der Höhe erwirbt es Erkenntnisse der Bedingungen, unter denen der Turm zusammenstürzt.
Als geordnete Folge von Handlungsbildern bzw. von Handlungsmomenten gelangt Denken als Strukturieren von Verhalten zum Vorschein. Dieses Vorgehen wird in Spielen zur Antizipation, als vorstellungsmäßige Vorwegnahme der Organisation von Verhalten. Das Kind lernt vorauszusehen, wann spätestens der Bauklötzchen-Turm kippen wird.
Das Kind lernt Denken wie das Gehen: behutsam Schritt für Schritt. Als früheste Form in der Entwicklung des Denkens kristallisiert sich dementsprechend das Algorithmieren heraus, also als Anordnen einzelner Schritte zu einem Vorhaben oder Durchführung einer Handlung.
Dieses Denken organisiert Bilderleben im Bewusstsein als Bildergeschichte, die seine Erfahrungen erzählt, Strukturieren wie es das Kind aus Bilderbüchern gelernt hat.
Denken heißt Verhalten organisieren und Folgen vorhersehen zu können. Als ordnendes Bilderleben ist Denken vor allem Antizipation.
Ordnung erscheint offensichtlich als früheste Form des Verstandes, denn die erste Tätigkeit des Verstandes besteht im Ordnen von Bildern. Aber was schafft der Verstand wirklich, denn die Abfolge von Bildern wird ja bereits vom Gedächtnis vorgegeben.
wfschmid - 5. Januar, 05:15
0 Kommentare - Kommentar verfassen - 0 Trackbacks