In Erwartung von Vorstellungen, die sie beschreiben können, sitzen Denker vor ihrem Blatt oder Bildschirm.
Sie wissen aus Erfahrung, dass sie schnell sein müssen, wenn sie einen Gedanken vollständig erfassen wollen. Originelle Gedanken verweilen nämlich kaum einen Augenblick, um dann wieder dem Bewusstwerden zu entschwinden. Und meistens erweisen sich Versuche, sie noch einmal zurück zu holen, als Misserfolge.
Es entstehen bisweilen sogar Texte, von denen der Verfasser sagt, dass er sie nicht noch einmal schreiben könnte. Der zureichende Grund dieser Ansicht ergibt sich aus der Fülle der Kombinationsmöglichkeiten, über die das Gehirn verfügt. Es bleibt neuronaler Spiellust überlassen, welche gedankliche Kombination sie gerade freigibt. Das Gehirn diktiert Texte. Diese Diktate empfinden und beschreiben wir als Ich-Leistung. Wer sagt schon statt „Ich schreibe…“ lieber „Es wird in mir geschrieben…“ oder „Es schreibt“ ?
Wie klar sich Gedanken entwickeln, das hängt von den sprachlichen Fähigkeiten der denkenden Person ab. Wer ungenau spricht, vermag auch nicht genau zu denken, denn Worte sind jene Formen, welche Gedanken gestalten.
Um sich als Gedanke entwickeln zu können, suchen neuronale Verbindungen geeignete Worte. Jene Worte sind geeignet. welche augenblicklichen Bedürfnissen am ehesten vorstellungsmäßig entsprechen. Solche Zusammenhänge werden in der Regel nicht bewusst. Wer eine Theorie entwickelt, dem bleibt gewöhnlich nicht verborgen, welche Triebe oder Bedürfnisse ihn bewegen (motivieren).
Motiv => Bedürfnis => Trieb
wfschmid - 18. Juni, 01:12