Unilogo

1
Sep
2014

Übertragung

Die Arbeit des Verstandes ist nicht unproblematisch. Da er nach dem ökonomischen Prinzip arbeitet, neigt er dazu, alles zu vereinfachen. So überträgt er eigene Vorstellungen und Verhaltensmuster oder Erfahrungen allzu leicht auf Situationen anderer. Ich habe das gestern im Krankenhaus erlebt. U. hatte Schwierigkeiten mit dem Port für die Chemo-Infusionen. Fau H., welche ihre Krebserkrankung besiegt hat, kann diese Komplikationen nicht verstehen. Sie traten bei ihr nämlich nicht auf. Fehler: Die eigene körperliche Verfassung auf andere übertragen. Achtung: Ich bin nicht Du und umgekehrt!

Wir sind Individualisten!

Abwägen

Nach allem, was wir erfahren und wissen, beruht die Persönlichkeit auf dem Gleichgewicht von Körper, Seele und Geist. Geist meint die Duplizität von Vernunft und Verstand. Während Vernunft die kreative oder produktive Kraft des Geistes meint, ist Verstand die ordnende oder logische Kraft des Geistes. Vernunft und Verstand sind gleichsam die Waagschalen jener Wage, mit deren Hilfe wir erwägen, was zu tun anliegt.

Was die Vernunft erschafft, das muss der Verstand ordnen.

31
Aug
2014

Blödheit

Wir unterscheiden zwar zwischen Seele, Körper und Geist, aber kaum jemand redet von der geistigen Gesundheit. Es wird geradezu tabuisiert, dass es sich bei dem, was wir mit Blödheit meinen um eine geistige Erkrankung handelt, vergleichbar mit Sehschwäche.

Der Verstand leidet unter erheblicher Unschärfe des Denkens und zeigt sich so nicht mehr in der Lage, klare Gedanken zu fassen bzw. eindeutige Entscheidungen zu treffen.


Im Gegensatz zur Dummheit hat Blödheit weder etwas mit mangelnder Intelligenz noch mit fehlender Begabung zu tun. Blödheit ist eine Eintrübung des Geistes, die nach außen hin unter Umständen überhaupt nie auffällig wird. Bei der Blödheit versagt die Regelung der Vorstellungskraft. Man kann sich plötzlich Dinge vorstellen, die man früher für undenkbar gehalten hätte.

Die Schwächung der Vorstellungskraft bewirkt eine Veränderung der Einstellung den eigenen Werten und Normen gegenüber. Man fängt unversehens an, gegen sich selbst zu handeln und findet sogar noch gute Gründe dafür.

Typisch für die Verblödung ist das Jammern, wenn ein Fehlverhalten plötzlich ganz offensichtlich wird. "Ach hätte ich doch nicht ..." oder "Wie konnte ich nur ..." sind Teile fast standardisierter Klagesätze. Die Verstellung ist groß, denn wäre man nicht aufgefallen, man hätte alles so weiter gemacht wie bisher.

Blödheit kann sich gewöhnlich erst dann entwickeln, wenn sich die Bedürfnispyramide gleichsam auf den Kopf stellt, d.h. wenn elementare körperliche Bedürfnisse dominieren. In diesem Fall kommen dann übereilte Entscheidungen beispielsweise wegen Übermüdung zustande oder es kommt gar zu grenzüberschreitendem Verhalten, ausgelöst durch einem sexuellen Impuls. Letzteres tritt zwar seltener auf, aber manche Frauen sagen Männern nach, dass dies unterschwellig ständig eine Rolle spiele.

Blödheit lässt sich nicht durch Vernunft verhindern, sondern durch persönliche Stabilität.

30
Aug
2014

Komisch

irgenwann muss es ja auffallen, dass Verengungen des Bewusstseins zum geistigen Infarkt führen und nur noch Trivialitäten produziert werden.
Solange das noch auffällt, sind die geistigen Kräfte nicht vollkommen geschwächt.

29
Aug
2014

Vigilanz beachten

Nicht bei zu geringem Wachsamkeitsgrad (Vigilanz) einkaufen oder entscheiden. Das ist eine Binsenweisheit. Aber bei durch Notsituationen verengtem Bewusstsein finden solche Selbstverständlichkeiten keine Beachtung.Zudem lässt man sich leichter übers Ohr hauen.

