Unilogo

5
Nov
2019

Jedes Individuum ist seines Glückes Schmied.

Das Zusammenspiel körperlichen, seelischen und geistigen Wahrnehmens lässt sich, sobald es bewusst wird, bedingt regeln. Die Bedingungen solcher Regelungen sind Folgen erzieherischer Umstände.
Durch diese Umstände bilden sich Werte und Normen, Gebote und Verbote, Regeln und Gesetze aus. Diese Ausbildung lässt sich bedingt durch Bildung verbessern. Insofern bleibt jedes Individuum seines Glückes Schmied.
Bildung vollzieht sich als Selbstbildung vor allem durch Lernen, also vor allem durch Erwerben erfolgreicher Verhaltensmuster bzw. Handlungsvorlagen. Gewöhnlich wird diese Entwicklung informativ gesteuert.
Information bedeutet jenen sprachlichen Ausdruck, durch welchen Verhalten in Form gebracht werden soll. In Ausnahmefällen entwickelt sich Information durch Versuch und Irrtum.
Als entscheidend für das Bewerten des Erfolg eines Versuchs gilt das gefühlsmäßige Empfinden angesichts des Ergebnisses.

2
Nov
2019

Katathymes Sehen

Katathymes Sehen schaut rein gefühlte Ereignisse.
Katathymes Sehen wird nicht bildlich, sondern intuitiv gestaltet. Katathymes Kommunizieren geschieht Raum und Zeit unabhängig. Je nach Intensität katathymen Erlebens kann inneres Geschehen in seltenen Fällen auch anschaulich als Vision erscheinen. Intuitives nicht sehendes Spüren ist jedoch der Regelfall
Katathymes Sehvermögen scheint besonders bei Tieren sehr gut ausgebildet.
Die Verständigung mit Mr. Donald, einem Kakadu, geschieht zwar unanschaulich, aber wenn ihm etwas gesagt wird, muss dieses konkret als Bild in der Vorstellung des Sprechers existieren. Da Kakadus schreien zwar spontan, wenn ihnen etwas nicht passt, aber sie verzichten auf ihre spontane Aktion, sobald ihnen ein für sie nachvollziehbarer Grund geliefert wird. Muss man sie beispielsweise allein lassen, weil man einkaufen geht, dann lässt sich diese Notwendigkeit mitteilen, indem man sagt, dass man einkaufen geht, während man sich diesen Vorgang konkret vorstellt.
Warum Mr. Donald und Ms. Momo das verstehen und darauf verzichten zu schreien. ist für mich im Augenblick noch nicht erklärbar. Dennoch handelt es sich um eine regelmäßig beobachtbare Tatsache.

1
Nov
2019

Transzendenz

Im Gegensatz zum Denken als Bilderleben vollzieht sich transzendentales Denken als Superzeichnen.
a) Bilderleben vollzieht sich zweifach als Bilder-Leben der Fantasie und als Bild-Erleben des Verstandes.
b) Superzeichnen meint das Erzeugen von Superzeichen, und zwar durch Zusammenfassen von Einzelheiten zu einem Ganzen. Dieses Zusammenfassen wird Superieren genannt.
Um zu verdeutlichen, dass es sich hier um jene Art und Weise des Superierens handelt, welche bereits Superzeichen als Metabilder mittels Symbolen nutzt, wird hier von Superzeichnen gesprochen.