28
Aug
2014

Erste Hilfe

Heue Morgen geht mir der Gedanke durch den Kopf, ob es eine Art "Erste Hilfe" für den Notfall im Alltag gibt.
Zuerst - so glaube ich - braucht man ein Mittel gegen Schönfärberei trügerischer Hoffnung. So war ich bei der "Deutschen Krebshilfe", um mich von einem Profi über die Krebserkrankung beraten zu lassen. Dort wurde mir ein schöngefärbtes, also nicht zutreffendes Bild vom Verlauf der Therapie und Verfassung des Krebserkrankten gemalt. Vor lauter Freude kaufe ich für U. ein schönes neues Bett, um dann von eier "Brückenschwster" zu erfahren, dass das gar nicht geht, weil ein Pflegebett benötigt wird.
Also erste Hilfe für den Notfallkasten "Trau, schau wem!" Profi ist keine Garantie für Professionalität.
Morgen mehr!

27
Aug
2014

Doch nicht!

Wir denken unaufhörlich, ob wir nun wollen oder nicht. Ständig gehen uns Bilder von dem, was uns bedrängt, durch den Kopf. So nehme ich an, dass der sogenannte erstrebenswerte Augenblick eine negative Utopie ist. Ich habe es gestern im Bus erlebt. Ich bin keineswegs wie angenommen im Augenblick. Vielmehr fährt der Bus auf das zu, was anliegt, ohne sich von dem zu entfernen, was bedrängt.Ich kann Sein doch nicht einfach sein lassen.

Mich beschäftigt das Loslassen!

Es muss wohl eine Art Black-out des Gehirns sein!?

26
Aug
2014

Kleine Schritte bringen auch weiter

Mit großen Schritten geht es zwar schnell voran, aber man übersieht allzu leicht kostbare Kleinigkeiten, die auf dem Weg liegen. Krankheit lehrt, das Heute zu meistern und das Morgen noch in Ruhe zu lassen. Augenblicke scheinen viel klarer hervor.
Ich habe zum Beispiel gelernt, die täglichen Busfahrten zum Krankenhaus zu genießen: einfach da zu sitzen und die Dinge einmal sein zu lassen.

25
Aug
2014

Tunnelblick

Harte Schicksalschläge verengen das Bewusstsein. Man hangelt sich nur noch von Termin zu Termin. Im engen Bewusstsein findet der Verstand kaum Raum. Er verwaltet gerade noch einfachste Alltagslogik.

24
Aug
2014

Wenn der Verstand schweigt

In einer hoch emotionalen Situation weiß der Verstand nichts mehr zu sagen. Im Gegensatz zur Vernunft argumentiert er rein logisch. Aber weder das Leben noch die Natur existieren logisch. Die Natur spielt mit dem Leben, und wir sind vielleicht nur Zuschauer. Aber doch nicht hilflos, denn wir dürfen mitspielen.

23
Aug
2014

Neuland

Emotionales Denken von Grund auf ist für mich Neuland. Ich muss mich erst daran gewöhnen, dass an die Stelle der Antizipation die Hoffnung tritt. Ich antizipiere nicht mehr, dass ich alles schaffe, sondern hoffe es. Die paar Zeilen täglich helfen, die flackernde Reflexion aufrecht zu erhalten.

22
Aug
2014

Descartes hat's gezeigt

Als letzte Sicherheit hat René Descartes das Zweifeln akzeptiert. Wenn alles unsicher ist, bleibt mir doch das Gefühl des Zweifelns, so sagt er mir. ALSO: Unser Empfinden und Fühlen als der sichere Grund unserer Vernunft. Bei mir ist das Hoffen, dass U. von der tödlichen Bedrohung gerettet wird.

Und mein Gefühl sagt mir, dass ich dafür einiges tun kann. Ich frage nicht, ob das stimmt, was mir mein Gefühl sagt, sondern tue es einfach.

21
Aug
2014

Theorie des Lebens ist nicht die Praxis

"Das mag zwar in der Theorie richtig sein, taugt aber nicht in der Praxis!" Dieser Ausspruch I.Kants trifft nur scheinbar zu. Denn Kant ergänzt: "Dann liegt es vermutlich daran, dass zu wenig Theorie da ist!"

20
Aug
2014

Mein Denken verändert sich mit

Ich habe alle theoretischen Prüfungen gemacht. Nun verlangt das Leben von mir die praktischen.

17
Aug
2014

Ab 20. 08. geht es weiter

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Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

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