(Ahorne, Birke, Buche, Kiefer) ⇮ Baum
„Baum“ ist das Superzeichen, das alle Baumarten repräsentiert.
(Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag) ⇮ Woche

(Baum, Woche) ⇮ Superzeichen

Der metaphysische Ausdruck „(Bilder-Leben der Fantasie, Bild-Erleben des Verstandes) ⇮Bilderleben = Denken“ repräsentiert die Grundstruktur des Denkens. Die Vorstellungskraft animiert den Verstand, sich mit dem vorgestellten Bild der Fantasie auseinanderzusetzen. Das vorgestellte Muster veranschaulicht zugleich das Prinzip der Initiation des Denkens. Denken erweist sich so als Stukturieren dessen, was Fantasieren vorstellt.
Wozu aber taugt nun diese Darstellung, fördert sie doch nur das zutage, was das Denken ohnehin schon von sich her leistet? Was aber auf den ersten Blick tautologisch bzw. als unökonomische Reflexion erscheint, bewahrheitet sich aber als Selbstreflexion des Denkens. Denken vermag also ganz offensichtlich, sich nicht nur selbst wahrzunehmen, zu betrachten, um sich selbst beobachtend zu analysieren, zu begreifen und somit zu verstehen.
Das, was nun hier zum Vorschein gelangt, ist das Vermögen, die verborgenen Funktionen der Natur als Bedingungen der Möglichkeiten zu denken zu entbergen.
Es gilt allerdings folgenden Trugschluss zu vermeiden: Die intelligenten Strukturen des Denkens lassen Rückschlüsse auf die Intelligenz der Natur zu.
Die ordnende Kraft der Natur ermöglicht dem vernunftbegabten Lebewesen „Mensch“, eigene Strukturen weiter zu entwickeln, wenngleich auch solche häufig durch Beobachten der Natur entdeckt werden.
Strukturelle Information wandelt Energie zu Materie. Das verführt zum Umkehrschluss, dass nach dem Zerfall der Materie die strukturelle Information erhalten bleibt. Allerdings hält ein solcher Schluss offen, auf welche Art und Weise diese Information konserviert werden könnte.

31
Okt
2019

Wissen vs. Glauben

Wissen schafft Sicherheit, Glauben aber Vertrauen.
Jede(r) muss diese existentielle Alternative für sich entscheiden. Es ist der bisweilen heftigste Streit zwischen Vernunft und Seele.
In einer lebensbedrohlichen Situation verlangt das die Entscheidung zwischen Wissen der Medizin und Vertrauen in die Heilkräfte der Natur.
Eine solche Entscheidung hängt vor allem von der Organisationsform des jeweiligen Bewusstseins ab.

Ein künstlerisch sich bildendes Bewusstsein neigt eher zum Glauben als ein logisch sich bildendes.

Während das künstlerische Bewusstsein in der Re-el sich eher selbst genügt, neigt das logische Bewusstsein vor allem dazu, sich erst einmal seiner selbst zu versichern.
Das künstlerische Bewusstsein treibt es nach innen, das logische nach draußen. Gewöhnlich aber erscheint Bewusstsein weder nur künstlerisch noch nur logisch, sondern vielmehr beides in eins zu-gleich. Das führt häufig zu inneren Konflikten als Streit des Gegensätzlichen.

Im Blick auf „Totzeit“ fällt die Entscheidung für jene Seite der Alternative, welche sich vor allem auf den Glauben an die geistige Kraft der Vernunft verlässt.

Der Name für den sorgsamen Gebrauch dieser Kraft ist seit Beginn der Geschichte Abendländischen Denkens „Philosophie“.

18
Okt
2019

F O R T S E T Z U N G

31. OKTOBER 2019

25
Jun
2019

Im Anfang war das Wort

„Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eins, das geworden ist. In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen“ (Joh. 1,1–4).
Jenes Wort, welches vor allem war, ist seine sprachliche Möglichkeit a priori. Als sprachliche Form ist es Bedingung der Möglichkeit gedanklicher Gestaltung.
Als Form a priori ist das Wort rein geistiger Natur. Der Evangelist Johannes setzt dieses reine Sein intuitiv mit Gott gleich. Als reiner Geist erschafft Gott, indem er eine Form sprachlich gestaltet.
Das schöpferische Wort erschafft Materie, indem es Energie informiert. Das verweist auf das Werden a priori als rein geistige Energie, die aus sich heraus schafft, indem sie per Zufall spielerisch Information erzeugt und dadurch Materie produziert.
Dieses unpersönliche Geschehen bedarf keiner Personifizierung als Gott.

23
Jun
2019

Roboter kommen nicht in den Himmel (2)

2

Die Kommissarin betritt pünktlich zum vereinbarten Termin das Büro von Mary Insight, der Leiterin des Informationszentrums. Diese erklärt der Kommissarin die Situation.
Aesthe Logkat: „Wie konnte überhaupt festgestellt werden, dass Vernunft Simulationen Verstorbener fehlen?“
Dr. Insight: „Die Prüfroutinen zeigten, dass keine Kommunikation zwischen diesen Toten stattfinden. Daraufhin haben wir deren Adres-sen kontrolliert und festgestellt, dass diese fehlen.“
Die Kommissarin überprüft zunächst den Arbeitsspeicherverbrauch des Programms und vergleicht diesen mit Vorgänger Abläufen. Diese Vergleiche ergeben eine kontinuierliche Zunahme des Speicherverbrauchs. Das lässt auf Trojaner und andere Spähprogramme schließen.
Aesthe Logkat: „Tatsächlich, das Programm ist infiziert! Kann ich mich selbst als Simulation einschmuggeln?“
Dr. Insight: „Ja klar, das ist möglich!
Aesthe Logkat: „Welches Risiko gehe ich damit ein?“
Dr. Insight: „Ich komme mit. Sie sehen also: das Risiko ist gering, da nur unsere Vernunft transferiert wird. Da dies die Seele nicht be-rücksichtigt, dürfen Sie in der virtuellen Welt auf keinen Fall irgendetwas äußern, das mit Gefühlen zu tun hat. Selbstbeherrschung ist also gefragt!“
Aesthe Logkat: „Was geschieht, wenn es mir dennoch passiert?“
Dr. Insight: „Das hängt von Ihrer Vernunft ab. Diese erleidet wahrscheinlich ein Handicap. Im schlimmsten Fall löst diese sich auf, und Sie werden aus der virtuellen Welt vertrieben!“
Aesthe Logkat: „Und wohin gerate ich dann?“
Dr. Insight: „Das wissen wir nicht genau, schlichtweg deshalb, weil das noch nie vorgekommen ist!“
Aesthe Logkat: „Okay, dann lassen Sie uns aufbrechen!“
„Dr. Insight: „Sind Sie sich da ganz sicher?“

21
Jun
2019

Roboter kommen nicht in den Himmel (1)

1
Schlecht gelaunt betritt die unausgeschlafene Kommissarin Aesthe Logkat ihr Büro. Ihre Assistentin Runa Pet weiß sofort, was ihre Chefin jetzt braucht und reicht ihr eine Tasse starken Bohnenkaffee. Aesthe Logkat flucht: „Jetzt habe ich auch noch meine Zigaretten vergessen! Runa, bringst du mir bitte meine Notfallpackung?“ Sie drückt auf die rote Empfangstaste, um den Notruf entgegenzunehmen. Es meldet sich Dr. Mary Insight, die Leiterin des IT-Zentrums und berichtet aufgeregt, dass der ‚Himmel‘ gehackt wurde. Himmel ist der Name für jene Simulation, welche die Vernunft Verstorbener imitiert.
Dr. Insight: „Ich konnte noch nicht feststellen, ob einzelne Vernunft-Implantate zerstört worden sind!“
Aesthe Logkat: Das würde ja bedeuten, dass diese Toten ihr ewiges Leben verloren haben!“
Dr. Insight: „Und das hätte unweigerlich den Verlust des Glaubens an den Himmel zur Folge! Kein Mensch würde seine Vernunft zukünftig noch von uns archivieren lassen. Weil niemand mehr Unsterblichkeit bestellen würde, hätte das unweigerlich den Ruin unseres Konzerns zur Folge!“
Aesthe Logkat: „Wer könnte daran interessiert sein? Haben Sie einen Verdacht?“
Dr. Insight: „Ja schon. Ich vermute, dass die Kirchen dahinterstecken. Sie betrachten unser Projekt ohnehin als Gotteslästerung, und das umso mehr, als wir seit kurzem das Makro namens „Heiliger Geist“ installiert haben!“
Aesthe Logkat ärgerlich: „Warum verletzen Sie auch religiöse Gefühle, indem Sie solche Namen vergeben!“
Dr. Insight: „Frau Kommissarin, glauben Sie eigentlich an den Heiligen Geist?“
Aesthe Logkat: „Solange dieser nicht straffällig wird, habe ich damit nichts zu tun! Und außerhalb meiner Dienstzeit habe ich mit Glauben erst recht nichts am Hut!“
Dr. Insight: „Ich befürchte aber schon, dass sie sich damit beschäftigen werden müssen, wenn Sie den Hacker Angriff untersuchen wollen!“
Aesthe Logkat: „Das genau werde ich nicht tun!“
Dr. Insight: „Okay, dann muss ich das per Dienstanweisung veranlassen!“
Aesthe Logkat: Dann tun Sie, was sie nicht lassen können!“
Einige Stunden später erhält die Kommissarin aus dem BMI die Dienstanweisung, den Cyber Anriff auf das IZ zu untersuchen.
Aesthe Logkat zornig: „Nicht mit mir!“
Aber nach einigen Zigaretten zur Beruhigung besinnt sie sich auf ihren Diensteid und vereinbart mit Mary Insight einen Termin im Rechenzentrum.

19
Mai
2019

Blind Date

Blind Date , das ist eine vermittelte Verabredung zwischen zwei Leuten, die sich vorher weder getroffen noch voneinander gehört ha-ben.
Im Bewusstsein ereignet sich ein Blind Date, wenn ein Begriff vergegenwärtigt wird, zu dem kein Bild existiert. „Inhärenz“ dürfte für die meisten ein bildloser Begriff sein. Aber dazu gehört auch ein so häufig verwendeter Begriff wie „Bildung“.
Aber auch Tautologien wie „Definition eines Begriffs“, „weißer Schimmel“, „nie und nimmer“, „kreisrund“ oder Sprüche wie „Ge-schäft ist Geschäft“.
Beim Vergegenwärtigen von Begriffshülsen ‚pausiert‘ das Gehirn gleichsam, da leere Information nicht verarbeitet werden kann.

17
Mai
2019

Die intimste Wahrnehmung

Als Bewusstwerden des sensibelsten Wahrnehmens scheint Glauben als Vertrauen in dieses Empfinden hervor. Diese introspektive Erfahrung basiert auf einem Gespür, das von einem Bedürfnis stark beeinflusst wird.

So kann das Schutzbedürfnis die Fantasie veranlassen, Bilder zu gestalten, die zeigen, wie dieses Bedürfnis befriedigt werden kann.

Nahezu jeder Wahrnehmungsmodus wird von der Fantasie mitbestimmt, und zwar schon deshalb, weil Wahrnehmen von der Fantasie in Bilderleben überführt wird. Aus diesem Grund wird vorweg gestaltet, sobald wahrgenommen wird.

Die umfassendsten Beispiele hierfür repräsentieren religiöse Bilder, z.B. als überlieferte und anerzogene Vorstellungen unterschiedlicher Existenz eines Gottes. Diese Vorstellungen bestimmen das jeweilige Dasein maßgeblich bestimmend.

Je nachdem, wie eindrucksvoll sich ein religiöses Bild darstellt, so überzeugend wirkt dessen Betrachtung auf die persönliche Befindlichkeit. Das Vertrauen in dieses Gefühl führt zur Überzeugung, die empfundene Existenz Gottes wirklich selbst zu erfahren.

Bisweilen ist diese Selbsterfahrung so intensiv, dass es zu Visionen kommt. In diesen Visionen wird der Gott des Glaubens sogar geschaut. Die Marienerscheinungen in Lourdes oder Fatima sind sehr bekannte Fallbeispiele hierfür. Da es sich um Wesen in unmittelbarer Umgebung Gottes handelt, gelten diese Visionen auch als Belege für die Existenz Gottes.

16
Mai
2019

4. Summa 1. bis 3.

Maßgeblich bestimmende Frage der Absätze 1. bis 3. ist die Frage nach jener Form, welche als Gedanke bezeichnet wird.

Als Moment des Bewusstwerdens erscheint ein Gedanke inhaltlich als Bild. Dieses innere Bild wird durch die Fantasie vermittelt. Das Unbewusste als Herkunft dieser Vorstel
lung ist der Ort eines schöpferischen Spiels des Zufalls mit sich selbst. Dieses spielerische Bilderleben bildet die schöpferische Quelle der Fantasie.
Als vernunftbegabtes Lebewesen vermag der Mensch dieses Bilderleben sowohl sprachlich zu fassen als auch zu regeln. Die Sprache hilft das, was wir uns vorstellend erfahren, zu reflektieren und gleichsam zu durchschauen.

Es ist natürliche Neugier, die uns nach diesem Geschehen fragen lässt. Da alle Vorstellungen von Gefühlen begleitet werden, lassen sie sich auch gefühlsmäßig intuitiv verge-genwärtigen. Philosophieren als das Schauen und zugleich auch als Erfassen des Geschauten hilft diese Phänomene nach und nach zu verstehen.

Gedanken sind Einladungen nachzudenken oder deren In-halte praktisch umzusetzen. Als Automatismen beschleu-nigen sie erfolgreiches Handeln.
Begriffe, die nicht praktikabel sind, erweisen sich als un-sinnig.

15
Mai
2019

3. Was wir begreifen wollen, das muss uns berühren

„Begreifen“ hat mit „Greifen“ oder „Zugreifen“ zu tun. Was wir begreifen wollen, muss uns entweder berühren oder wir müssen es berühren können. Interesselos lässt sich nichts begreifen.

Begreifen bedeutet, Handeln Schritt für Schritt strukturieren bzw. algorithmieren können. Begreifen vollzieht sich als Bildung einer Gedankenfolge, wobei jeder Gedanke einen Handlungsschritt beinhaltet.

Ist die Begriffsbildung abgeschlossen, dann ist die gebildete Handlungsvorlage verfügbar und kann in der Praxis geprüft und gegebenenfalls modifiziert werden. Durch wiederholte praktische Anwendung wird dessen Verwendung automatisiert.1

Engagierte professionelle Tätigkeiten repräsentieren Beispiele solcher Automatismen. Engagement erhält die erforderliche Sensibilität für die situativ erforderlichen kritischen Feinabstimmungen.

Ein weiterer Vorteil engagierten Verhaltens besteht in der Emotionalisierung von Begriffen. Emotionale Begriffe können intuitiv eingesetzt und angewandt werden.

13
Mai
2019

3. Was wir begreifen wollen, das muss uns berühren

Was wir begreifen wollen, muss uns entweder berühren oder wir müssen es berühren können. Interesselos lässt sich nichts begreifen.

Begreifen bedeutet, Handeln Schritt für Schritt strukturieren bzw. algorithmieren können. Begreifen vollzieht sich als Bildung einer Gedankenfolge, wobei jeder Gedanke einen Handlungsschritt beinhaltet.

Ist die Begriffsbildung abgeschlossen, dann ist die gebildete Handlungsvorlage verfügbar und kann in der Praxis geprüft und gegebenenfalls modifiziert werden. Durch wiederholte praktische Anwendung wird dessen Verwendung automatisiert.

Engagierte professionelle Tätigkeiten repräsentieren Beispiele solcher Automatismen. Engagement erhält die erforderliche Sensibilität für die situativ erforderlichen kritischen Feinabstimmungen.

Ein weiterer Vorteil engagierten Verhaltens besteht in der Emotionalisierung von Begriffen. Emotionale Begriffe können intuitiv eingesetzt und angewandt werden.

12
Mai
2019

2. Philosophieren

Wenn die Fantasie arbeitet, dann sagt man auch, dass er oder sie philosophiert.

Das Bild vom Philosophieren als Hebammenkunst stammt von Sokrates , dessen Mutter Hebamme war.

Da sich seiner Auffassung nach Philosophieren durch Fragen begründet, entwickelt er eine geeignete Fragetechnik, die Mäeutik genannt wird.

Man verhilft sich zur Erkenntnis, indem man sich durch geeignete Fragen dazu veranlasst, fragliche Sachverhalte selbst herauszufinden.

Es sind Bedürfnisse, die jene Fragen veranlassen, welche zu ihrer Befriedigung verhelfen. So initiiert Durst das Bild von einem Getränk, das erfahrungsgemäß diesen Durst löscht. Es ist eine Erinnerung, auf welche die Fantasie zurückgreift. Genauer gesagt, ist es mehr als ein Bild, das als Vorstellung ins Bewusstsein projiziert wird, nämlich eine Art Videoclip, der mir zugleich zeigt, wie ich an dieses Getränk komme.

Ein Gedanke beinhaltet immer eine Handlungsanweisung, die mich mir vorstellen lässt, wie ich was tun soll.

Ein solcher auf Erfahrung beruhender Gedanke hat aber nichts mit Philosophie zu tun, weil es sich um eine einfache Vorstellung auf Grund von Erfahrung handelt.

Philosophische Gedanken werden zwar auch durch ein Bedürfnis ausgelöst, aber dieses lässt sich allein dadurch befriedigen, dass etwas erkannt wird. In diesem Fall ist es Neugier, welche die Fantasie dazu bewegt, etwas verstehen zu helfen, beispielsweise ein Kunstwerk, das gerade betrachtet wird.

Der philosophische Gedanke beinhaltet aber nicht, was das Kunstwerk darstellt, sondern vielmehr welche Wahrheit eigentlich durch diese Darstellung ins Werk gesetzt wird.

So offenbart sich im Stillleben Vincent van Goghs „Ein Paar Schuhe“ die Mühsal harter Arbeit, die um so mehr hervorscheint, je eingehender dieses Bild betrachtet wird. Dabei spielt es keine Rolle, dass Martin Heidegger diese Schuhe als Bauernschuhe und nicht etwa als das Schuhwerk eines Bauarbeiters deutet, denn es kommt vor allem auf das Wesen der Mühsal harter Arbeit an.

Eine philosophische Frage fragt als Was-Frage nach dem Wesen von etwas. Ein philosophischer Gedanke beinhaltet die Antwort auf diese Frage.
logo

Seit 20 Jahren BEGRIFFSKALENDER

Prof. Dr. habil Wolfgang F Schmid

Grundsätzliches (www.wolfgang-schmid.de)

 

Archiv

März 2025
Januar 2025
Dezember 2024
Juli 2024
Januar 2024
Dezember 2023
Oktober 2023
August 2023
Juli 2023
Juni 2023
Mai 2023
April 2023
Januar 2023
Dezember 2022
Oktober 2022
September 2022
Juni 2022
Mai 2022
März 2022
Februar 2022
Januar 2022
Dezember 2021
November 2021
Oktober 2021
September 2021
August 2021
Juli 2021
Mai 2021
April 2021
März 2021
Februar 2021
Januar 2021
Dezember 2020
November 2020
Oktober 2020
September 2020
Juni 2020
Mai 2020
April 2020
März 2020
Februar 2020
Januar 2020
Dezember 2019
November 2019
Oktober 2019
Juni 2019
Mai 2019
April 2019
März 2019
April 2018
März 2018
Februar 2018
Januar 2018
Dezember 2017
November 2017
Oktober 2017
September 2017
August 2017
Juli 2017
Juni 2017
Mai 2017
April 2017
März 2017
Februar 2017
Januar 2017
Dezember 2016
November 2016
Oktober 2016
September 2016
August 2016
Juli 2016
Juni 2016
Mai 2016
April 2016
März 2016
Februar 2016
Januar 2016
Dezember 2015
November 2015
Oktober 2015
September 2015
August 2015
Juli 2015
Juni 2015
Mai 2015
April 2015
März 2015
Februar 2015
Januar 2015
Dezember 2014
November 2014
Oktober 2014
September 2014
August 2014
Juli 2014
Juni 2014
Mai 2014
April 2014
März 2014
Februar 2014
Januar 2014
Dezember 2013
November 2013
Oktober 2013
September 2013
August 2013
Juli 2013
Juni 2013
Mai 2013
April 2013
März 2013
Februar 2013
Januar 2013
Dezember 2012
November 2012
Oktober 2012
September 2012
August 2012
Juli 2012
Juni 2012
Mai 2012
April 2012
März 2012
Februar 2012
Januar 2012
Dezember 2011
November 2011
Oktober 2011
September 2011
August 2011
Juli 2011
Juni 2011
Mai 2011
April 2011
März 2011
Februar 2011
Januar 2011
Dezember 2010
November 2010
Oktober 2010
September 2010
August 2010
Juli 2010
Juni 2010
Mai 2010
April 2010
März 2010
Februar 2010
Januar 2010
Dezember 2009
November 2009
Oktober 2009
Juni 2009
Mai 2009
April 2009
März 2009
Februar 2009
Januar 2009
Dezember 2008
Oktober 2008
Februar 2007
Januar 2007
Dezember 2006
November 2006
Oktober 2006
September 2006
Dezember 2005
November 2005
Oktober 2005
September 2005
August 2005
Juli 2005
Juni 2005
Mai 2005
April 2005
März 2005
Februar 2005
Januar 2005
Dezember 2004

Aktuelle Beiträge

Am Anfang war das Wort
Am Anfang war das Wort, und das Wort war das Sein,...
wfschmid - 10. März, 02:28
Schauen, was nicht zu...
Neue Publikation, auch in englischer Spreche Bestellung...
wfschmid - 22. Januar, 13:11
URSPRUNG DER INFORMATION...
Vernunft und Verstand begabter intelligenter Wesen...
wfschmid - 26. Dezember, 07:10
Bildlose Gedanken sind...
Bewusstwerden wird als Bilderleben sowohl von der Vernunft...
wfschmid - 21. Dezember, 06:11
ES GIBT DINGE, DIE GIBT...
ES GIBT DINGE, DIE GIBT ES GAR NICHT Dieser Spruch...
wfschmid - 14. Dezember, 11:22
Vernunft <--->...
Bewusstwerden wird als Bilderleben sowohl von der Vernunft...
wfschmid - 13. Dezember, 21:49
H u m o r
Gefräßige Gesellschaft www.greedype rson.com
wfschmid - 25. Juli, 12:09
Dreamed out
If a priori represents a metaphysical congruence with...
wfschmid - 9. Januar, 05:24

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Status

Online seit 7650 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 10. März, 02:28

Suche (AND, OR erlaubt) - Nächste (leere) Zeile anklicken!

 

Credits

 

 

Es gelten die Rechtsvorschriften für Webseiten der Universität Flensburg © Texte: Wolfgang F. Schmid (sofern nicht anders ausgewiesen) wfschmid(at)me.com Bilder: Ulrike Schmid (sofern nicht anders ausgewiesen) mail(at)ulrike-schmid.de

 wfs